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25. March 2006, 22:39   #1
Ben-99
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Macht mit beim Krimi-Rätsel heute nacht! Mulholland Drive von David Lynch.

... warum nicht mal zwischendurch etwas anderes raten als immer nur Trockenfrüchte, Federvieh und Grubenlampen? *g* Zeusel, Glüwü und alle anderen Rätselfans sollten heute mal den Videorekorder programmieren oder sich als Nachteulen um 0.45 Uhr (MDR) einen der besten Filme des Regisseurs David Lynch ("Blue Velvet", "Wild At Heart", "Lost Highway", "Twin Peaks" "Der Elefantenmensch") ansehen:

Mulholland Drive – Straße der Finsternis" (USA, 2001)

Das schaurige Movie gilt zugleich auch als der rätselhafteste Film des Kult-Regisseurs und ist deshalb wie geschaffen als neues Skats-Spezial-Rätsel – diesmal in bewegten Bildern. Und gegoogelt werden darf natürlich auch (kann man ja eh nicht verhindern *g*). Aber das Schöne ist, daß es keine eindeutige Lösung gibt, weil David Lynch bewußt ein paar Fragen offen ließ, die wohl für immer ungeklärt bleiben werden. Und doch kann man sich der Lösung zumindest sehr dicht nähern.

Langweilig ist der Film ganz sicher nicht. Dafür sorgen auch die wunderbaren Schauspieler: Naomi Watts zum Beispiel in der Hauptrolle, die ich in diesem Film zum ersten Mal bewußt wahrgenommen hatte und dann später ganz erstaunt war, daß sie auch bei diesem neuen "King Kong"-Blockbuster zu den Hauptdarstellerinnen gehört. Vor 5 Jahren, als "Mulholland Drive" gedreht wurde, verriet sie vor ein paar Wochen in einem Interview, wußte sie nicht mal, wovon sie ihre nächste Miete zahlen soll. Wenn man so will, spielt sie sich in dieser Rolle als Land-Ei, die in Hollywood versucht, ein Engagement zu finden, selbst. Und sie macht das verdammt großartig, weil gerade ihre liebenswürdige Naivität in einem Kontrast zu der bedrohlichen Realität steht, der gar nicht krasser sein könnte. Obwohl sich der Horror schon bald ankündigt, wird der Zuschauer nur langsam in eine Schattenwelt eingeführt, aus der es für ihn wie für die Akteure kein Entrinnen mehr gibt.

Ich schlage vor, daß der- oder diejenige von Rätselgott Zeusel einen besonders dicken Frühlingsanfang-Punkt gutgeschrieben bekommt, dessen oder deren Lösungsvorschlag noch am plausibelsten klingt.

Und, nicht, daß Ihr denkt, ich wäre jetzt vielleicht im Vorteil. Keineswegs, denn ich habe den Film zwar archiviert und auch schon dreimal gesehen, aber wenn ich ehrlich bin, bleiben für mich noch immer viele Fragen offen. Vor allem auch nach dem Sinn des Ganzen. Das ist allerdings überhaupt nicht negativ gemeint. Denn der "hypnotische" Film, wie ihn "TV Movie" gut beschreibt, nimmt einen von Anfang an im besten Sinn "gefangen", und man taucht ein in eine faszinierende Atmosphäre, die man auch später nur unzureichend beschreiben kann. Laßt Euch einfach von David Lynch auf eine Reise ins Ungewisse mitnehmen, und Ihr werdet die Geisterbahn-Fahrt in eine bizarre Welt zu den Abgründen der menschlichen Seele nicht mehr so leicht vergessen.

Gruß Ben

Zitat:
Zitat von TV Spielfilm

Dieser Thriller voller Mysterien und unerklärlicher Zusammenhänge ist der bislang beste Film von David Lynch, meinen viele Fans und Kritiker.

Jungschauspielerin Betty (Naomi Watts) kommt aus der Provinz nach Hollywood. Bei der Ankunft in ihrem Appartement findet sie eine verwirrte Frau vor. Sie nennt sich Rita (Laura Herring) und hat bei einem Unfall ihr Gedächtnis verloren. Betty hilft ihr bei der Spurensuche. Dabei geraten die Frauen auf die dunkle Seite der Glitzermetropole u. a. an den Filmemacher Adam Kesher (Justin Theroux), dem Gangster die Besetzung seines neuen Films diktieren... Die weitere Handlung verläuft sich in einem Labyrinth aus Situationen, Bildern und Einfällen, wie sie nur der Vorstellungskraft eines David Lynch entspringen können. US-Kritikerpapst Roger Ebert meinte gar, Lynch habe mit seinem ganzen bisherigen Schaffen nur auf diesen Film hingearbeitet. Interpretationen und Erklärungen laufen ins Leere einfach nur genießen und keine Fragen stellen!

http://tvspielfilm.msn.de/programm/t...ngs_id=8856584
Zitat:
Zitat von TV Movie

Mulholland Drive – Straße der Finsternis
(Thriller)

Voller Optimismus kommt die naive Betty Elms aus Deep River in Ontario nach Hollywood, um ein Star zu werden. Die Wohnung ihrer verreisten wohlhabenden Tante Ruth dient ihr als Sprungbrett in der Filmstadt. Hier findet sie eine verstört wirkende Frau vor, die kurz zuvor dank eines schweren Autounfalls einem Mordanschlag entgangen ist. Ihre Handtasche ist voller Banknoten, aber sie hat ihr Gedächtnis verloren und weiß nicht einmal, wer sie ist. Einstweilen nennt sie sich Rita - nach dem Namen, den sie auf einem Filmplakat liest. Betty glaubt, die Unbekannte sei eine Freundin ihrer Tante, und unterstützt sie dabei, die Erinnerung wiederzuerlangen. Schemenhaft erinnert Rita sich an den Namen Diane Selwyn, kann aber nicht sagen, ob es ihrer ist. Durch die Vermittlung ihrer Tante erhält Betty unterdessen einen Vorsprech-Termin in einem Studio, wo sie mächtigen Eindruck auf die einflussreiche Casting-Agentin Linney James macht. Linney stellt die Newcomerin dem Regisseur Adam Kesher vor, der eine Hauptdarstellerin für seinen neuen Film sucht. Bei seiner Wahl wird Adam jedoch von der Hollywood-Mafia unter Druck gesetzt, die ihre Favoritin lancieren will. Als Betty, nur noch einen kleinen Schritt vor dem großen Erfolg, dem Regisseur Adam in die Augen sieht, bekommt sie Angst und verlässt überstürzt das Studio. Sie hat eine Verabredung mit Rita, in die sie sich inzwischen verliebt hat. In der Hoffnung, dass Rita ihr Gedächtnis wiederfindet, suchen die beiden Frauen das Apartment der ominösen Diane Selwyn auf und finden eine Frauenleiche. Als Rita schließlich ihr Erinnerungsvermögen wiedererlangt, stellt sich heraus, dass Betty nicht die ist, für die sie sich hält: Das Verhältnis zwischen Rita und Betty erweist sich als so doppelbödig wie der gesamte Film ...

Info: Hintergrund: Der hypnotische Thriller 'Mulholland Drive - Straße der Finsternis' ist eine fesselnde Reflexion über den verführerischen Glanz des Kinos und die bedrohliche Schattenseite des Filmgeschäfts. Die Traumstadt Hollywood wird zum Albtraum, bevölkert mit schrillen, rätselhaften und wunderschönen Figuren aus dem filmischen Universum David Lynchs. Die schwebende Langsamkeit des Erzählflusses, die in den Bann ziehenden Bilder, das stets unerwartete Changieren zwischen skurriler Komik und slapstickartigen Gewaltausbrüchen sowie die elegische Musik von Angelo Badalamenti entführen in eine Welt, wie nur der Kinomagier Lynch sie entwerfen kann. Altersempfehlung: ab 16