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10. November 2007, 20:08   #1
Ben-99
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Der Fall Marco Weiss und kein Ende

... seit über einem halben Jahr sitzt er in der Türkei wie ein Schwerverbrecher im Gefängnis. Doch was ist schon großartig passiert? Ein 17jähriger wollte im Urlaub mit einer 13jährigen, von der er offensichtlich annahm, daß sie schon 15 sei, mehr als nur kuscheln, was unter Jugendlichen ganz bestimmt nicht außergewöhnlich ist. Alles andere als normal ist jedoch die Verschleppung des Verfahrens und die daraus resultierende Länge der Untersuchungshaft, die in überhaupt keinem Verhältnis zu der Marco angelasteten "Straftat" steht, obwohl man nach türkischem Recht dafür sogar zu einer Freiheitsstrafe bis zu über 20 Jahren verurteilt werden kann.

Mir kommt es so vor, als hätte Marco Weiss lediglich das Pech, ausgerechnet mit der Tochter einer hysterischen Mutter angebändelt zu haben, die seitdem nichts unversucht läßt, den "Verbrecher" für die Schandtat büßen zu lassen, ihre Tochter angefaßt zu haben. Deshalb legte die englische Familie jetzt auch noch einmal in einer Videovernehmung nach:

Zitat:
Darin bezichtigt Charlotte M. den deutschen Schüler Marco Weiss ausdrücklich der versuchten Vergewaltigung. Sie habe auf einem Bett geschlafen und sei durch starken Schmerz von innen im Unterleib wach geworden.

Als sie die Augen aufgemacht habe, habe Weiss auf ihr gelegen. Daraufhin habe sie ihm einen "wirklich harten" Schlag versetzt, einen "ziemlich lauten" Ruf ausgestoßen und ihn weggeschubst. Weiss habe von ihr abgelassen.
Eigenartig ist nur, daß die im selben Zimmer schlafende Freundin davon nicht aufgewacht ist und auch die Schwester auf dem Balkon nichts davon mitbekommen hat. Dafür steht aber fest, daß die Jungfernhaut des Mädchens auch anschließend noch intakt war. Viel Wirbel also um fast nichts.

Wenn nicht der Fall längst zu einem Politikum aufgebläht worden wäre. Dazu kommen noch Pannen während des Verfahrens und die Schlampigkeit der Polizei. Denn weder die Kleidung des Mädchens noch das Bett wurden auf Spuren untersucht.

Zitat:
Wie zudem die Verteidiger von Marco Weiss bestätigen, wurde der mutmaßliche Tatort nach dem Vorfall nicht sofort versiegelt. Eine Blutalkoholmessung wurde demnach ebenso versäumt wie eine körperliche Untersuchung des Angeklagten. Zudem fehlen Namen und Anschrift zahlreicher Hotelgäste, die Aussagen zum Verhalten von Marco Weiss und dem Mädchen Charlotte in den Tagen vor der Tat und am Tattag machen könnten.
Für mich ist Marco Weiss das tragische Opfer in einem politischen Spannungsfeld zweier Staaten, die eigentlich "befreundet" sein wollen, es in Wirklichkeit aber noch immer nicht sind:

Zitat:
Der Ausgang des Verfahrens, das zu einer Projektionsfläche für das deutsch-türkische Verhältnis geworden ist, ist inzwischen auch eine Frage der Ehre. Und "wo es um die Ehre geht, setzt Rationalität aus", sagt Michael Nagel, einer der beiden deutschen Anwälte von Marco Weiss.
Gruß Ben

Fall Marco Weiss: Ein Schmerz von innen, ein fester Schlag