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18. September 2005, 19:14   #44
Ben-99
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... die Linkspartei kletterte inzwischen auf 8.5 Prozent und ist somit stärker als die Bündnis-Grünen. Und auch der Abstand zwischen CDU und SPD wird immer geringer. Gerade mal ein Prozentpünktchen beträgt er. Da kann man verstehen, daß Schröder und seine Anhänger jubeln, daß es ihnen angeblich gelungen sei, Schwarz-Gelb zu verhindern. Obwohl das in Wirklichkeit Oskar und Gregor zu verdanken ist.

Als eindeutige Verlierer dieser Wahl sehe ich aber vor allem die politischen Journalisten in den Zeitungs-, Rundfunk- und Fernsehredaktionen, die monatelang so getan haben, als wäre es die klarste Sache der Welt, daß Schwarz-Gelb mit Merkel an der Spitze die Regierung stellen wird.

Sogar der SPIEGEL hat bei diesem Mist mitgemacht und veröffentlichte noch vor wenigen Tagen einen unsäglichen Kommentar, der sich wie ein billiger Reklame-Artikel für Angela Merkel las und gleichzeitig auch noch in der internationalen Ausgabe des "Wall Street Journals" erschien:

http://www.spiegel.de/politik/debatt...374771,00.html

Wenn ich ehrlich bin, geht mir der SPIEGEL, den ich als ehemaliger jahrzehntelanger SPD-Wähler seit meinem 16. Lebensjahr lese, in letzter Zeit immer mehr auf die Eier. Und wenn die Deutschen entschieden haben, daß es links von der SPD eine neue starke Partei geben soll, dann wäre die Zeit auch reif für ein neues zeitgemäßes Nachrichten-Magazin links vom SPIEGEL, das sich dann hoffentlich wieder seiner Aufgabe besinnt und nicht ständig dämliche BILD-Themen aufgreift und alle 3 Tage Werbung für den I-Pod macht.

Stefan Aust scheint endgültig die Bodenhaftung verloren zu haben und steuert das einstige Schlachtschiff des unbestechlichen investigativen Journalismus immer mehr in seichte Gewässer. Würde der frühere Kapitän Rudolf Augstein noch leben, hätte er diesen eitlen Leichtmatrosen, der aus dem Hamburger Nachrichtenmagazin längst eine Art harmlosen Vergnügungsdampfer gemacht hat, wohl schon längst wieder von der Kommandobrücke verbannt.

Gruß Ben