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17. June 2007, 15:29   #4
Ben-99
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... ich habe gerade ein Interview mit unserem ach so beliebten Außenminister Frank-Walter Steinmeier in der BamS gelesen, der immer besonders seriös wirken möchte. Da sagt er doch tatsächlich:

Zitat:
Mit der Außenpolitik der Linkspartei wären unsere Hauptverbündeten bald nicht mehr Frankreich und die USA, sondern Venezuela und Bolivien.

Walter Steinmeier traut sich zu, Kanzler zu werden
Wenn das keine üble Panikmache auf unterstem Niveau ist. Außerdem schürt er die Angst vor einem neuen Mauer-Staat: "Die Heilsversprechen von Oskar Lafontaine können nur funktionieren, wenn man um ganz Deutschland eine Mauer baut und sich vom Rest der Welt abschottet."

Dazu paßt natürlich auch, daß Lafontaine angeblich schon immer ein großer DDR-Fan war. Steinmeier wörtlich: "Ich bin stolz darauf, dass ich neben meinem Schreibtisch eine Statue von Willy Brandt stehen habe. Oskar Lafontaine erzählt dagegen gern, dass in seinem Zimmer ein Bild vom DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht hängt. Das war der Mann, der die Berliner Mauer gebaut hat. Was er zum Wohl der Menschen getan hat, ist mir nicht erinnerlich."

Das ist eigentlich die größte Unverschämtheit dieses Interviews, für das BamS-Chefredakteur Claus Strunz die Verantwortung trägt. Denn ausgerechnet in seiner Talk-Show auf N24 hatte Oskar Lafontaine spitzbübisch erklärt, was es mit dem Walter-Ulbricht-Bild in seinem Büro auf sich hat:

Zitat:
Linkspolitiker Oskar Lafontaine hat eingeräumt, er „neige manchmal zu Humor“. In der N24-Sendung "Was erlauben Strunz" offenbarte er am Montag, in seinem Arbeitszimmer hingen die Bilder von Ex-DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht und Papst Benedikt XVI. nebeneinander. Seine Besucher hätten unterschiedlich reagiert. „Die einen blickten sehr erschreckt, die anderen fingen an zu lachen und Dritte wieder versuchten ihre Bestürzung zu verbergen.“ Er habe sich darüber „schlicht und einfach“ amüsiert, bekannte Lafontaine. Dem Moderator, der ein Ulbricht-Bildnis präsentiert hatte, entgegnete er schmunzelnd: „Wie können Sie diesen Diktator hier hinstellen. Was erlauben Strunz?“

In Lafontaines Arbeitszimmer hängt Ulbricht neben dem Papst
Nun weiß Strunz, daß im Gegensatz zu seinem Massen-Blatt der Sender N24 nur wenige Zuschauer hat. Also geht er davon aus, daß die meisten BamS-Leser die Sendung mit Lafontaine nicht gesehen haben und jetzt sicherlich empört auf die Erwähnung des Ulbricht-Fotos reagieren. Und der Außenminister macht natürlich gern bei dem Versuch mit, durch solche miesen Tricks die Leser gegen Lafontaine aufzubringen.

Für die Chefredakteure der beiden Springer-Hetzblätter ist das ganz normal. Aber nun weiß man endlich, wie "seriös" auch Steinmeier in Wirklichkeit ist.

Gruß Ben