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15. September 2005, 12:30   #37
Loddarnewyork
 
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Scheiße ist ansich ja völlig naturalistisch. Daß wir in selbiger stecken, ist wohl auch unstreitig. Nur stecken wir dort nicht erst seit Rot/Grün drin, sondern bereits seit gut 20 Jahren. Eklatant an die Halskrause kam's allerdings durch den Mauerfall. Danach wurden Fehler gemacht, die kaum noch reparierbar sind.

Das Anpacken von Reformen war sicherlich richtig und unumgänglich. Nur die einseitige Durchführung dieser Reformen eben nicht. Und genau das hat der rot-grünen Koalition das Genick gebrochen. Landtagswahl für Landtagswahl bekam insbesondere die SPD dafür ihre Quittung.

Und auch das war richtig so, denn eine andere Möglichkeit, seinen Unmut ob der Ungerechtigkeit der Reformen auszudrücken, hat der Wähler nunmal nicht. Wer einen großen Teil des Volkes einseitig belastet, um es einem kleinen Teil zuzuschustern, geht baden und hat auch baden zu gehen.

Das Projekt, an der Steuern -und Abgabenschraube abwärts zu drehen und die obere Bevölkerungsschicht sowie die Betriebe zu entlasten, mit dem Ziel, daß dies neue Arbeitsplätze schafft, ist gescheitert. Einzig die Schere zwischen Arm und Reich klafft noch weiter auseinander.

Diese Politik wollen CDU/CSU und FDP aber nicht nur fortsetzen, sondern noch einschneidender durchführen. Wer glaubt, daß das dann endlich neue Arbeitsplätze schafft, glaubt auch an den Weihnachtsmann.

Denn ein Arbeitgeber schafft nur dann neue Arbeitsplätze, wenn er sich Profit daraus verspricht. Profit macht er aber nur, wenn er Aufträge hat, mehr Ware verkauft. Das kann er aber nicht, solange die Binnennachfrage daniederliegt, weil die Mehrheit des Volkes ihre paar Kröten zusammenhalten, da sie Angst vor Arbeitslosigkeit haben. Und diese Angst wird mit dem Abbau von sozialer Gerechtigkeit, den Eingriff in die Tarifhoheit, das Abschaffen des Kündigungsschutzes und der Einführung einer Kopfpauschale, weiter geschürt.

Außerdem wird durch die Erhöhung der MwSt. das kleine Pflänzchen Aufschwung wieder zum Erliegen gebracht. Noch katastrophaler wird die Lage auf dem Arbeitsmarkt werden, wenn man Steuersubventionen einseitig abschafft und bei den kleinsten der Kleinen mit der Abschaffung beginnt. Die Streichung der Steuerfreiheit für Sonn -, Feiertags -und Nachtzuschläge reißt ein solch großes Loch ins Portemonnaie dieser Klientel, daß der Binnenhandel es zu spüren bekommen und zwangsläufig weitere Arbeitsplätze wird abbauen müssen.

Fazit:
Wer am 18.9. CDU/CSU und/oder FDP wählt, schaufelt an seinem eigenen Grab mit. Es sei denn, man gehört einkommensmäßig zur oberen Gesellschaftsschicht. Dann wählt man eine dieser Parteien natürlich genau richtig, da das Füllhorn voller wird.