Thema: Stichtage
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2. January 2006, 00:36   #32
Jules
 
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01. Januar 1956: Aufteilung des NWDR: NDR und WDR beginnen eigene Programme

Der Nordwestdeutsche Rundfunk (NWDR) war eine Anstalt des öffentlichen Rechts (Landesrundfunkanstalt) mit Sitz in Hamburg für die Länder Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen sowie bis 1954 auch für West-Berlin. 1955 wurde der NWDR in zwei selbständige Rundfunkanstalten (NDR und WDR) geteilt.

Der NWDR war Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland (ARD).

Geschichte

1924 wurde in Hamburg die "Norddeutsche Rundfunk AG" (NORAG) gegründet, die am 2. Mai 1924 ihren Sendebetrieb aufnahm. Seit 1928 wurden die Sendungen in der Rothenbaumchaussee in Hamburg produziert.
1933 wurde die Norddeutsche Rundfunk AG in die "Norddeutsche Rundfunk GmbH Hamburg" umgewandelt. Ein Jahr später gehörte sie als "Reichssender Hamburg" zum späteren Großdeutschen Rundfunk. Dieser sendete bis 1945.

Im Nachkriegsdeutschland gründete die britische Besatzungsmacht 1945 zunächst "Radio Hamburg", das im Herbst 1945 (am 22. September) als "Nordwestdeutscher Rundfunk" (NWDR) gemeinsame Rundfunkanstalt für die gesamte britische Zone wurde. Diese wurde 1948 in deutsche Hände übergeben und eine "Anstalt des öffentlichen Rechts" für die Bundesländer Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Berlin. Erster deutscher Generaldirektor wurde der SPD-Kulturpolitiker Adolf Grimme.

Der NWDR strahlte zunächst nur ein Programm (später NWDR 1) aus. Ab 1950 folgten auf UKW zwei regionale Hörfunkprogramme, NWDR Nord (später NDR 2) und NWDR West (später WDR 2). Im gleichen Jahr war der NWDR Gründungsmitglied der ARD. Zwei Jahre später (1952) war der NWDR maßgeblich für den Wiederbeginn des Fernsehens in Deutschland verantwortlich, das am 25. Dezember 1952 den täglichen Programmbetrieb aufnahm.

Zum 1. Juni 1954 schied der neugegründete Sender Freies Berlin (SFB) aus dem NWDR aus, um für das Land Berlin eigenständige Programme auszustrahlen.

Im Februar 1955 regelten die Bundesländer Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen den Rundfunk in ihren Ländern neu. Infolgedessen wurde der NWDR in zwei eigenständige Rundfunkanstalten aufgeteilt. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) mit Sitz in Hamburg sollte künftig für die Länder Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein und der Westdeutsche Rundfunk Köln mit Sitz in Köln für das Land Nordrhein-Westfalen Rundfunksendungen veranstalten. Am 1. Januar 1956 starteten die beiden neuen Sendeanstalten mit ihren eigenen Radiosendungen, wobei das 1. Hörfunkprogramm noch viele Jahre ein gemeinsames Mantelprogramm lieferte, das sich nur zeitweise in Regionalprogramme aufspaltete.

Den Fernsehbereich des NWDR übernahm ab 1. April 1956 zunächst noch der Nord- und Westdeutsche Rundfunkverband (NWRV) bis 1961. Dann waren beide Sendeanstalten auch im Fernsehbereich für ihr jeweiliges Sendegebiet verantwortlich.

Programme des NWDR

Der NWDR veranstaltete bis 1955 drei Hörfunkprogramme:
NWDR 1 - Gemeinsames Programm über Mittelwelle und UKW für das ganze Sendegebiet
NWDR Nord - Regionales Programm über UKW für Norddeutschland aus Hamburg
NWDR West - Regionales Programm über UKW für Nordrhein-Westfalen aus Köln

Ferner war er maßgeblich am Ersten Deutschen Fernsehen, dem Gemeinschaftsprogramm der ARD beteiligt. Weitere Fernsehprogramme gab es bis 1955 noch nicht.

NDR-Geschichte

Am 1. Januar 1956 starteten die beiden neuen Sendeanstalten mit ihren eigenen Radiosendungen. Den Fernsehbereich übernahm ab 1. April 1956 zunächst noch der "Nord- und Westdeutsche Rundfunkverband" (NWRV) bis 1961. Dann waren beide Sendeanstalten auch im Fernsehbereich für ihr jeweiliges Sendegebiet verantwortlich.

Der NDR sendete somit ab 1956 zunächst 2 Hörfunkprogramme, NDR 1 und NDR 2, und lieferte seinen Anteil zum ARD-Gemeinschaftsprogramm des Deutschen Fernsehens.

Am 1. Dezember 1956 startete der NDR sein 3. Hörfunkprogramm NDR 3, das von 1962 bis 1973 gemeinsam mit dem SFB veranstaltet wurde.

Am 4. Januar 1965 startete der NDR zusammen mit Radio Bremen und dem SFB mit der Ausstrahlung eines eigenen "Dritten Fernsehprogramms" (zunächst als "Norddeutsches Fernsehen", später Nord 3 bzw. N 3), das bald zu einem Vollprogramm ausgebaut wurde und zwischenzeitlich auch über Satellit in nahezu ganz Europa zu empfangen ist. Seit Dezember 2001 wird es als NDR Fernsehen geführt.

Am 14. Juli 1977 kündigte Gerhard Stoltenberg den NDR-Staatsvertrag, was viele Diskussion und Pläne für unabhängige Rundfunkanstalten in den drei Bundesländern zur Folge hatte. 1980 wurden der NDR auf Grund eines neuen Staatsvertrags der Länder Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein auf eine neue Grundlage gestellt und seine Programme neu organisiert. Das Programm NDR 1 wurde in die 3 eigenständigen Landesprogramme NDR 1 Niedersachsen (bis Anfang 2002 "NDR 1 Radio Niedersachsen"), NDR 1 Welle Nord und NDR 90,3 (bis 2. Dezember 2001 "NDR Hamburg-Welle 90,3") aufgeteilt. NDR 2 und NDR 3 wurden im gesamten Sendegebiet als Popwelle bzw. Klassikwelle weiter geführt. Die drei Landesprogramme von NDR 1 nahmen am 2. Januar 1981 den Sendebetrieb auf und wurden Zug um Zug zu Vollprogrammen ausgebaut. Mehrmals täglich schalten sie sich zu regionalen Programmen auseinander. Dabei senden in NDR 1 Radio Niedersachsen die Regionalprogramme aus den Regionen Oldenburg/Ostfriesland/Bremen/Cuxhaven, Osnabrück/Emsland, Großraum Hannover, Braunschweig/Südniedersachsen und Nordostniedersachsen und in "NDR 1 Welle Nord" aus den Studios Flensburg, Heide, Norderstedt, Lübeck und Kiel. Am 30. September 1988 startete der NDR auf dem Unterträger des Fernsehprogramms Nord 3 sein regionales Videotext-Angebot Nordtext, das seit 2. Dezember 2001 als NDR Text geführt wird. Das Programm umfasst auch Informationen über Angebote von Radio Bremen, welche als radiobremen-text bezeichnet werden.
Am 1. April 1989 startete der NDR sein 4. Hörfunkprogramm NDR 4, später NDR 4 Info das seit 2. Juni 2002 als NDR Info ausgestrahlt wird.

Zum 1. Januar 1992 trat das Land Mecklenburg-Vorpommern per Staatsvertrag dem NDR als viertes Bundesland bei. Das Land erhielt sein eigenständiges Landesprogramm NDR 1 Radio MV, das sich ebenso wie die anderen Landesprogramme mehrmals täglich zur regionalen Berichterstattung aus Schwerin, Rostock, Neubrandenburg und Greifswald auseinander schaltet. Im Oktober des selben Jahres schied der SFB aus dem Dritten Fernsehprogramm Nord 3 aus, um sein eigenständiges Berliner Programm "Berlin 1" (später SFB 1) auszustrahlen.

Am 4. April 1994 startete der NDR für 14- bis 19-jährige Hörer das Jugendprogramm N-Joy, das bis 2001 unter der Bezeichnung "N-Joy Radio" geführt wurde.

Am 3. Oktober 1997 ging NDR 3 im neu gegründeten Programm Radio 3 auf, das in Kooperation mit dem Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (früheres ORB-Programm "Radio Brandenburg") und bis Ende 2000 auch mit dem Sender Freies Berlin (früheres Programm SFB 3) veranstaltet wurde und bis 31. Dezember 2002 sendete.

Als letztes Hörfunkprogramm in der langen Programmgeschichte des NDR startete am 1. November 2001 das Nordwestradio, ein gemeinsames Hörfunkprogramm von Radio Bremen und NDR für das Bundesland Bremen und den Nordwesten von Niedersachsen. In diesem Programm ging das bisherig 2. Hörfunkprogramm "Radio Bremen 2" auf. Die Redaktion des Programms liegt bei Radio Bremen.

Seit 1. Januar 2003 sendet der NDR mit dem Programm NDR Kultur als Nachfolgeprogramm von "Radio 3" auch wieder ein von ihm alleine gestaltetes Klassik- und Kulturprogramm. Die Bezeichnung "Radio 3 " gab es jedoch weiterhin bis zum 31. Dezember 2003. Es handelt sich nunmehr um ein Kulturprogramm des RBB, das teilweise auch Sendungen von NDR Kultur übernahm. Am 1. Januar 2004 ging dieses Programm im neuen RBB Kulturradio auf.

Mit dem 1929 von der NORAG begründeten Hamburger Hafenkonzert strahlt NDR 90,3 am Sonntag von 6 bis 8 Uhr morgens die älteste bestehende Radiosendung der Welt aus.

WDR-Geschichte

1924 wurde in Münster die "Westdeutsche Funkstunde AG" (Wefag) gegründet, die im gleichen Jahr begann, Hörfunksendungen auszustrahlen. Ein Jahr später wurde in Dortmund und in Elberfeld (heute Wuppertal) ein Nebensender eingerichtet. Im gleichen Jahr wurde in Berlin die "Reichsrundfunk-Gesellschaft mbH" gegründet. 1926 zog die Wefag nach Köln um und wurde in "Westdeutsche Rundfunk AG" (WERAG) umbenannt.
Der Sendebetrieb wurde nach Langenberg verlegt, wo auch heute noch der WDR einen Großsender für MW, UKW und TV betreibt. 1934 wurde die WERAG verstaatlicht und ein Jahr später als "Reichssender Köln" Teil des späteren Großdeutschen Rundfunks. Im gleichen Jahr zerstörte eine Windhose den Sendeturm in Langenberg. Der "Reichssender Köln" sendete bis 1942, dann musste das Programm wegen Zerstörung des Funkhauses eingestellt werden.

Im Nachkriegsdeutschland gründete die britische Besatzungsmacht in ihrem Gebiet 1945 zunächst "Radio Hamburg", das im Herbst 1945 als "Nordwestdeutscher Rundfunk" (NWDR) gemeinsame Rundfunkanstalt für die gesamte britische Zone einschließlich Berlin wurde. Hauptsenderstandort war Hamburg. In Köln befand sich ein weiteres Funkhaus. Der NWDR wurde 1948 in deutsche Hände übergeben und eine "Anstalt des öffentlichen Rechts" für die Bundesländer Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Berlin.

Der NWDR strahlte zunächst nur ein Programm (später NWDR 1) aus. Ab 1950 folgten auf UKW zwei regionale Hörfunkprogramme, NWDR Nord (später NDR 2) und NWDR West (später WDR 2). Im gleichen Jahr war der NWDR Gründungsmitglied der ARD. Zwei Jahre später (1952) war der NWDR maßgeblich für den Wiederbeginn des Fernsehens in Deutschland verantwortlich.

Zum 1. Juni 1954 schied der neugegründete Sender Freies Berlin (SFB) aus dem NWDR aus, um für das Land Berlin eigenständige Programme auszustrahlen. Im gleichen Jahr startete das gemeinsame Fernsehprogramm der ARD.

Im Februar 1955 regelten die Bundesländer Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen den Rundfunk in ihren Ländern neu. Infolgedessen wurde der NWDR in zwei eigenständige Rundfunkanstalten aufgeteilt, der "Norddeutsche Rundfunk" mit Sitz in Hamburg sollte künftig für die Länder Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein und der "Westdeutsche Rundfunk Köln" mit Sitz in Köln für das Land Nordrhein-Westfalen Rundfunksendungen veranstalten. Am 1. Januar 1956 starteten die beiden neuen Sendeanstalten mit ihren eigenen Radiosendungen. Den Fernsehbereich übernahm ab 1. April 1956 zunächst noch der "Nord- und Westdeutsche Rundfunkverband" (NWRV) bis 1961. Dann waren beide Sendeanstalten auch im Fernsehbereich für ihr jeweiliges Sendegebiet verantwortlich.

Der WDR sendete somit ab 1956 zunächst 2 Hörfunkprogramme, WDR 1 und WDR 2, und lieferte seinen Anteil zum ARD-Gemeinschaftsprogramm des Deutschen Fernsehens. Das 1. Hörfunkprogramm (WDR 1) wurde bis 1986 zum Teil gemeinsam mit dem NDR betrieben, danach wurde es Zug um Zug zur Welle für 14 bis 29-Jährige ausgebaut.

Am 30. April 1964 startete der WDR sein 3. Hörfunkprogramm WDR 3.
Am 17. Dezember 1965 (offizieller Start des Regelbetriebs 1967) startete der WDR mit der Ausstrahlung eines eigenen "Dritten Fernsehprogramms", zunächst als "Westdeutsches Fernsehen" (WDF, ab 1988 West 3), das ab 1991 zu einem Vollprogramm ausgebaut wurde und zwischenzeitlich auch über Satellit in nahezu ganz Europa zu empfangen ist. Seit 1994 wird es als WDR-Fernsehen geführt.

Zwischen 1965 und 1970 wurde für den Mittelwellensender in Langenberg eine neue Frequenz am oberen Bereichsende (bis 1978 1586kHz, ab 1978 1593kHz) festgelegt und seine Leistung auf 800 Kilowatt erhöht, was diese Station zu einer der markantesten Sender im Mittelwellenbereich machte. 1980 ging noch ein zweiter - bis 1995 wegen Auflagen des Genfer Wellenplans nur tagsüber betriebener - Mittelwellensender in Langenberg in Betrieb. Am 3. Januar 1983 startete der WDR auf dem Unterträger des Fernsehprogramms West 3 sein regionales Videotext-Angebot WDR-Text. Es war das erste regionale Videotext-Angebot einer ARD-Anstalt.

Am 1. Januar 1984 startete der WDR sein 4. Hörfunkprogramm WDR 4 mit vorwiegend deutscher Unterhaltungsmusik, das seit 1. Januar 1985 ein Vollprogramm ist. Gleichzeitig starten im Hörfunk 5 Regionalprogramme aus Bielefeld, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster. Die Regionalisierung wurde später weiter ausgebaut und auch auf den Fernsehbereich ausgedehnt ("Lokalzeit").

Am 10. Januar 1985 brach der Sendemast auf den Bielstein in Folge von Vereisung zusammen. Am 7. Oktober 1991 startete der WDR die Nordrhein-Westfalen-Welle WDR Radio 5 auf der Senderkette von WDR 1, das auf eine neue fünfte UKW-Senderkette wechselte.

Ende 1993 wurde der weitreichende Mittelwellensender für die Frequenz 1593 kHz, der jeden DXer bekannt war, wegen PCB in den Kondensatoren und anderen Bauteilen stillgelegt. Am 1. April 1995 wurde das Programm WDR 1 vollständig neu konzipiert als Rock- und Popwelle und trägt nunmehr die Bezeichnung Eins Live.

Am 2. September 1996 stürzte bei Wartungsarbeiten ein 160 Meter hoher Sendemast in Langenberg ein. Am 30. August 1998 startete der WDR sein Programm Funkhaus Europa als integratives Angebot für Hörer ausländischer Herkunft und interessierte Deutsche in Nordrhein-Westfalen. An diesem Programm ist Radio Bremen mitbeteiligt und man arbeitet mit radiomultikulti vom RBB zusammen.

Der WDR produziert beim Weltjugendtag 2005 in Köln das internationale Bild für TV-Stationen in aller Welt. Intendant Pleitgen sagte, die größte WDR-Produktion seit 15 Jahren habe "olympische Ausmaße" gehabt. Allein für den Papstbesuch waren 700 Mitarbeiter beschäftigt und weit über 120 Kameras im Einsatz.