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3. November 2007, 12:42   #2
Ben-99
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... vermutlich ist Friedman unheimlich stolz darauf, einen Spinner wie Mahler vorzuführen, der offensichtlich auch schon nicht mehr ganz Herr seiner Sinn ist. Sonst würde der "Vanity Fair-Autor" den Lesern kein ermüdendes 30seitiges Interview zumuten, das auch Platitüden enthält, die seriöse Zeitungen bei solchen Gesprächen aus gutem Grund weglassen.

Und um den Quatsch als "wichtig" und "bedeutungsvoll" aufzublasen, muß Friedman natürlich auch selbst ein bißchen spinnen. Und das tut er gleich zu Beginn, indem er Mahler blödsinnigerweise als "Vater der RAF" bezeichnet.

Nun fragt man sich natürlich, was das Ganze soll. War das etwa der Versuch, Gegner der israelischen Politik auf eine Stufe mit Antisemiten wie Mahler zu stellen? Oder wollte man den ollen Schnarchsack mal ein bissi bekannter im Volk machen, bevor er wieder hinter Knast-Mauern vermodert? Oder suchte Friedman nur wieder einen Grund, Anzeige gegen einen Neonazi zu erstatten, was er ja hinterher auch getan hat?

Ziemlich billig. Und ärgerlich obendrein, weil ich ohnehin der Meinung bin, daß Hitlergruß und Leugnen des Holocausts nicht strafbar sein sollten. Das gilt auch für den Vertrieb von Hitlers "Mein Kampf", das ja noch immer in Deutschland verboten ist. Für mich ist das unvereinbar mit dem Recht auf Meinungsfreiheit in einer Demokratie, das auch für jeden Hornochsen gelten sollte, solange nicht zu Gewalttaten aufgerufen wird.

Herr Friedman täte gut daran, diese umstrittenen Paragraphen nicht für seine Zwecke auszunutzen, was er jedoch offensichtlich mit Vergnügen tut, so daß man sich am Ende fragen muß, wer eigentlich der größere Provokateur ist: der ewiggestrige und bis dahin halbvergessene Horst Mahler oder vielleicht doch eher der ewig eitle Michel Friedman, der ihn eingeladen hat, um dadurch einmal mehr Aufmerksamkeit für sich zu schinden?

Gruß Ben