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20. March 2007, 19:21   #3
Sacki
Dummschwätzer
 
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Registriert seit: February 2005
Beiträge: 3.365
Zitat:
Sollte es zu Pöbeleien gegenüber dem 83jährigen Holocaust-Überlebenden gekommen sein, dann würde ich das schon als antisemitische Geste empfinden.
Ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, daß junge Polizeibeamte während des Vortrags eines 83 jährigen Holocaust-Überlebenden antisemitisch rumpöbeln, zumal sicher Vorgesetzte anwesend waren.

Aber andererseits wäre ich auch niemals auf den Gedanken gekommen, daß ausgerechnet Friedman von Personenschützern der Polizei umgeben war, die sich in ihrer Freizeit mit SS Uniformen "schmücken" und diesen Horst-Wessel-Scheiß hören.

Aber eines ist sicher, nachdem sich der Zentralrat der Juden schockiert gezeigt hat, wird dem Dienstherren nichts anderes übrig bleiben, als das ganze lückenlos aufzuklären, was bei dem Corps-Geist innerhalb der Polizei nicht ganz einfach werden wird.
Egal, wie die Sache auch immer ausgehen mag, eine versöhnliche Geste, bzw. offene Entschuldigung gegenüber dem Anzeigenden wäre ganz sicher angebracht, denn ein wenig mehr Sensibilität dürfte man von heranwachenden Abiturienten und Polizeibeamten schon erwarten.

Was allerdings die Aussage
Zitat:
«nicht dauernd an den Holocaust erinnert werden»
betrifft, denke ich persönlich ebenso.
Ich wurde in der Schule, Elternhaus und Gesprächen genügend über diese unsäglichen Verbrechen aufgeklärt und habe mich selbst weiter darüber informiert.
Nachdem ich die Gedenkstätte Auschwitz besucht hatte, war die Grenze des Vorstellbaren für mich erreicht und bedarf keiner weiteren Erklärungen mehr.
Ich werde für mich diese unfaßbaren Verbrechen sicher niemals vergessen und sie haben mich und meine politische Einstellung geprägt.
Wenn ich mich zukünftig mit diesem Thema auseinandersetze, dann aus meiner freien Entscheidung heraus.