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24. March 2008, 10:22   #14
jupp11
 
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Osterfrust Ben?
Zitat:
Zitat von Ben
Ich frage mich allmählich, worin denn überhaupt noch für Leute wie mich der Reiz besteht, zum Beispiel hier auf dem Skats auf Beiträge hinzuweisen, die im Gegensatz zum üblichen Schwarzweiß-Denken auch mal die Grautöne dazwischen betonen, wie es Stefan Niggemeier gemacht hat? Nicht einer von Euch hat es für nötig gehalten, sachlich auch nur mit einem einzigen Wort auf den lesenswerten Artikel einzugehen.
Das Beiträge oder Links in Beiträgen ins Leere gehen, ist doch dein tägliches Brot seit vielen Jahren. Aber damit stehst du doch nicht allein.

Mit wird insgesamt viel zu sehr schwarz/weiß diskutiert. Es gibt fast immer auch Zwischentöne. Krieg und Draufhauen wird immer mehr zu einer Sache der Verbündeten (mitgehangen - mitgefangen - mitgeschossen).

--zur Sache selbst--
Die Olympiade als politisches Mittel einzusetzen scheint in Mode zu kommen - inititert durch??? Damals, die Amis, oder?
Der eigentliche Sinn der Ur-Olympiade geht dabei weitgehend verloren - denn wenn ich mich recht erinnere, sind damals sogar verfeindete "Stämme" gegeneinander angetreten und die Feindseligkeiten haben während der Olympiade geruht.

Es ist auch ganz sicher KEIN Zufall, dass die bevorstehende Olympiade von den Tibetern benutzt wird um im Vorfeld das Augenmerk auf ihre Belange zu richten. Ob das nun die feine Art ist, oder nicht, mag jeder selbst beurteilen.

Und nochmal etwas allgemeiner: Wir sehen in diesen Jahren doch Separationsbemühungen allenthalben. Egal ob beim Zerfall der Sowjetunion, Jugoslawiens usw. usw. Ich habe allerdings keine Stimmen gehört, die die Olympiade in Barcelona boykottieren wollten, obwohl es das Baskenland mit seinen Problemen gibt. Im Moment bemühen sich die Katalanen mit derbsten Mitteln um eine Abnabelung von Spanien.

Wenn wir als Katholik in Nordirland geboren wären, hätten wir wohl auch eine besondere Meinung über England. Und wie viele Beispiele soll ich noch aufführen.

Ich halte den Dalai Lama für durchaus vertrauenswürdig! Aber ich halten ihn nicht für das Tibetische Staatsoberhaupt das wirklich Einfluss hat auf die aktuellen Geschehnisse.

Wenn es nach den Verfechtern dieser "HauDrauf-Entweder-Oder-und bloß keinen Schritt zurück"-Mentalität ginge, dann würde die gesamte Erde zu einem einzigen Gemetzel und das Gegenteil von dem was erreicht werden sollte, würde erreicht werden. Auch dafür gibt es Beispiele genug.

Man sollte sich nur mal vor Augen halten, dass der Terrorismus, wie wir ihn heute kennen, eigentlich von den Israelis "erfunden" wurde - nämlich um den Engländern zu zeigen, wie ernst es ihnen mit den Gebietsansprüchen für einen eigenen Staat ist. Klar, dass die Welt damals überwiegend dafür war, insbesondere nach dem, was wir Deutschen mit den Juden veranstaltet haben. Dass dabei die Interessen der Palästinenser, die inzwischen über 1000 Jahre in diesem Gebiet gesiedelt hatten, dabei buchstäblich über den Jordan gingen, wurde billigend in Kauf genommen.

Und - macht es niemanden stutzig, dass die Amis und ihre Verbündeten viel viel leiser agieren, als sie das damals beim Einmarsch der Russen nach Afghanistan taten. Ein Schelm, wer dabei daran denkt, dass China quasi Amerikas Billiglohnland geworden ist?

Abschließend gilt für mich, dass ich durchaus Sympathie für die Tibeter hege, aber wahrlich nicht umhin kann, sie für bekloppt zu halten. Ihrer Sache haben sie keinen Gefallen getan. Die Verhältnisse in Tibet werden auf Jahrzehnte noch schlechter werden, als sie es jetzt schon sind. Oder glaubt jemand von Euch, dass die Amis wegen Tibet einen Krieg mit China anfangen?

Menschen sind einfach sturzblöde und je mehr je fundamentalistischer.

tschao

jupp11