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24. August 2005, 23:00   #10
Ben-99
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... die interessante "Hitparade" der schlimmsten deutschen Lügen-Kanzler, so wie Sacki sie geschildert hat, scheint auch mir realistisch. Und daß Helmut Schmidt dabei als SPD-Kanzler noch am besten abgeschnitten hat, wundert mich nicht, da ich heute davon überzeugt bin, daß er seinen Job verdammt gut gemacht hat und ich auch leider zugeben muß, daß ich ihn damals als junger Mann - vor allem als junger stürmischer Linker - nicht genug gewürdigt habe, weil er mir in einer damals noch wählbaren SPD zu konservativ erschien.

Und natürlich hätte er auch noch ein paar Jahre länger regieren und Gutes für Deutschland tun können. Aber die ewige Huren-Partei, mit der die Sozialdemokraten seinerzeit in Bonn koalierte, hatte damals einfach mal wieder Bock, mit einem anderen politischen Freier ins Regierungs-Bett zu hüpfen.

Was uns Genscher & Konsorten damit eingebrockt haben, ist bekannt: 16 Jahre lang durfte der Mann aus Oggersheim, den man heute mit richterlichem Segen auch öffentlich "Rechtsbrecher" nennen darf, die Gesetze, die er selbst mitgeschaffen hatte, auf kriminelle Weise ignorieren. Und wenn er vor einem Untersuchungsausschuß als Lügner überführt wurde, tat man das als harmloses "Blackout" ab. Dabei hätte er bereits nach der Flick-Affäre als Kanzler zurücktreten und sich wegen Falschaussage vor Gericht verantworten müssen.

Ich erwähne das nur noch mal, weil sich ja auch hier ein paar FDP-Fans tummeln, die aufgrund der "Gnade ihrer späten Geburt" (Original-Kohl-Zitat), vielleicht gar nicht erahnen, was die gelben Polit-Nutten mit ihren lächerlichen paar Prozenten in den letzten Jahrzehnten schon für einen Scheiß in Deutschland angerichtet haben, nur um einen Minister-Posten zu ergattern und somit auch mitregieren zu dürfen. Und ein Würstchen wie Westerwelle darf jetzt sogar darauf hoffen, bei einem Wahlsieg der CDU Vizekanzler zu werden.

Man sollte verstehen, daß ich als Hamburger besonders allergisch auf die politisch schon immer korrupte FDP reagiere. Denn schließlich hatten sie vor ein paar Jahren nicht mal davor zurückgeschreckt, sich mit den Polit-Deppen der sogenannten "Schill-Partei" zu verbünden und einem nur minder zurechnungsfähigen Rechtsaußen-Dilettanten das Amt des Innensenators anzuvertrauen.

Der Schill-Alptraum ist inzwischen zu Ende. Aber seitdem hat Hamburg nun zwei schwule Christdemokraten an der Backe. Der eine tut heute als Erster Bürgermeister der Hansestadt so, als hätte er nie etwas mit einem Ronald Schill zu tun gehabt. Und der andere, sein enger Freund aus früheren Tagen, sorgt heute als Innensenator durch ziemlich schrille Beförderungen seiner Spezis dafür, daß die Hamburger CDU schon jetzt mit mehr Filz verwoben und verklebt ist als die SPD, deren genauso berüchtigte Vetternwirtschaft nicht mal nach Jahrzehnten im Rathaus über so viel Schmierstoffe verfügte.

Aber nun bin ich, zugegeben, mal wieder ziemlich weit von Thema abgedriftet. Bleibt noch zu sagen, daß auch Jules recht hat, wenn er den Rolling Stones anlastet, daß sie sich, im Gegensatz zu anderen Bands, erst sehr spät politisch bekannt haben. Was vielleicht auch daran liegen könnte, daß Keith Richards die meiste Zeit in seinem Haus in den USA lebt und keinen Bock auf Schwierigkeiten mit den dortigen Behörden hat.

Denn inzwischen weiß jeder der Stones, daß ihr damaliger Kumpel John Lennon in seiner New Yorker Wohnung am Central-Park jahrelang bespitzelt, überwacht und abgehört wurde. Und das in einer Zeit, als noch kein Amerikaner befürchten mußte, daß mal ein Präsident Bush regieren würde, für den Bürgerrechte ein Fremdwort sind, der demokratische Traditionen mit Füßen tritt und der es wohl ganz toll fand, daß sein Freund "Arnie" Schwarzenegger ein Stones-Konzert auf denkbar miese Art dazu mißbraucht hat, um die Partei-Kasse der Republikaner für die Produktion eines politischen Werbe-Spots aufzufüllen.

Deshalb hatte sich Mick Jagger während des Bostoner Tournee-Auftakts die höhnischen Bemerkungen über den für mich seit Jahren in jeder Hinsicht ekelhaft und abstoßend wirkenden Schwarzenegger erlaubt. Und ich hoffe, daß in Zukunft auch andere Bands genauso reagieren werden, wenn sie einen extrem konservativen Politiker erblicken, der sich bei Pop-Konzerten durch seine Präsenz bei der Jugend anbiedern und einschleimen will.

Und nur für den Fall, daß jetzt irgendwelche Neunmalklugen auftrumpfen wollen, indem sie mich daran erinnern, daß Ende der 60er Jahre auch Helmut Schmidt bei einem Beatles-Konzert in der Hamburger Ernst-Merck-Halle anwesend war: Ja, ich kenne die historischen TV-Aufnahmen, die den damaligen Hamburger Innensenator gutgelaunt mit seiner Frau Loki in einer der ersten Reihen zeigen.

Der Unterschied ist nur: Schmidt hatte weder Caps noch T-Shirts verkauft und auch nicht für die SPD gesammelt. Er wollte halt nur die Beatles, die schon damals berühmteste Band der Welt, hören. Und das sollte auch weiterhin jedem Bürger gestattet sein ;-)

Gruß Ben

PS: Oho, ist sehe gerade nicht unamüsiert, wie tw_24 den diesmal besonders schwierigen Spagat unternimmt, die auch von ihm nicht gerade geschätzte "Angie" vor den Angriffen der bösen "Anti-Amerikaner" zu schützen *g*. Das ist schön, denn dadurch kann ich mich auch morgen noch einmal detailliert in das Thema vertiefen ;-)