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27. June 2005, 12:46   #35
nightmoves
 
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[quote=Glühwürmchen
Vielleicht sind die Hunde, die sich nicht erziehen lassen, auch intelligent, weil sie wissen, dass wir bald nicht mehr da sind um sie zu Dingen zu erziehen, die wider ihrer Natur sind.
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Tja, wir Intelligenzbestien regen uns darüber auf, dass Hunde beißen. Wir maßen uns aber an Tiere zu töten, auch ohne Vorwarnung und vor allem oft ohne Grund. Welche Tierart ist schon so dumm und tötet sich gegenseitig? Aber, auch wenn es sich schlimm anhört, denn wir sind ja das wichtigste, was es gibt, sie töten kranke Mitglieder, die nicht überleben oder die Krankheit übertragen würden.

"Artgerechte Haltung" ist also eine Widerspruch in sich, da es sich auf jeden Fall um Gefangenschaft handelt.

Ein braver Hund beißt nicht, eine brave Katze kratzt nicht, ein braves Pferd lässt sich reiten, ein braver Vogel bleibt im Käfig...
Brav heißt also: so, wie es uns Menschen am liebsten ist und nicht, wie es die Natur vorsieht.


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Der Widerspruch in sich ist nicht die artgerechte Haltung, Glühwürmchen.

Hunde sind bekanntlich von Menschen domestizierte Abkömmlinge der Wölfe. Ob die Hunde den Kontakt der Menschen oder umgekehrt zuerst gesucht haben, darüber weiß man noch zu wenig. Fakt ist, dass die heutigen Hunde aus der damaligen Zusammenarbeit mit dem Menschen ihren Nutzen genauso zogen wie der Mensch den seinen.

Hunde sind Rudeltiere. Innerhalb des Rudels gibt es eine klar festgelegte Rangordnung. Diese ist dynamisch, das heißt, dass jeweils stärkste Tier steht an der Rudelspitze.

Die vom Menschen gezüchteten Rassen sind teilweise sehr alt (viele Hüterassen), teilweise aber in ihrer Form auch jung (Dtsch. Schäferhund, ca. 100 Jahre). Der Mensch züchtet von jeher durch Selektion nach seinen Bedürfnissen.

Daher ist NATÜRLICH brav, was der Mensch als brav empfindet. Glühwürmchen, wir haben es hier nicht mit Wildtieren zu tun.

Ein Rest Wildtier ist im Kern jedoch vorhanden, und dieser ist nicht kalkulierbar. Sind Hunde ohne menschliche Führung, rotten sie sich, und werden für Menschen gefährlich. Ich kann an der Situation in Rumänien nichts Gutes finden.

Warum ich der Meinung bin, dass Kindererziehung sich von der Hundeerziehung unterscheidet, erklärt sich daraus. Meine Kinder (ich habe auch welche, Glühwürmchen) versuche ich zu selbstbewußten Persönlichkeiten erziehen, die ihre Entscheidungen selbst treffen, und irgentwann keine Anleitung, Schutz etc. mehr von uns Eltern benötigen. Sie sind in vielen Bereichen uns Eltern gleichberechtigt, sollen ihre Bedürfnisse und Wünsche im Rahmen der Familie und Gesellschaft anmelden und durchsetzen.

Meine Hunde, im Moment habe ich nur einen, sind auch Familienmitglieder, aber die ranguntersten. Über ihre Wünsche und Bedürfnisse entscheiden sie nicht selbst, das ist meine Aufgabe.

Bei kleinen Hunden mag das noch funktionieren, aber bei großen nicht. Daher funktioniert das Halten von Hunden, die eigene Entscheidungen treffen (z. B. türk. Hirtenhund) auch im häuslichen Bereich nicht.

Glühwürmchen, welche Statistiken meinst Du, hinsichtlich der Beißattacken. Die einzige mir bekannte fundiert (weil Einzelfalluntersuchung) und seit 1988 geführte ist die des SV. Das ist auch die Grundlage für die Statistik ddes VdH.

Choppershexe, zu Deiner Situation fällt mir auch nichts mehr ein. Vielleicht ist das ein Ergebnis der hetzenden Medien. Hunde taugen immer als Sommerlochfüller.