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8. July 2007, 19:53   #4
jupp11
 
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Interessante Frage Ogino....

klar sind mir diese merkwürdigen Puristen, die sich zurücksehnen in die Steinzeit der Fotografie auch ein Begriff.

Ich hab mein Studium z.T. damit finanziert, dass ich das Badezimmer tagelang verklebt und zur Dunkelkammer umfunktioniert habe. Wer mal in Handarbeit Dias und Farbnegativfilme entwickelt hat und davon auch noch Abzüge bis 30 x 40 für jedes Mitglied einer Fussballmannschaft incl. Ersatzspieler und Trainer in Serie gefertigt hat, der weiss, was Schwitzen auf 4 qm ist.

Aber auch damals wurde abgewedelt und retuschiert. Es wurde immer versucht mit allen möglichen Tricks ansehbare Abbildung zu erstellen. Deshalb verstehe ich diese blasierten Typen nicht, die der Auffassung sind, dass man für ein gutes Werbefoto unbedingt in die Südsee muss, samt komplettem Team, weil eine Bearbeitung am Photoshop verboten ist.

Fakt ist, auch die Fotos aus der Karibik erscheinen nirgendwo mehr "out of the cam" sondern durchlaufen mindestens einen Kontrolldurchlauf am Computer. Und imho schreien die am lautesten, die sich nicht der Mühe unterziehen mögen, sich in die, durchaus komplexen Zusammenhänge und Arbeitsabläufe der digitalen Bildbearbeitung, einzuarbeiten. Ein gutes Foto entsteht eh nicht am Computer, sondern die Bildbearbeitung nutzt das im (sonst evtl. unbrauchbaren) Material steckende Potential. Daran ist absolut nichts Verwerfliches.

Eine ganz andere Sache sind Fälschungen (einkopierte Rauchsäulen in Beirut z.B.)

Ein weiterer Fakt ist, dass es noch nie so viele gute Fotos - auch von Amateuren gegeben hat, wie seit der "digitalen Revolution". Klar drückt das die Preise. Leider. Und dennoch - warum steigen Profis auf digitale Kameras und die zugehörigen Programme um? Weil es für sie Sinn macht!

Warum also nicht auch für Amateure?

Zum eigentlichen Threadstart: Das sind keine Fotos, sondern Fotomontagen.

tschao

jupp11