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21. January 2003, 19:36   #2
Akareyon
 
Registriert seit: November 2001
Beiträge: 2.823
Puuuuhh... der Reihe nach?

Ich habe meinen Zivildienst im Universitätsklinikum Göttingen abgeleistet, als Pflegezivi auf der Gastroenterologischen/Hämatologischen Abteilung, das heißt: Magen, Darm, Leber unter dem einen Professor, Leukämien und Lymphome unter dem anderen. War eine Station für Privatpatienten. War eine wahnsinnig lehrreiche und prägende Erfahrung, und ich bin im Nachhinein froh, daß ich nicht bei den Bettenschiebern gelandet bin. Es hängt viel davon ab, wieviel man bettelt, doch machen zu dürfen oder wieviel man lernen will.

Ich habe meine "Einladung" zur Musterung bekommen und bin hingegangen. Da haben sie das gleiche mit mir gemacht wie in der ersten Klasse in der Schule: Seh- und Hörfähigkeit etc. und zum Schluß saß da so einer und hat mir mein Musterungsergebnis mitgeteilt. Und ich ihm, daß ich mich auf §4 Absatz 3 GG berufe. "Hiermit beantrage ich..." formloser Dreizeiler, der dann nach Köln weitergeleitet wurde.

Von dort aus kam dann die Bitte um ein polizeiliches Führungszeugnis und eine ausführliche Begründung. Ich habe mich auf meine religöse Überzeugung bezogen. Daraufhin kam dann nochmal ein Schreiben zurück, daß ich nicht erklärt hätte, WAS ich denn bereit bin zu tun. Dann habe ich denen nochmal das gleiche geschickt mit dem Zusatz: "und könnte nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, an Tätigkeiten teilzunehmen, die der Tötung meiner Mitmenschen förderlich wären" oder sowas in der Art, und dann haben sie es angenommen (vielleicht hab ich's noch irgendwo auf dem Computer). Und dann mußte ich mich um einen Platz bemühen und in der größten Klinik im Umkreis von 40km sofort gefunden. Habe dort im Ziviwohnheim gewohnt, Essensmarken für die Mensa bekommen etc...

achso, und die Einberufung stand fest, aber so genau darfst du mich da nicht mehr fragen...