Einzelnen Beitrag anzeigen
18. March 2008, 10:28   #73
tw_24
 
Benutzerbild von tw_24
 
Registriert seit: May 2002
Beiträge: 1.018
Was an den Sätzen George W. Bushs ist verrückt? Sie sind zunächst sicher PR, und er ist Oberkommandierender der US-Streitkräfte. Als solcher muß er, muß jeder, der einigermaßen gewichtige Entscheidungen fällen kann, Nähe zu eben den Angehörigen der Streitkräfte demonstrieren, zumal dann, sind diese im Einsatz, den sie ungünstigstenfalls ja mit ihrem Leben bezahlen müssen oder mit mehr oder weniger heftigen Verletzungen.

Und da der vor fünf Jahren begonnene Kampf zur Demokratisierung Iraks, der ja nur in den Augen derer, die meinen, die irakische Bevölkerung habe es verdient, unter dem Bath-Nazismus oder der Scharia-Willkür zu leben, solange das jeweilige Regime nur schön mit der heimischen Wirtschaft zusammenarbeite, verurteilenswert scheint, allen anderen aber gerecht, ist sogar der Wunsch verständlich, selbst aktiv dazu beitragen zu können.

Nur ist George W. Bush dazu nun in der Tat ein paar Jahrzehnte zu alt, was jeder bestätigen können wird, der einmal mit in Mossul stationierten US-Soldaten und deren irakischen Kollegen Fußball spielte. Da kann noch nichtmal der sich für einigermaßen fit haltende jüngere Zivilist richtig mithalten :-(.


Liebesentzug: Schwarzweißes Leder will niemand haben


Völlig wertfrei betrachtet und vorausgesetzt, daß es den Beteiligten um eine von ihnen als gut empfundene Sache geht, ist es alles andere als verrückt, eventuell mit den Protagonisten zumindest verbal tauschen zu wollen. Sie tun Gutes, verrückt, ein politischer Super-GAU, wäre es da doch eher zu erzählen, man wolle eben nicht bei ihnen sein.

Es gibt bei Al-Reuters ein schönes Beispiel für meine Theorie, es heißt Ibraheem Abu Mustafa, ist stationiert in Gaza und offenbar sehr überzeugt von der gerechten Sache der Hamas, weshalb er überall dabei sein kann. Und das kommt dabei dann heraus:


Kinderpornographie: "Ich wäre gern 'Aktivist', bin aber als Photograph schon zu alt für den Jihad."

Seltsam verhalten sich deutsche Bundestagsabgeordnete aller Fraktionen, geht es um ihre Bundeswehr. Die Linke will die Jungs und Mädels von der uniformierten Friedensbewegung am liebsten alle heim ins Reich holen, was vermuten läßt, daß die dort auch zum Einsatz kommen sollen, während die anderen Abgeordneten voller Ehrfurcht erstarren, geht es um die "Parlamentsarmee".

'Unser Dank aber gilt besonders den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die unter schwierigsten Bedingungen', sagen sie dann immer, irgendwas machen. Was, das kann dann eigentlich egal sein, das scheint nach solcherlei Einleitungen erstens ohnehin richtig und zweitens genau daher schlicht undiskutierbar, unhinterfragbar. Und die Vorredner bilden da keine Ausnahme - lieber üben sie sich in der beeindruckenden Kunst der Ferndiagnose als die eigene Landesverteidigung zu diskutieren.

MfG
tw_24