Einzelnen Beitrag anzeigen
3. May 2005, 11:56   #2
Sledge
Erdbeermund
 
Benutzerbild von Sledge
 
Registriert seit: February 2005
Ort: Münsterland
Beiträge: 318
Kräuter (2. Teil)

Melisse
Melisse ist eine derjenigen Pflanzen, die sogar vom Bundesgesundheitsamt als heilwirksam eingeschätzt wird. Sie enthält Bitter- und Gerbstoffe, aber vor allem das ätherische Melissenöl, dann Rosmarinsäure und Phenol-Carbonsäure (keimtödende Wirkung). Melisse wirkt krampflösend, ist nervenberuhigend und wird bei Neurasthenie-Zuständen eingesetzt. Das sind Rastlosigkeit, Herzjagen, nervöse Kopfschmerzen, Migräne. Tee aus Melissenblättern hilft bei Hautunreinheiten. Gegen Herpes gibt es eine Melissensalbe!
Tee:
Eine kleine Handvoll frische oder 2 TL getrocknete Blätter mit 1/4 L Wasser überbrühen und zugedeckt 10 Min. ziehen lassen, abseihen.

Petersilie
Im alten Rom bevorzugten vor allem Männer die Petersilie als Energie- und Vitalitätsquelle (sollte angeblich der Männlichkeit auf die Sprünge helfen ). Sie hat vor allem Vitamin C, Carotine, B-Vitamine und viele Mineralien , hier vor allem Kalium (in 100 g 10 g davon). Und dann sind da die Bioflavone, die als gefäßabdichtend, entzündungshemmend, antiallergisch und antikanzerogen (krebsvorbeugend) gelten und auch die östrogenartigen Eigenschaften der Petersilie. Allerdings muss man wissen, dass sie alle weitestgehend verschwinden, wenn die Petersilie mitgekocht wird! Petersilie gilt als "Säubernd und Klärend" von außen und innen. Hilft bei Blutarmut, Blasen- und Prostataschwächen, Nierenleiden und reinigt die Leber. Die Wirkstoffe regen den Stoffwechsel an, wirken sekretionsfördernd und keimtötend (vor allem bei Haut- und Schleimhautinfektionen und schlecht heilenden Wunden).
"Herzwein" der heiligen Hildegard:
10 - 12 große Petersilienstängel werden in 1 Liter Rot- oder Weißwein und 2 EL Weinessig gut 10 Min. gekocht. Dann kommen 200 g Honig dazu und alles muß 5 Min. ziehen, abseihen. Davon sollte man 3 mal täglich je ein Schnapsgläschen voll trinken!

Pimpinelle/Bibernelle
Die Wurzel ist ganz besonders wohltuend bei Erkältungskrankheiten wie Asthma, Bronchitis und Angina. Die ganz besonderen Wirkstoffe dieser Pflanze regen die Gallen-, Leber- und Nierentätigkeit an sowie den Harnstoffwechsel und die Verdauung. Auch werden Blasen- und Nierengrieß ausgetrieben!
Pimpinellenwurzel gibt es in jeder Apotheke schon fertig gereinigt und zerkleinert zu kaufen. 2 gehäufte TL davon mit einem halben Liter Wasser oder Wein ansetzen, bringt es zum Siedepunkt und lässt alles eine Minute köcheln, abseihen. Davon 3 mal täglich eine Tasse mit Honig gesüßt trinken.

Portulak
Ist reine Herzschutz-Medizin, denn er putzt die Arterien und wirkt der Verkalkung entgegen. Portulak hat erstaunlich große Mengen an Omega-3-Säuren, die man sonst nur im Fischöl findet. Außerdem findet man reichlich Vitamine und Mineralstoffe im Portulak. Portulak kann man wie Spinat bereiten oder im Rohkostsalat essen.

Rosmarin
"Ros Maris" - Tau des Meeres wurde Rosmarin schon in längst vergangenen alte Zeiten von den Pharaonen besungen. Hauptwirkstoff ist ein ätherisches Öl (Rosmarin-Kampfer), ferner findet man Bitter- und Gerbstoffe, Saponine, Flavonoide (wirken antioxidativ). Das ist auch der Grund, warum Rosmarin z. B. die Haltbarkeit von Nahrungsmitteln verbessert. Rosmarin hilft bei der Rekonvaleszens nach Krankheiten, bei schwachem Kreislauf, ist appetitanregend, verdauungsfördernd, wirkt gegen Blähungen und entwässert. Rosmarinnadeln im Badewasser wirken kräftigend und aktivierend.

Salbei
Salbei ist eine der ältesten Heilpflanzen. "Salvare" bedeutet retten, aber auch heilen. Er hemmt übermäßige Schweißsekretion, hilft ganz hervorragend bei nervösen Störungen wie Zittern, Atemlosigkeit und Hitzewallungen. Auch bei Erschöpfungszuständen hilft ein Auszug aus Salbei. Bei plötzlichen Zahnschmerzen kann ein zwischen Wange und Zahnfleisch gestecktes Salbeiblatt Linderung bringen. Gegen Schweiß(geruch) hilft waschen mit Salbeitee unter den Achseln. Auszug aus Salbei;
80 g getrockneten Salbei in einem Liter besten Rotweins eine Woche ziehen lassen, abseihen. Davon nimmt man dreimal täglich einen Esslöffel voll.
Tee:
3 EL getrocknete Salbeiblätter mit einem Liter Wasser aufgießen und aufkochen lassen, abseihen. Den Tee über den Tag verteilt trinken.
Wichtig für Schwangere: Während der Schwangerschaft sparsam im Umgang mit Salbei sein. dieser kann bei häufiger Nutzung abtreibend wirken. Besonders sei auf Salbeitinktur hingwiesen.

Schnittlauch
Schnittlauch enthält sehr viel Senföle, Saponine, Mineralien und viel Vitamin C. Er hat eine positive Wirkung auf die Schleimhäute der Atemwege. Früher, im alten Rom, wurde Schnittlauch mit Olivenöl gegessen weil man glaubte, dadurch eine wohlklingende Stimme zu bekommen ;-)
Schnittlauch wirkt harntreibend, innerlich desinfizierend und fördert die Verdauung. Tipp: keinen tiefgekühlten Schnittlauch kaufen oder ihn selbst einfrieren. Dadurch verflüchtigen sich schnell die Öle.

Thymian
Thymian ist eine ganz besonders wertvolle Heilpflanze. Er wirkt desinfizierend, antibakteriell, und wirkt Schimmelbildung und Fäulnis entgegen. Die besonders wertvolle Substanz ist das Thymol als Vorbeugung gegen Erkältung, Halsentzündungen u. ä. Thymian wirkt bei allen entzündlichen Erkrankungen der Atemwege, einschließlich der Lunge, wohltuend - lösend und krampfstillend. Vor allem wurde er früher bei Keuchhusten eingesetzt. Kneipp nannte den Thymian "den Schutzgeist der Mütter". Auch verhilft Thymian nach einem fetten Essen zu einer guten Verdauung und beruhigt die Magennerven, wirkt Blähungen entgegen und stärkt den Darm. Thymian kann man auch mit anderen Kräutern dem Kräuterkissen zugeben.
Tee:
Zwei gehäufte TL in einem halben Liter Wasser zum Kochen bringen und 5 Min. zugedeckt ziehen lassen, abseihen und dreimal täglich warm trinken.

Ysop

Ysop ist bei uns leider nicht mehr so bekannt. Dabei hat man festgestellt, dass ein Pilz auf den Blättern des Ysop wächst, der Penicillin produziert. Ysopblätter auf Wunden aufgelegt verhindert eine Infektion derselben. Das wussten schon die Perser in früheren Zeiten und benutzten zur Heilung von großen Wunden bei ihren Soldaten Ysop. Auch wirkt der Ysop magenstärkend und ist in vielen Kräuterlikören enthalten. Ysoptee wurde früher zum Gurgeln bei Halsschmerzen und bei Gicht oder Rheuma eingesetzt.