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22. November 2005, 12:40   #16
puk
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Auch ich habe den Film gesehen und bin der Meinung, der Film ist eine „Halbdokumentation“ in dem das „Nie wieder“ einfach zu kurz kam.
Bruno Ganz als AH, ein Ausnahmeschauspieler zweifellos, aber in dieser Rolle nicht wirklich ideal. Doch der Film selbst zeigt nur die letzten 12 Tage im Leben des personifizierten, absolut Bösen.
Die Vorlage zu diesem Film bildeten die Erinnerungen von Hitlers Sekretärin Traudl Junge, gemeinsam mit Joachim Fests Abhandlung über die letzten Tage im Führerbunker, auch Daniel Goldhagens Abhandlung zum Dritten Reich wurden herangezogen.
Eine totale Fehlbesetzung fand ich Ulrich Matthes als Goebbels.
Ob dieser Film aber aufrüttelt und junge Menschen, die meisten haben wenig Ahnung was oder wer Hitler war, verständlich macht warum so viele Menschen Hitler gefolgt sind, möchte ich bezweifeln. Ob sie begreifen, dass man sich nicht einem Kadavergehorsam hingeben darf, nur weil ein paranoides, kaltblütiges Individuum etwas sagt?

Die britische „Times“ hat zu diesem Film folgende Erklärung abgegeben:
„Der einzige Weg, sich diesem Monstrum zu nähern, ist, indem man Hitler humanisiert, runterholt vom Sockel des Monsters, des Psychopathen. Es wäre doch geradezu eine Verhöhnung der Opfer, wenn ein simpler Irrer in der Lage ist, ein altes Kulturvolk dazu zu bringen, ein anderes Volk systematisch auszurotten.“

Aber ich denke, so einfach ist Geschichte halt nicht.