Thema: Stichtage
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18. January 2006, 08:36   #49
Jules
 
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18. Januar 1887: Erstsynthese des Amphetamins durch L. Edeleanu an Uni Berlin

Amphetamin (auch Phenylisopropylamin) ist eine synthetische Substanz, die nicht in der Natur nachgewiesen wurde, und die ein Stereozentrum besitzt. Das Amphetamin ist die Stammverbindung der gleichnamigen Strukturklasse, der eine Vielzahl psychotroper Substanzen angehört, unter anderem MDMA (Ecstasy) oder das auch in der Natur vorkommende Ephedrin. Es ist ein Homologon des Phenylethylamins. Amphetamin hat als Sympathikomimetikum eine anregende Wirkung auf das Zentralnervensystem.

Die Erstsynthese des Amphetamins gelang 1887 dem rumänischen Chemiker Lazar Edeleanu an der Universität Berlin, der es nach seiner chemischen Zusammensetzung Phenisoproylamin nannte. 1927 prägte der US-amerikanische Chemiker Gordon Alles den Namen Amphetamin, sich ableitend aus der heute veralteten chemischen Bezeichnung Alpha-Methylphenethylamin. Der offizielle IUPAC-Name ist heute 1-Phenylpropyl-2-amin.

Ursprünglich als Bronchodilatator und zur Gewichtskontrolle verwendet, wird es heute aufgrund des Suchtpotenzials sowie anderer Nebenwirkungen medizinisch nur noch zur Behandlung der Narkolepsie und der Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADS/ADHD) eingesetzt. Allerdings werden bei diesen Indikationen andere, wirkungsähnliche Medikamente bevorzugt: bei ADS das Methylphenidat (Ritalin®), bei der Narkolepsie das Modafinil. Als Appetitzügler war das Amphetaminderivat Fenfluramin in Gebrauch, es wurde aber 1997 aufgrund von Nebenwirkungen, die in seltenen Fällen lebensbedrohlichen sein können, vom Markt genommen. Amphetamin wurde auch als Dopingmittel gebraucht.

Amphetamin wird im Jargon auch als "Speed" oder "Pepp" bezeichnet. Es zählt zu den Weckaminen (von: Amine mit "aufweckender" Wirkung), diese Bezeichnung ist aber veraltet und findet nur noch selten Verwendung.

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