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30. January 2006, 01:16   #5
Ben-99
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... Hestia, Du zitierst frühere "Erkenntnisse", die inzwischen veraltet sind. Ich gebe aber zu, daß auch ich noch bis vor kurzem ähnlich über die angebliche "Unbedenklichkeit" der Haschisch-Produkte dachte und auch jahrelang brav "nachgeplappert" habe, was über das vermeintlich "harmlose" Kiffen auch in seriösen Zeitungen zu lesen war.

Doch das ist Schnee von gestern. Denn inzwischen konnten Wissenschaftler eindeutig belegen, daß der Wirkstoff THC alles andere als "harmlos" ist und bei nicht wenigen Power-Konsumenten zu irreparablen Schäden im Gehirn führen kann und oft auch schon geführt hat.

Auch von Psychiatern hört man immer öfter über Schicksale von jungen Patienten, die sich kaum mal 5 Minuten auf ein Gespräch konzentrieren können und erst recht nicht mehr fähig sind, ihre Lehre oder ihr Studium fortzusetzen. Und das, obwohl sie schon vor Monaten keinen Joint mehr angerührt haben. Natürlich denkt man dann unwillkürlich auch an manche wirren Beiträge von bestimmten Usern auf den Boards, die man sich bis dahin nicht erklären konnte ;-)

Vielleicht habe ich auch deshalb das Märchen von der angeblichen "Harmlosigkeit" lange Zeit unkritisch übernommen, weil ich mir nie etwas aus dem Zeug gemacht habe. Probiert habe ich es aber alle paar Jahre wieder mal, weil man ja schließlich auch gern "dazugehören" will *g*. Aber irgendwann begriff ich, daß wohl das Gehirn eines gereiften Taubenfütterers nichts mit solchen Kiddy-Drogen anfangen kann ;-)

Ich habe, was die Gefährlichkeit von THC anbelangt, zwar dazugelernt, bleibe aber nach wie vor bei meiner Meinung, daß man nicht nur Haschisch-Produkte, sondern auch die sogenannten "harten" Drogen wie Heroin und Kokain lieber heute als morgen freigeben sollte, weil es, wie schon jetzt beim Alkohol, dem freien Bürger überlassen sein sollte, ob, wann und wie sehr er sich mit einem rauscherzeugenden Wirkstoff schaden will. Die Allgemeinheit müßte dann aber nicht mehr die zum Teil brutalen Auswirkungen der Beschaffungs-Kriminalität fürchten. Und auch der jämmerliche Anblick einer drogensüchtigen 16jährigen, die nur deshalb ihren Körper verkaufen muß, würde uns in Zukunft erspart bleiben.

Allerdings geht das nur, wenn man gleichzeitig auch genauso konsequent die zur Zeit völlig untauglichen Gesetze anpaßt. In Zukunft sollte gelten: Jeder Bürger darf im stillen Kämmerlein tun, was ihm beliebt. Er darf sich am Rausch der Drogen erfreuen, und es sollte ihn auch niemand daran hindern, sich freiwillig mit dem Mist umzubringen.

Nimmt er aber zugedröhnt am öffentlichen Leben teil und damit gleichzeitig in Kauf, andere unbeteiligte Menschen massiv zu gefährden, sollten ihm drastische Strafen drohen, um die Allgemeinheit vor solchen Leuten zu schützen. Das heißt in seiner Konsequenz natürlich auch, daß bestimmte heute noch immer übliche Gepflogenheiten vor Gericht nahezu umgekehrt werden müßten. Denn wenn jemand im Alkohol-, Koks- oder Heroin-Rausch seine Frau oder harmlose Kneipen-Gäste halb tot prügelt oder andere schwere Verbrechen begeht, sollte dafür nicht weiterhin durch "mildernde Umstände" aufgrund seines Drogen-Konsums quasi auch noch "belohnt", sondern erst recht hart für eine Tat bestraft werden, die er im Zustand einer ansonsten straffreien Rauscheinwirkung begeht.

In einer Demokratie sollten erwachsene Menschen in jeder Hinsicht frei sein und auch nicht vom Staat gegängelt werden, was ihre pharmazeutischen Vorlieben betrifft. Aber jeder Bürger mit dem Drang zu Drogen, von denen er sich, aus welchen Gründen auch immer, ein "schöneres Leben" verspricht, der somit also von einer solchen Liberalisierung profitieren würde, sollte sich auch immer klar darüber sein, daß er zukünftig erst recht mit einer besonders harten Strafe rechnen muß, wenn er in diesem Zustand andere Menschen gefährdet.

Gruß Ben