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9. October 2002, 19:35   #35
Raymond
Dreckschüppengesicht.....
 
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Registriert seit: September 2002
Beiträge: 158
Also mir artet die Diskussion etwas weit aus, muss ich ehrlich sagen.
Ging es am Anfang nur um die Frage Wehr- oder Ersatzdienst werden hier plötzlich regelrechte Grundsatzdiskussionen geführt, Beispiele von Soldaten gebracht die doch nicht so für das Soldatensein stehen...
Es werden Argumente ins Feld geführt die der Diskussion einfach nicht dienlich sind, meine Meinung.
Beziehen wir uns doch auf die heutige Situation, nicht was ein Graf anno tuck verzapft hat, welcher Zivi den Kaiser (oder besser EX-Kaiser) in den eisigen Bach geschubst hat, etc etc etc....

Im nachhinein ist alles besser, das ist ein Spruch den auch ich mir oft anhören musste. Sogar von meiner Frau, schlimm genug.
Auch ich war beim Bund, jajaja auch für etwas länger..... (gerade mal 4 Jahre)
Damals (oh Gott, so lange ist das noch nicht her, gerade mal 12 Jahre) war es für mich die richtige Entscheidung.
Ich bin nicht geschaffen zum Urinkellner, ich kann nicht in einem Altenheim für die Menschen dasein, sorry, ist aber so.
Ich bewundere Menschen die es können.
Heute arbeite ich in einem Krankenhaus und bin trotzdem froh mich damals anders (also gegen den Zivildienst) entschieden zuhaben.
Meine persönlichen Erfahrungen sind also nicht spekulativ, nein sie bauen auf tatsächlichen auf.
Ich bezeichne beide Dienste, Wehrpflicht und Zivildienst als wichtig. Ohne Zivis geht das Gesundheitssytem den Bach runter, das ist, denke ich, unbestritten.
Und die Wehrdienstler vermitteln, in meinen Augen, recht gut zwischen den Soldaten und der "Zivilbevölkerung".
Auch wenn jetzt wieder das Argument kommt: Jaaa, aber als Wehrdienstler hängst du ja nur ab und wartest auf Tag 0.
Stimmt, dem kann ich nicht widersprechen.
Naja, nicht ganz, wir hatten es uns damals zur Aufgabe gemacht jedem eine SINNVOLLE Aufgabe zu übergeben.
Fähigkeiten müssen erkannt und gefördert werden, das ist das wirklich wichtige.
Als Beispiel: Ich kann keinen KFZ-Mechaniker in die Schreibstube stecken. So ein Blödsinn.
Der gehört in eine Werkstatt. Genauso wenig wie ich einen Kaufmann als Kanonenfutter durch die Gegend laufen lassen kann.
Der gehört in die Materialwirtschaft.
Natürlich ist mir auch bewusst, dass es nicht für alle gerecht werden kann.
Aber ist das unter den Zivildienstleistenden etwas anders?
Ich wage zu zweifeln.
Bei uns im KH und in den sozialen Einrichtungen der Umgebung kümmern sich die zuständigen Stellen genauso einen Sch....dreck um die Stellen wie bei der BW.
Wenn ich erlebe das ein ausgebildeter Tischler dazu verdonnert wird Essenwagen durch die Gegend zu schieben kommt mir die Galle hoch.

Fazit: Es kann dich als Wehrpflichtiger genauso mies treffen wie als Zivi, ist zumindest meine (jetzige) Erfahrung. Ich hatte damals Glück und konnte mir meine Stelle beim Bund
1.: ansehen und
2.: habe ich durch Eigeninitiative eben ganu diese bekommen.

Ohne Eigeninitiative läuft bei beiden nichts und keiner soll sich wundern, wenn er sich plötzlich auf einer Stelle wiederfindet die mit seinem eigentlich auszuübenden Beruf soviel gemein hat wie der berühmte Fisch mit dem Fahrrad.

Nix für ungut

Grüße
Ray.