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18. March 2008, 09:40   #1
jupp11
 
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Dieter Nuhr - Wer's glaubt, wird selig

Ich weiß nicht was mich getrieben hat, der notleidenen deutschen Comedy-Szene mit dem Kauf eines Buches unter die Arme zu greifen. Es war bestimmt eine Mischung aus Beitragslosigkeit auf dem Skats, dem miesen Fernsehprogramm und zwei Zahnputzbechern voller Uozo mit Eis, das mich das Buch von der Tanke mitbringen liess.

Ein Live-Style-Comedian (für einen Kabarettisten halte ich Nuhr eher nicht) macht ne Weltreise und sinniert so über den Glauben. Dabei mischt er bunt durcheinander und prangert sowohl Religionen, als auch den Glauben der Unterschichten an, die meinen, es stünden ihnen auch Anteile an diesem Staat zu.

Bunt gemischte Wahrheiten, erklärt mit, an den Haaren herbeigezogenen, Vergleichen. Durchaus amüsant zu lesen, wenn man nicht mehr als ein Kapitel auf einmal liest und Nuhr als das nimmt, was er ist: Ein Live-Style-Laberer, der sicher in der deutschen Comedy-Szene einen der vorderen Plätze belegt. Dem allerdings auch jeder Gag vor Tiefgang geht.

Und genau da liegt auch das Problem. Wenn jeder verdammte Satz eines 180 Seiten Büchleins mit einem Gag gepflastert sein muss, weil es das Selbstverständnis des Autors nicht anders zulässt, wird es anstrengend, mehr als ein paar Seiten auf einmal zu lesen.

Ich hatte die ersten 110 Seiten auf einen Rutsch gelesen - knapp 2 Stunden - und mich dabei ertappt, das Ding endlich fertig lesen zu wollen, damit ich es nicht nochmal in die Hand nehmen muss.

Übrig bleibt für mich:
Nuhr glaubt nicht an Gott, aber an die Leistungsgesellschaft und er selbst hält sich für einen dieser Leistungsträger.


tschao

jupp11