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22. January 2006, 21:22   #56
Ben-99
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... mag sein, daß Susanne Osthoff den irakischen Widerständlern, die sich, immerhin nach einem durch dreiste Lügen gerechtfertigten perfiden Angriffskrieg mit Zehntausenden Toten unter der Zivilbevölkerung, verständlicherweise gegen die brutale Besatzungsmacht im Irak wehren, sehr viel näher steht, als sie bisher zugegeben hat. Das wäre für mich auch durchaus nachvollziehbar für alle internationalen Helfer, die sich vor Ort bemühen, den Schaden, den George Bush angerichtet hat, zu begrenzen.

Und weil auch ich schon vor Wochen das heutige Bush-Amerika als ein Land bezeichnet habe, in dem man ganz klar die Vorstufen des Faschismus erkennt, paßt dazu auch der angehängte AP-Bericht, der heute durch die Medien ging.

Nun wird mein "Sohn" sicherlich wieder abschätzig sagen, daß sich irgendein seniler, bekloppter US-Promi als Nestbeschmutzer betätigt hat. Doch wer Harry Belafonte schon ein paar Jährchen länger kennt, weiß, daß er als hochgeachteter Schauspieler und Sänger schon immer zu den intellektuell anspruchsvolleren amerikanischen Stars gehörte und, im Gegensatz zu vielen seiner angepaßten Kollegen, auch immer den Mut besaß, politisch Farbe zu bekennen.

Und wenn Du, tw_24, als überzeugter "Antideutscher" und leidenschaftlicher "Proamerikener" vielleicht meinst, daß Herr Belafonte "keine Ahnung" von den USA hat, dann sei von mir lediglich darauf hingewiesen, daß dieser Mann nicht etwa irgendein Zugezogener ist, sondern vor fast 80 Jahren im damals noch New Yorker Ghetto-Stadtteil Harlem geboren wurde. Und solchen Leuten muß man nun wirklich nicht von Europa aus erklären, was ein "richtiger" Amerikaner ist oder gefälligst zu sein hat.

Gruß Ben

Zitat:
Belafonte wirft US-Regierung Gestapo-Methoden vor

Der US-Sänger attackierte unter großem Applaus Präsident Bush, das Heimatschutz-Ministerium und den Irakkrieg.

New York - Der Sänger Harry Belafonte hat das US-Ministerium für Heimatschutz mit der Gestapo verglichen. „Wir sind in dieser dunklen Zeit angelangt, in der die neue Gestapo des Heimatschutzes hier lauert, wo die Rechte von Bürgern aufgehoben werden“, sagte der Entertainer in einer Rede vor Kunstschaffenden in New York. „Man kann ohne Ermittlungsverfahren festgenommen werden. Man kann festgenommen werden und hat kein Recht auf einen Anwalt.“

Bush sei „ein wenig zweifelhaft“ an die Macht gekommen und habe die Bürger belogen und in die Irre geführt. „Und dann schickt er hunderttausende unserer eigenen Jungen und Mädchen in ein fremdesLand, das uns nicht angegriffen hat“, sagte der 78-Jährige, der im Zweiten Weltkrieg in der US-Marine diente. Für seine Äußerungen erhielt der scharfe Kritiker der Regierung von US-Präsident George W. Bush Belafonte donnernden Applaus. Im Publikum waren neben anderen der Sänger Peter Yarrow, die Folkgruppe Peter, Paul and Mary sowie Künstler aus mehreren dutzend Ländern.

http://morgenpost.berlin1.de/desk/835058.html