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4. December 2007, 19:09   #74
Ben-99
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... und was macht Dich so sicher? In den USA werden derzeit Hunderte Fehlurteile mit Hilfe von DNA-Analysen nachgewiesen. Die damals am Tatort gesicherten Spuren sind zwar dieselben, nur ist man heute mit verfeinerten Methoden in der Lage, zu sehr viel genaueren Ergebnissen zu kommen. Und es genügen eben auch winzige Mengen, die noch vor Jahren für einen juristisch relevanten Nachweis nicht ausgereicht hätten.

Aber noch mal die Frage: Was weißt Du über das genannte Institut in Birmingham? Vielleicht kann ich Dir ja mit ein paar Infos behilflich sein:

Zitat:
Über 40 Staaten unterhalten zentrale DNA-Datenbanken für Ermittlungszwecke. Weltweit führend auf diesem Gebiet ist Großbritannien: DNA-Proben von über 2,5 Millionen Menschen und Angaben zu 215.000 Tatorten sind im Computersystem des Forensic Science Service in Birmingham registriert. Gespeichert wird seit 1995 nicht nur der DNA-Strichcode, auch Blut- oder Gewebeproben werden tiefgekühlt gelagert.

Das gesammelte biologische Material steht, anders als in Deutschland, prinzipiell für weitere Forschungen zur Verfügung. Festgehalten werden auch Name, Geburtstag, Ethnie, Geschlecht und weitere Informationen über die Umstände der Gewebebeschaffung.

(...)

Die nationale DNA-Datenbank ist verbunden mit dem zentralen Polizei-Computer. Per Gerichtsbeschluss können ErmittlerInnen auch Zugang zu anderen DNA-Sammlungen bekommen, etwa solchen, die in medizinischen Zusammenhängen entstanden sind. Voraussetzung ist, dass den RichterInnen ein "öffentliches Interesse" plausibel gemacht wird.

Forensic Science Service betreut nicht nur die nationale Datenbank, sondern betreibt auch Forschung, beispielsweise um DNA-Sequenzen mit Gesichtsformen, Nase, Mund oder Ohrläppchen zu verknüpfen oder um aus den vermeintlich "nicht-codierenden" DNA-Regionen statistische Hinweise auf Haar- und Hautfarbe sowie ethnische Klassifizierungen zu errechnen. Kommerzielle Tests, die solche Zuschreibungen ermöglichen, gibt es bisher kaum. Aber deren Nutzung ist den britischen Polizeibehörden bereits vorsorglich unter Auflagen zugebilligt worden.

DNA-Banken sollen bei der Aufklärung von Straftaten helfen
Gruß Ben