Thema: Stichtage
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15. April 2006, 09:39   #136
Jules
 
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15. April 1955: Gründung der Fastfood-Kette McDonald’s

Gründungsphase

Der Bigmac

Das erste McDonald’s-Restaurant wurde 1940 von den Brüdern Richard und Maurice („Mick&Mack“) McDonald in San Bernardino, Kalifornien eröffnet. Das Restaurant wurde nach 1948 bekannt, als die Brüder eine innovative und rationelle Art, Hamburger zuzubereiten, einführten, und auf Selbstbedienung umstellten. Neil Fox wurde 1953 erster Franchisenehmer der Brüder. Erstmals zierten die „Golden Arches“ sein Restaurant in Phoenix, Arizona. 1954 trat der Milchshake-Mixer-Verkäufer Ray Kroc an die Brüder McDonald mit dem Vorschlag heran, weitere McDonald’s-Restaurants zu eröffnen, da er von der Effizienz des Restaurants beeindruckt war. Er versuchte, Walt Disney, seinen Kameraden aus Kriegstagen, dazu zu bringen, ihm die Eröffnung eines McDonald’s-Schnellrestaurants im damals im Bau befindlichen Disneyland zu erlauben. Als Disney ablehnte, eröffnete Kroc sein erstes eigenes Restaurant in Des Plains, Illinois. Die ersten Franchisenehmer rekrutierte Kroc überwiegend aus seinem näheren Freundes- und Bekanntenkreis. Aufgrund mangelnder Eignung einiger von ihnen und konzeptioneller Fehler, wie z. B. Zusagen zum Gebietsschutz, drohte das nun stark expandierende Unternehmen fast unterzugehen; heute versucht der Konzern in seinen Publikationen diese kritische Periode weitestgehend auszublenden.

Es gelang Kroc schließlich, das heutige Franchisesystem zu entwickeln und zu einem einmaligen Erfolg zu führen. Dieser Erfolg Krocs beruht auf mehreren Faktoren. Zum einen auf einem ausgeklügelten System der Mitbestimmungsrechte seitens der Franchisenehmer bei strategisch bedeutenden Entscheidungen, vor allem im Bereich der geplanten Aktionen auf Restaurantebene, zum anderen auf der Entwicklung eines der lukrativsten Immobilienvermarktungskonzepte der Geschichte. Ein ursprünglich für die Immobilienerschließung zuständiger Mitarbeiter Krocs, Harry Sonneborn, hatte das Konzept entwickelt, Hamburger- und Immobiliengeschäft untrennbar miteinander zu koppeln, indem Franchisenehmer zukünftig umsatzabhängige Pachten zahlen mussten. Strategische Partnerschaften mit anderen Großkonzernen sicherten die für die diese Entwicklung wichtigen „Hamburger-Umsätze“ strategisch ab. Beispiele sind die mit der Coca-Cola-Company entstandene Kooperation und die fast schon symbiotische Beziehung zwischen McDonald’s und Disney. Eine Zusammenarbeit, die sich beispielsweise in den regelmäßigen Kooperationen (filmbezogene Beigaben in den HappyMeals und entsprechendes Werbematerial in den Fillialen) des Hamburgerbraters und des Medienkonzerns zeigt. Zugleich wuchs McDonald’s zum weltweitgrößten Abnehmer von Coke-Produkten auf.

Generell betont ein Großteil der verfügbaren Publikationen, dass man den Erfolg des von Kroc geschaffenen Systems gerade nur dann erfassen kann, wenn man es als integriertes System aus Unternehmen, Lizenznehmern und Lieferanten wahrnimmt. Aus dieser Sicht werden erst im Wechselspiel dieser auf den ersten Blick mit so unterschiedlichen Interessen behafteten Partner die symbiotischen Grundlagen des Unternehmenserfolges gelegt. Der Vertrag mit den McDonald-Brüdern sah vor, dass Kroc für die Expansion der Kette zuständig war, während die Brüder die Kontrolle über die Produktion behielten und an den Gewinnen beteiligt waren. 1961 wurde Kroc zunehmend unzufrieden mit dieser Konstellation. Nach einigen Verhandlungen stimmten die inzwischen wohlhabenden McDonald-Brüder zu, die Rechte an der Marke McDonald’s für 2,7 Mio. US $ an Ray Kroc zu verkaufen. Das Geld hierfür hatte Kroc von mehreren Investoren geliehen, darunter auch ein Investment-Portfolio an dem die Universität Princeton und einige andere amerikanische Elite-Unviversitäten beteiligt waren. Der Vertrag erlaubte den Brüdern, ihr Restaurant weiter The Big M zu nennen. Es blieb geöffnet, bis Kroc die Brüder ausbootete, indem er ein McDonald’s direkt auf der anderen Straßenseite eröffnete. Wenn die Brüder den ursprünglichen Vertrag beibehalten hätten, der ihnen 0,5 % der jährlichen Einnahmen der Kette garantierte, würden sie heute fast 180 Mio. $ pro Jahr erhalten. Krocs Firma hieß ursprünglich McDonald’s Systems Inc. und wurde 1960 in McDonald’s Corporation umbenannt.

International

McDonalds ist ein Unternehmen der Systemgastronomie und betreibt gegenwärtig über 30.000 Restaurants in circa 100 Ländern unter der eigenen Marke. Dazu kommen noch verschiedene aufgekaufte, aber nicht in „McDonald’s“ umbenannte Restaurants verschiedener, vor allem amerikanischer Ketten („Partner-Brands“) sowie eine Minderheitsbeteiligung an der britischen Kette Pret A Manger. 2005 betrug der Umsatz des Konzerns weltweit rund 20,5 Mrd. US-$, der Gewinn belief sich auf ca. 2,6 Mrd. US-$.Die erste europäische Filiale wurde am 21. August 1971 in Zaandam (Niederlande) eröffnet. Gegründet wurde das Unternehmen ursprünglich 1940 von den Brüdern Richard und Maurice („Mick&Mack“) McDonald. Die Grundlagen des heutigen Erfolges legte der Handelsvertreter Ray Kroc, der den Brüdern das Gastronomiekonzept später abkaufte und zum weltweit erfolgreichsten Gastronomiekonzept weiterentwickelte. Anlässlich eines großen Empfangs bereitete der damalige McDonald’s-Präsident Edward Rensi am 20. November 1984, knapp 36 Jahre nach dem Verkauf des ersten McDonald’s-Hamburgers, im Grand Hyatt Hotel New York City den fünfzigmilliardsten Hamburger des Unternehmens zu.

Deutschland

Im Dezember 1971 eröffnete die erste deutsche Filiale (Martin-Luther-Str. 26 in München-Obergiesing). Deutschland ist, neben Großbritannien und Frankreich, einer der drei größten europäischen Nationalmärkte für McDonald’s. In Deutschland firmiert das Unternehmen als McDonald’s Deutschland Inc., einer Gesellschaft nach dem Recht des US-amerikanischen Bundesstaats Delaware. Die meisten durch Franchisenehmer geführten McDonald’s-Restaurants sind hingegen deutsche GmbHs. Seit Mitte der 90er Jahre werden immer mehr Standorte an Franchisenehmer, d.h. eigenständige Unternehmer, die die Marke und das Know-how des Konzerns auf eigene Rechnung gegen die Zahlung von Lizenzgebühren nutzen dürfen, übergeben. Neue Franchisenehmer werden, von wenigen Ausnahmen abgesehen, zur Zeit nicht mehr aufgenommen. Neue Lizenzen werden fast ausschließlich an die Kinder von Franchisenehmern, Prominente und ehemalige Manager vergeben. Offiziell spricht der Konzern von der „Second Generation“.

Die deutsche Zentrale des amerikanischen Konzerns nach US-Recht befindet sich heute in München. Neben diesem sogenannten Hauptservicecenter (HSC) existieren fünf weitere regionale Service Center in München, Offenbach, Düsseldorf, Hamburg und Berlin. In Frankfurt-Niederrad befindet sich die Testküche, in der McDonald’s Europe Produkttests und -entwicklungen durchführt. In den USA unterhält McDonald’s eine offizielle Trainingseinrichtung für ausgewählte Mitarbeiter, die sogenannte Hamburger University in Oak Brook, Illinois. Diese unternehmensinterne Fortbildungseinrichtung verleiht, ebenso wie ihr deutsches Pendant lediglich unternehmensintern anerkannte Abschlüsse, also gerade keine allgemein anerkannte Hochschulabschlüsse. In Deutschland spielt das in der Münchner Zentrale untergebrachte Gegenstück dieser Einrichtung eine wichtige Rolle bei der Ausbildung zum Berufsbild "Fachmann/frau für Systemgastronomie", einem branchenübergreifend anerkannten Lehrberuf.

Die erste Filiale in den neuen Bundesländern wurde im Sommer 1990 in Plauen (Sachsen) eröffnet. Die umsatzstärkste deutsche Filiale befindet sich am Münchener Karlsplatz (Stachus), sie ist zugleich eine der fünf umsatzstärksten weltweit. Im Geschäftsjahr 2005 standen 1264 Restaurants auf deutschem Boden, welche in diesem Zeitraum von ca. 848 Millionen Gästen besucht wurden. Dies entspricht einem Plus von 12,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, zugleich sank 2005 der durchschnittlich ausgegebene Betrag Bon auf rund 6 Euro.

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