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18. September 2005, 19:30   #46
Maggi
 
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Sehe ich genauso: Der Spiegel entwickelt sich immer mehr zum neoliberalistischen Blatt wie das im gleichen Verlagshaus erscheinende Manager-Magazin.

Während im Hause CDU/CSU offen über eine Jamaikakoalition mit den Liberalen und den Grünen nachgedacht wird, steht Schröder offen zu seiner Politik, die seinen Worten zufolge nur ihm und dem Sauerland-Franz zu verdanken sei. Und den Zehn-Minuten-Applaus hat er auch genossen wie kaum ein anderer, wagte nicht, der Euphorie Einhalt zu gebieten und streckte im Sekundentakt seine Daumen in die Höhe, um gleich darauf in die als "Papst Benedikt" bekannte Siegespose zurückzufallen. Und die Genossen waren wohl schon frustbetrunken und jubelten und klatschten und jubelten und klatschten und ...
Schröder sieht sich klar als Sieger der Wahl, da "er es geschafft" habe, eine Schwarzgelbe-Koaltion zu verhindern. Und entgegen allen Äußerungen vor der Wahl, als Schröder nur mit den Grünen koalieren wollte, schließt er nun auch eine Ampelkoalition mit den Liberalen nicht aus ...

Die kleinen Parteien werden also umworben wie sonst niemand. Nur von der Linkspartei, den heimlichen Siegern der Wahl, und von Oettinger herablassend als "nicht demokratisch" bezeichnet, will niemand etwas wissen. Selbst Schröder nicht, dem langsam klar sein sollte, dass die Bürger eine Mehrheit links der Mitte in den 16. Bundestag gewählt haben. Und so geht das Farbenspiel weiter, das politische Kalaidoskop lässt alle ekelhaften Farbmischungen zu: Schwarz-Gelb, Schwarz-Gelb-Grün, Schwarz-Rot, Rot-Gelb, Rot-Grün, Rot-Gelb-Grün, Rot-Rot-Grün ... Noch ist alles möglich und - niemand weiß mal wieder gar nix.

Ciao,
Maggi