Es kann doch, das zunächst,
Michel Friedman nicht ahnen,
wie Horst Mahler ihn begrüßen würde. Kommt dann aber ausgerechnet der
Hitlergruß, noch dazu unter Zeugen, wäre es möglicherweise sogar
strafbar, diese
Ehrbezeugung nicht zum Anlaß für eine
Anzeige zu nehmen. Gegenüber einem, dessen Eltern ihr
Überleben Oskar Schindler verdanken, ist der
Hitlergruß zudem, um es vorsichtig auszudrücken,
unhöflich, eigentlich ganz
undeutsch.
Wie lange, weiters, mögen wohl
Schreiberlinge eines
montags erscheinenden und nach eigener Auskunft
deutschen Nachrichtenmagazins seinerzeit mit
Mahmoud Ahmadinedschad, einem, der den
Holocaust vollenden will, gesprochen haben? Und wie lang war dann das, was der
Leser zu sehen bekam? In
Vanity Fair ist das
Mahler-Interview rund neun Seiten lang,
online das
ungekürzte, nun ja,
'Rohmaterial' zu finden. Ist doch kein schlechter
Service, oder? (Und wie paßt Deine Aufregung über dreißig
Interview-Seiten eigentlich zu Deiner Forderung nach einer Freigabe von
Mein Kampf?)
Und nicht ganz unerhellend sind doch in der Tat (nicht nur) die
Passagen zur
RAF, einer
Bande, die aus unerfindlichen Gründen noch Verehrer unter Leuten hat und findet, die sich
links nennen.
Ulrike Meinhof, meint
Mahler,
"stünde heute an meiner Seite",
Uli Krug faßte es freilich schon prägnant zusammen, da braucht es eigentlich keinen
Zeitzeugen mehr wie
Horst Mahler, doch schaden kann es auch nicht, es aus seinem Munde bestätigt zu lesen:
Zitat:
"Die RAF zieh die 'herrschende Klasse' nämlich, deutsches Volk und deutsches Land an amerikanische und zionistische Interessen ausgeliefert zu haben und bekämpfte die Verwestlichung der Bundesrepublik als Volksverrat aus Bereicherungsinteressen - mehr 'Analyse und Politik' war da nicht.
Wagner und Co. konnten dem SS-Mann Schleyer also nur vorwerfen, keiner mehr zu sein – denn 'historische Kontinuität' wahrte vor allem die RAF. Auch bereits vor Schleyer übrigens: Die Rache für den 'amerikanischen Bombenkrieg', die nicht nur von Vietnam sprach, sondern ausdrücklich Dresden mit einschloss, zeigte von Anfang an, dass die RAF sich wie ein Werwolf-Kommando aufführte, das sich um eine Generation verspätet hatte."
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Im übrigen besuchte
Michel Friedman schon für die erste Ausgabe der
deutschen Vanity Fair ein paar
Nazis.
MfG
tw_24