Einzelnen Beitrag anzeigen
2. January 2006, 18:06   #28
tw_24
 
Benutzerbild von tw_24
 
Registriert seit: May 2002
Beiträge: 1.018
Neuigkeiten gibt es von den iranischen Freunden nicht nur der taz. Während der iranische Außenminister Mottaki das Existzenzrecht des "zionistischen Regimes" ablehnte, erklärte der frühere iranische Präsident Rafsanjani der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA, der "Widerstand" der Palästinenser sei "richtig", ihn zu unterstützen sei eine "religiöse Pflicht" für alle Moslems.

Sein Nachfolger Ahmadinedschad glänzte unterdessen mit einer ganz neuen Interpretation der Staatsgründung Israels durch die Vereinten Nationen. Diese sei ein Bestandteil des Holocaust in Europa gewesen. "Glaubt ihr nicht, daß die Fortsetzung des Völkermords durch die Vertreibung der Juden aus Europa eines ihrer [der Europäer] Ziele war, als sie ein Regime von Besatzern in Al-Quds [Jerusalem] schufen?"

Da in der Tat der Antisemitismus in Europa noch immer sehr weit verbreitet ist, könnte man der These durchaus zustimmen - dummerweise will Ahmadinedschad das "zionistische Krebsgeschwür" und seine Bürger nicht vor irgendwelchen Europäern retten, sondern es und sie selbst auslöschen.

Deutschland ist übrigens noch immer der für den Iran wichtigste Handelspartner in Europa und dessen größter Gläubiger. Wenn die deutsche Regierung mit Israel sich weiterhin so 'solidarisiert', wie es Vizekanzler Franz Müntefering formulierte, darf der Iran sich freuen und muß nicht mit (wirtschaftlichen) Sanktionen Deutschlands, die sehr wohl wirken könnten, rechnen:

Zitat:
Zitat von Franz Müntefering
Das können wir nicht allein bewegen, sondern das muss im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft in aller Deutlichkeit angesprochen sein und das muss im Rahmen der Vereinten Nationen in aller Deutlichkeit angesprochen sein.
Armes Israel. Mit solchen Freunden muß es sich wahrlich nicht nur vor seinen Feinden fürchten.

MfG
tw_24