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17. May 2008, 16:11   #19
Ben-99
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Beiträge: 5.899
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Zitat von Franko

Viele Menschen brauchen für ihr Handeln und Denken ein Alibi und da kommt ihnen der Dalai Lama gerade recht.
... das kann ich nur unterstreichen. Es ist doch ein Witz, wenn sich wieder mal Herr Rüttgers oder Frau Wieczorek-Zeul dadurch wichtig machen wollen, daß sie sich mit viel Gedöns mit dem Dalai Lama treffen. Und bei Frau Merkel war es wohl, wie so oft, der direkte Befehl aus Washington.

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Zitat von Aka

Das zu beurteilen steht niemandem zu, Dir nicht und mir nicht.
Und ob mir das zusteht. Wenn ich Dich zum Beispiel wiederholt dabei beobachten würde, wie Du Dich mit blödem Grinsen geehrt fühlst, weil sich wieder irgendeine Lusche oder vielleicht sogar ein Neonazi mit Dir schmückt, dann würde ich auch zu Dir sagen: Aka, paß' lieber mal etwas besser auf, mit wem Du Dich öffentlich zeigst. Doch dem Dalai Lama ist anscheinend jeder recht. Daß auch ein "Friedensengel" wie George Bush darunter war, verwundert niemanden wirklich.

Zitat:
Zitat von Aka

Das Dilemma einer jeden Person des "öffentlichen Interesses", sei es Natascha Kampusch, der Dalai Lama, Oliver Kahn, Gerhard Schröder oder sonstwer, besteht doch ganz offensichtlich darin, daß er es nur verkehrt machen kann. Verweigert er den Medien (...) den Zugang zu Fotos, Interviews, Familienalben oder anderem geldwerten Material, muß er befürchten, sogenannte "negative Presse" zu bekommen
Das behauptest Du und fängst jetzt auch noch damit an, alles in einen Topf zu werfen. Wenn Du schon Kampusch erwähnst, hättest Du auch "Stephanie" nennen sollen. Das war das Mädchen, die in einer Kiste eingesperrt war und wochenlang vergewaltigt wurde. Liest Du auch von ihr jeden Tag Interviews? Und hast Du das Gefühl, daß sie von der Presse fertiggemacht wird, weil sie eben nicht wie Natascha ein Medienstar sein will? Na, also.

Und so würde auch der Dalai Lama sehr viel glaubhafter wirken, wenn sich "Seine Heiligkeit" auf der politischen Bühne nicht mit jedem Hans und Franz abgeben und auch jeden Wunsch der Fotografen bedienen würde - nicht nur für herzige Bilder in einem Kindergarten irgendwo in Bochum oder sonstwo auf der Welt.

Ich denke nicht, daß sich zum Beispiel auch Ché Guevara über sein "Popstar"-Image gefreut hat. Denn sonst wäre er wohl auch dauergrinsend durch die Welt gereist, um sich mit möglichst vielen anderen Promis bei irgendwelchen dämlichen Anlässen ablichten zu lassen. Statt dessen hat er sein Ministeramt und sein Luxusleben in Havanna aufgegeben, sich die Haare geschnitten, den Bart abrasiert, eine falsche Brille aufgesetzt und sich eine Knarre geschnappt, um in Bolivien in den Untergrund zu gehen, wo er dann auch schon bald darauf getötet wurde.

Zumindest für mich ist es verständlich, daß wohl auch noch in 20 Jahren auf der Welt viele Plakate von Ché die Zimmerwände schmücken werden, während man sich an den tibetischen Möchtegern-Popstar, wenn überhaupt, eher belustigt als Komischen Heiligen erinnern wird. Und komm' mir bloß nicht damit, daß an den Händen eines kubanischen Revolutionärs Blut klebt, während das geistige Oberhaupt der Tibeter die Friedfertigkeit in Person darstellt. Um Menschen zu töten bzw. töten zu lassen, muß sich heutzutage schließlich niemand mehr - das ist der Unterschied zu damals - seine eigenen zarten Hände schmutzig machen.

Gruß Ben