Thema: Stichtage
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13. January 2006, 08:38   #44
Jules
 
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13. Januar 1991: „Traumschiff-Affäre“: Lothar Späth gibt seinen Rücktritt bekannt

Unter dem Namen Traumschiff- oder Segeltörn-Affäre wurde ein politischer Skandal bekannt, der im Dezember 1990 aufgedeckt wurde und am 13. Januar 1991 zum Rücktritt von Lothar Späth (CDU) vom Amt des baden-württembergischen Ministerpräsidenten führte.

Auslöser waren die Ermittlungen gegen Helmut Lohr, den Vorstandsvorsitzenden der Standard Elektrik Lorenz (SEL), seit 1986 Tochter des französischen Alcatel-Konzerns. Dabei gelangte über den Rundfunksender SWF an die Öffentlichkeit, dass Lothar Späth im Jahre 1986 auf Kosten der Firma SEL Urlaub in der Ägäis gemacht hatte oder das Firmen-Flugzeug gestellt bekam.

Helmut Lohr wurde im Mai 1991 wegen Untreue in 15 Fällen - davon zwölfmal in Tateinheit mit Betrug - sowie wegen Hinterziehung von Einkommensteuer vom Landgericht Stuttgart zu drei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, die er im Gefängnis Stuttgart-Stammheim absaß.

Späth wurde im Juni 1991 Geschäftsführer der Jenoptik GmbH in Jena (früher Carl Zeiss Jena) und führte diese im Januar 1996 als Vorstandsvorsitzender unter der Bezeichnung Jenoptik AG an die Börse. Seine Tätigkeit dort endete im Juni 2003. Im April 1996 wurde Späth Präsident der Industrie- und Handelskammer Ostthüringen in Gera.

Seit September 1992 trägt er den Titel Königlich Norwegischer Generalkonsul für Thüringen und Sachsen-Anhalt.

Von 1997 bis 2001 moderierte er die wöchentliche Gesprächssendung Späth am Abend auf n-tv.

Im Bundestagswahlkampf 2002 stand Späth als Wirtschaftsminister im Schattenkabinett des Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber.

Im Mai 2005 wurde er Vorsitzender der Geschäftsführung der Investmentbank Merrill Lynch für Deutschland und Österreich.