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19. December 2007, 23:25   #13
Ben-99
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... vor 70 Jahren hat man ausgesuchte Fotos benutzt, um Haß gegen die Juden zu schüren. Kurz darauf, während des Krieges, waren es dann die Russen als angebliche "Barbaren", vor denen sich das brave Volk fürchten sollte. Und heute sind es halt Muslime, gegen die mit solchen Fotos Stimmung gemacht werden soll. Denn schließlich möchten wir "guten" Christen doch das Gefühl haben, daß die von uns getöteten Menschen im Irak, in Afghanistan und anderswo in einem "gerechten" Krieg starben.

Wie vortrefflich diese Art Propaganda auch heute immer noch funktioniert, beweist die Reaktion des Schriftstellers Leon de Winter. Er schreibt: "Es gibt Menschen, die dieses Bild ansehen und einfach weiterleben können. Ohne Ekel, Brechreiz und Wut. Was wir sehen, ist heftigste Barbarei. Aber ein leichtfertiger kultureller Realitivismus - der in unserer Zeit die Erscheinungsform dekadenter Gleichgültigkeit angenommen hat - lässt viele Menschen wegschauen. Sie wenden sich ab von dem Anblick eines 11-jährigen Mädchens, das von dem Mann, der neben ihm sitzt, vergewaltigt werden wird."

Und später folgen dann Sätze, die vom Stil her an einen bestimmten Gaga-Autoren bei "Bild" erinnern, so daß man denken könnte, Herr de Winter würde sich damit als Nachfolger von Franz-Josef Wagner empfehlen: "Sein Samen wird einen neuen Menschen schaffen und seinen Clan stärken. Lieblos wird er dieses Mädchen befruchten, ohne jedes Bedauern, denn Liebe ist ein Wort aus fernen Gedichten und Liedern, ein Wort aus dem dekadenten Westen, wo sie keine Ahnung haben von der Härte einer Existenz in der Wüste und vom unaufhörlichen Krieg, der die Essenz des Lebens ist, in diesem Teil der Welt."

Wie ein Bild ins Herz der westlichen Welt trifft

Doch Schluß jetzt damit. Ich möchte nicht mehr an das so grauenhafte, Würgreiz auslösende Foto dieses Hochzeitspaars erinnert werden. Wenden wir unseren Blick daher lieber auf die Errungenschaften unserer westlichen Welt, auf die wir so stolz sein können, auf unseren christlichen Sinn für Ethik, Moral und Humanität.

Statt zwei mürrisch dreinschauende Afghanen blicken uns zwei fröhliche junge Amerikaner an, die vor 4 Jahren als Aufseher in einem irakischen Gefängnis ihren Spaß mit den Häftlingen hatten und so der Welt die Überlegenheit des Christentums in unserer vorbildlichen, zivilisierten westlichen Welt demonstrierten.

Gruß Ben
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