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2. October 2007, 12:03   #19
Akareyon
 
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Nicht die Presse macht Wind um die Bücher, der Epos selbst hat diesen Sturm entfacht.

Es ist allzuleicht zu verkennen, was mit der globalen Vermarktung von Harry Potter einhergeht: Millionen von jugendlichen, die diesen Traum - wenn auch nur für ein paar Jahre - gelebt und miterlebt haben. Bücher wie diese wirken prägend für eine ganze Generation, und wenn man damit im Hinterkopf die "Moral der Geschichte" auf Philosophie und Ethos abklopft, kommt man zu dem Schluß, daß der größte internationale Held der Postmoderne nichts geringeres seinen Fans zu vermitteln hat als Freundschaft, Liebe, Opferbereitschaft; ja, sogar die urchristliche Feindesliebe - allen Widrigkeiten und persönlichen Fehlern zum Trotze.

Persönlich hätte ich kleinere ideologische Einwände gegen den Subtext der Saga; objektiv betrachtet könnte Harry Potter in fünfzig, hundert Jahren identitätsstiftend wirken für einen kleinen, rebellischen Nukleus, der sich gegen Gewalt, Faschismus, Gleichschaltung und Angstmacherei stark macht und das Banner des gegenseitigen Respekts hochhält inmitten einer Welt, die von machtgierigen Lord Voldemorts beherrscht wird. Was will man mehr?

Danke, JKR.