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7. October 2002, 16:41   #2
GoldenHeart
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Ringe der Freundschaft

Eine Geschichte von mir


Es war ein mal ein kleiner schwarzer Ring, er war alleine und kullerte so durch die Landschaft.
Als er eines Tages durch eine leicht hügelige Landschaft kam und er nicht wusste wo er war, überkam ihn eine tiefe Trauer, er fühlte sich einsam.

Er setzte sich auf den höchsten Hügel und starrte in die Ferne, und weil er müde vom vielen kullern war, legte er sich hin und schlief ein.

Plötzlich schlug er die Augen auf, er wusste nicht warum er aufgewacht war, hörte aber ein Lachen...“ Du, wach auf und lass uns spielen“...sagte eine Stimme zu ihm.
Er drehte sich um und staunte nicht schlecht; ein Ring, so wie er es war, nur war er weiß.

„Wer bist Du“ sprach er den weißen Ring an, doch der sagte nichts, kam nur auf ihn zugerollt, schubste ihn an und sagte „ komm, lass uns spielen“, und er rollte den Hügel runter.
Der kleine schwarze folgte ihm und sie fingen an sich zu jagen, Hügel auf, Hügel ab, sie tobten ohne Unterlass, lachten wie wild und kullerten immer weiter in die Landschaft.

Als sie eine kurze Rast machten, sagte der Weiße „Wir wollen Freunde sein, für immer“. Der Schwarze schaute ihn an und überlegte...“ich bin alleine, habe niemanden und wenn ich nein sage, dann bleibe ich wieder alleine...“ „Gut, wir sind Freunde“ sagte der Schwarze und sie fingen wieder an zu toben.
Die Zeit verging wie im Flug und sie merkten nicht das sich die Landschaft verändert hatte, die schönen Wiesen waren braun geworden und überall waren Schlammlöcher.
Der schwarze Ring bemerkte es als erster und rief seinen Freund, „Warte, bleib stehen, hier ist es zu gefährlich zum spielen, lass uns woanders hin rollen!“, doch der Weiße wollte davon nichts wissen und tobte alleine zwischen den Morastfeldern, kullerte von einem Hügel auf den anderen und nahm den ersten als Sprunghilfe über ein Morastloch, nicht nur ein mal, immer und immer wieder.

Der Schwarze flehte „Nein, tu das nicht, bitte, Du wirst noch stecken bleiben“, doch der Weiße wollte nicht hören, tobte noch mehr, nahm einen gewaltigen Anlauf, flog über das erste Loch, kullerte zu schnell nach vorne und...blieb im Schlamm stecken. Er versuchte sich zu befreien, aber je mehr er zappelte, desto mehr sank er ein.
Der Schwarze kam zu ihm „Komm, gib mir Deine Hand, ich helfe Dir“, doch der Weiße schlug seine Hand beiseite und jammerte: „Du bist schuld, wärst Du nicht gewesen, würde ich nicht hier festsitzen. Aber ich kann Dir doch helfen“, sprach der Schwarze und versuchte es noch mal. Und wieder schlug er seine Hand weg, noch viel fester als zuvor, es war schmerzhaft, er zuckte erschrocken zurück.
„Nein, geh weg, ich will Dich nie wieder sehen“ schrie der Weiße ihn an...

Der Schwarze schaute Traurig und hörte wie der Weiße auf ihn schimpfte „Du bist nicht mein Freund, Du hast zugelassen das ich im Schlamm stecke, Du bist Schuld, verschwinde und komm nie wieder“.
Traurig drehte der Schwarze sich um und ging fort, er hörte noch eine Weile die Beschimpfungen und dann war er weit genug weg, drehte sich noch einmal um, schaute den Weißen eine weile zu, dieser versuchte sich nicht zu befreien sondern blieb einfach im Schlamm sitzen, und schimpfte in einem fort.

Der Schwarze wanderte Tagelang, ohne Rast, nur die Trauer in sich, das sein Freund ihn so behandelte, er konnte es nicht verstehen.
Als der Tag fast zu Ende war und er eine Kuhle auf einem großem Hügel sah, kullerte er hinein und ließ sich fallen, er hatte keine Kraft mehr und schlief fest ein.

Er wusste nicht wie lange er geschlafen hatte, als ihn etwas in der Nase kitzelte...:“Wach auf Du Schlafmütze, es ist ein herrlicher Tag und zu schade zum verschlafen“, er blinzelte aber sah niemanden, “wer bist Du?“ sprach er, „Ich bin es, der Sonnenstrahl“, ja, da erst sah er ihn, „Wo bin ich hier?“ fragte der schwarze Ring, „ Na hier, im Sonnenland“ sprach der Sonnenstrahl, lachte dabei und verschwand im Tag.
Der Ring aber hörte plötzlich ein Lachen von spielenden Kindern. Er kullerte über den Kuhlenrand und staunte, er sah eine Siedlung, und lauter....Ringe.
Große, kleine, in jeder Farbe, und etwas sonderbares fiel ihm auf, die Ringpaare hatten die Gleiche Farbe, sie schimmerte aber bei jedem anders.
Er rollte bis zu den Häusern und alle schauten ihn an aber niemand traute sich zu im, bis die Reihen sich lichteten und ein schwarzer Ring auf ihn zukam „hallo“ sagte der Ring zu ihm. “Willkommen
in unserem Dorf.“
Der andere Ring war so schön das es ihm die Sprache verschlug, er stammelte etwas das niemand verstand, und da sagte der Ring zum Schwarzen: „Ich bin die Freundschaft“, und da begriff er.

Er blieb eine lange Zeit im Dorf als eines Tages alle in helle Panik verfielen. Sie sammelten sich an der Straße und beschauten etwas, oder jemanden. Dann liefen sie angstvoll zur Seite, und...da sah er ihn, seinen weißen Freund, er wollte auf ihn zugehen um ihn zu begrüßen, als er zurückgehalten wurde: „ nicht hingehen“, sprach sein Freund. „Warum nicht, das ist mein Freund.

Nein, das ist nicht Dein Freund, dass ist die....Verbitterung!“
Der Weiße lief an ihm vorbei, schaute ihn vorwurfsvoll an und sagte „Du bist schuld“....