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6. May 2005, 13:12   #8
Sledge
Erdbeermund
 
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Gewürze

Gewürze werden schon seit undenklichen Zeiten in der Küche und der Volksheilkunde genutzt und doch steht ihre wahre Erforschung noch ganz am Anfang. Aber das Interesse an Gewürzen, nicht nur ihrem Geschmack, sondern auch ihren Wirkungen auf Organe und deren Funktionen, nimmt immer mehr zu.
Viele Menschen erkennen, dass sie mit der richtigen Gewürzwahl ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit fördern, leichte Erkrankungen bekämpfen können und sogar ihre Stimmung gehoben wird. Gewürze sind nämlich auch Erinnerungen an einen schönen Urlaub, an fröhliche Runden mit Freunden bei einem leckeren Essen und ähnliches.

Doch unser Thema ist ja die Küchenapotheke:

* Bei Appetitlosigkeit:
Zwiebeln und Knoblauch senken den Blutzucker und wenn das geschieht, tritt ein Hungergefühl ein. Also einfach mal öfter frische Zwiebeln unter den Salat mischen, eine Zwiebelsuppe bereiten und Quark mit viel Knoblauch essen.
Auch Zitronenmelisse, Wermut, Paprika, Pfeffer, Meerrettich und Muskat wirken appetitanregend.

* Schnelle Zwiebelsuppe (4 Portionen):
500 g Zwiebeln in dünne Scheiben schneiden und in 4 EL Butter glasig dünsten. Mit etwas Mehl bestäuben und mit Fleischbrühe auffüllen, 20 Min. köcheln lassen. Etwas Sahne oder Schmelzkäse einrühren und mit frischen Kräutern bestreuen.

* Bei verminderter Speichelproduktion:
Darunter leiden vor allem viele ältere Menschen. Hier können Cayenne, Ingwer, Paprika, Pfeffer, Piment, Senf und auch Zucker helfen.
Öfter mal süß-sauer eingelegten Ingwer, eingelegte Paprikafrüchte oder Senffrüchte essen.

* Bei schwachem, nervösen Magen:
Artischocken sind günstig für die Magensäfte. Enzian (ein Gläschen täglich), Kardamom, Piment, Nelken, Zimt und Anis - ihre Aromastoffe stimulieren und kräftigen die Magenschleimhaut.

* Bei Durchfall:
Besonders bei derartigen Problemen nach dem Verzehr fetter Speisen helfen Knoblauch, Majoran, Salbei Thymian und auch Minze.

* Bei Gallen- und Leberbeschwerden:
Anis, Kurkuma, Artischocken, Senf, Rosmarin, Wacholderbeeren.

* Kurkumatee:
1 gestrichenen TL Kurkumapulver mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen und 10 Min. ziehen lassen. Abseihen und einige Wochen lang täglich 2 - 3 Tassen davon trinken. Hilft vor allem bei Gallengrieß und schützt vor Gallensteinen.

* Bei Störungen des Darmes:
Vor allem bei entzündlichen Darmleiden hilft alles, was die so genannten "Bitterstoffe" enthält. Diese stärken die Abwehrkräfte und beeinflussen darüber hinaus das Immunsystem über den Darm günstig. Bitterstoffe sind besonders enthalten in: Wermut, Artischocken, Enzian, Chinarinde, Ingwer, und Isländischem Moos.

* Bei Blähungen:
Hier helfen die "Karminative", die die Darmwände entkrampfen und entspannen. Diese finden wir vor allem in Anis, Kümmel, Fenchel, Koriander, Nelken, Pfeffer und auch Salbei.

* Bei Wasseransammlungen im Körper:
Hier wirken besonders Berberitze, Muskat, Sellerie, Wacholderbeeren und auch Borretch harntreibend und nierenanregend.

* Bei Mundgeruch:
Helfen Anis, Koriander Gewürznelken und Piment.

* Bei Herzschwäche (nicht bei organischen Erkrankungen!):

Hier können Chili, Paprika in allen Formen, Senf, Ingwer, Kurkuma stärkend wirken.

Weiterhin soll Chili eine antithrombotische Wirkung haben, d. h. Blutgerinnseln entgegenwirken. Der Beweis: in Ländern, wo viel Chili und Paprika gegessen wird, gibt es weit weniger Herzinfarkte als bei uns.

Zum Schluss möchte ich noch die Aphrodisiaka nennen - nur für diejenigen natürlich, die es interessiert! Sie werden auch "Liebesgewürze" genannt und sind tatsächlich seit tausenden von Jahren bekannt. Die Durchblutung der Sexualorgane steigern (nachweislich!?) Senf, Ingwer, Chili, Rosmarin, Kümmel, und Vanille.