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27. November 2005, 12:54   #72
Ben-99
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Zitat:
Zitat von Johann Lafer

Wer das in Deutschland teuer findet, der kann ja mal in Frankreich ausgehen. Da zahlen Sie in einem Gourmet-Restaurant Beträge, dagegen sind wir hier die Caritas. Da legen Sie pro Person 300 Euro hin. Wir müssen dagegen ständig rechnen, kleinste Erhöhungen verschrecken die Kundschaft, das geht schon los, wenn wir von 95 auf 97 Euro gehen, für fünf Gänge, beste Qualität, man glaubt das kaum.
... das war schon mal eine kleine Kostprobe der überheblichen Sprüche, die der ölige Lafer zur Zeit bei SPIEGEL Online von sich gibt:

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,387002,00.html

Der Typ, der mal als Küchenhilfe anfing und heute mit seinem Hubschrauber protzt, ärgert sich darüber, daß er noch immer von vielen verspottet wird. Aber, mal ehrlich, was soll man denn zu solchen Sätzen sagen?

Zitat:
Lafer: Meine Frau und ich, wir haben von Anfang an versucht, den Kindern das zu geben, wovon wir glauben, dass es für sie richtig ist. Wie muss denn ein Essen für Kinder sein? Ganz einfach: frisch, gesund, möglichst schonend und einfach zubereitet. Also machen wir für die ganz Kleinen ein Karottenpüree. Karotten schneiden, Hühnerbrühe dazu, aus einem ordentlichen Huhn gekocht, wenig salzen, garen, mit dem Zauberstab mixen, fertig.

SPIEGEL: Darauf sagen berufstätige Eltern nur: Wann und wie soll ich denn die Hühnerbrühe kochen?

Lafer: Ja, aber wir müssen hier einmal einen Punkt machen: Von nix kommt nix. Ein bisschen Mühe muss schon sein. Und es gibt ja keine bessere Investition. Wenn das Kind in den Kindergarten kommt, in die Schule, sind alle schönen Visionen erst einmal sowieso hinfällig. Das Kind will haben, was alle Kinder haben, Schokoriegel, Fast Food, was weiß ich. Aber später dann geschieht etwas Phänomenales. Wenn ich heute mit der Familie essen gehe, und das Kind lässt die Karotten auf dem Teller liegen, und ich sage: "Komm, jetzt iss doch die Karotten", dann sagt das Mädchen: "Papa, die schmecken nicht." Darauf bin ich stolz. Das Kind hat eine klare Vorstellung, wie Karotten schmecken sollen. Und damit ist alles gewonnen. Es kann dann alle Irrwege gehen, alle Phasen durchmachen, nur Süßigkeiten essen, kein Obst, nur Fast Food, aber tief drinnen weiß es, was richtig ist - und das bleibt.
Der hat sie doch nicht mehr alle, wenn er ein Karotten-Püree als schnelles Gericht bezeichnet, bei der die Hausfrau "nur" noch ein Huhn auskochen muß. Mir dagegen schmeckt die Hühner-Bouillon von Maggi ausgezeichnet. Und ich möchte mal wissen, wer den Unterschied herausschmeckt, wenn man eine winzige Menge davon unter Karotten mischt. Spinner!

Auch ansonsten ist der lange Artikel nicht gerade Werbung für Johann Lafer. Auf den ersten Blick vielleicht, und er wird ihn sich auch bestimmt an die Wand hängen. Wer aber genauer liest, merkt was für ein arrogantes Arschloch das ist.

So langsam wird mir klar, warum Leute wie Tim Mälzer so beliebt sind, dem auch kein Zacken aus der Krone fällt, wenn er mal eine Fertig-Hühnerbrühe benutzt. Daß man das nicht als Koch im Drei-Sterne-Restaurant für ein 100-Euro-Menu machen kann, ist klar. Wer aber so bescheuerte "Tips" für Hausfrauen gibt, die, wenn sie berufstätig sind, ohnehin nur wenig Zeit zum Kochen haben, verunsichert sie auch noch unnötigerweise.

Ein Kotzbrocken wie Lafer ist für das Gemeinwohl unseres Staates so überflüssig wie ein Kropf. Er kann höchstens "stolz" darauf sein, als neureicher Protzer unsere kranke Zweiklassen-Gesellschaft in seinen mittlerweile schon erschreckenden Ausmaßen wie kaum ein anderer zu repräsentieren.

Gruß Ben