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5. June 2002, 11:32   #3
jupp11
 
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Beiträge: 4.013
Naja, Grass hat auch nicht die allgemeine Weisheit mit Löffeln gefressen....

...die Abrechnung mit Reich-Ranicki in Walsers Buch war imho auch nicht die feine englische Art.

Insgesamt glaube ich, dass jeder der Beteiligten Grund hat, seine Interessen zu vertreten. Der eine aus machtpolitischen Gründen, der andere aus finanziellen.

Wenn Walser die Ablehnung des Vorabdruckes in der FAZ zum Anlass nimmt, gen Österreich zu verduften, dann soll mir das recht sein.

Ich sehe nämlich das Buch, oder was ich davon gehört habe , nämlich mit anderen Augen, als die berüchtigte Walser Rede, über die sich Bubis seinerzeit aufgeregt hat.

#Nachtrag
Zitat:
Suhrkamp wird Walser-Roman drucken


Der Suhrkamp Verlag wird den umstrittenen neuen Roman von Martin Walser drucken. Marcel Reich-Ranicki bedauerte die Entscheidung.


Unseld-Ehefrau: Verlagsleiter muss über Walser-Roman entscheiden


Der Suhrkamp Verlag aus Frankfurt druckt den Roman «Tod eines Kritikers» von Martin Walser. Verlagsleiter Günter Berg habe sich «trotz kontroverser Diskussionen und Bedenken» im eigenen Haus zur Veröffentlichung entschlossen, teilte der Verlag am Mittwoch mit. Die gegen das Buch erhobenen Einwände seien überzogen, sagte Berg.
Bereits in drei Wochen, am 26. Juni, soll das Buch erscheinen. Damit wolle der Verlag an der Tradition festhalten, ein Forum für Debatten zu sein. Trotz der Antisemitismus-Vorwürfe an Walser. Dies sei der Verlag Autor und Öffentlichkeit schuldig. Berg erinnerte dabei an vergleichbare frühere Auseinandersetzungen um Peter Handke.


Reich-Ranicki bedauert

Autor Walser sieht in der Entscheidung einen Grund zur Freude. Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki bezeichnete den Druck durch Suhrkamp als «sehr bedauerlich». Allerdings sei es kein Skandal.(nz)
Die Meldung ist von 12:18 Uhr, also ziemlich aktuell.