Der Ostersonntag ist ein unregelmäßiger Feiertag. Alle anderen unregelmäßigen Feiertage eines Jahres können von diesem Tag abgeleitet werden:
46 Tage vor Ostern ist ASCHERMITTWOCH
49 Tage nach Ostern ist PFINGSTEN
10 Tage vor Pfingsten ist CHRISTI HIMMELFAHRT
11 Tage nach Pfingsten ist FRONLEICHNAM.
Man muss also nur den Ostersonntag ermitteln, um alle anderen unregelmässigen Feiertage zu berechnen. Doch wann ist Ostern? Das erste Kirchenkonzil im Jahre 325 hat festgelegt: Ostern ist immer am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond des Frühlings. Stichtag ist der 21. März, die "Frühlings-Tagundnachtgleiche". Der früheste mögliche Ostertermin ist somit der 22. März (wenn der Vollmond auf den 21. März fällt und der 22. März ein Sonntag ist). Der späteste mögliche Ostertermin ist der 25. April.
Tja, da sitzen Sie nun, Sie armer Tor und Ihr Kalender ist weg, das Wap-Handy liegt vergessen auf dem Tisch und Sie haben doch glatt vergessen, wann Ostern ist. Dumm gelaufen – aber Ihnen kann geholfen werden, denn für Menschen wie Sie hat Carl Friedrich Gauß (1777-1855) im Jahre 1800 die Osterformel entwickelt. Und mit der ist es ganz easy, den Ostersonntag zu berechnen und zwar für die Jahre 1583 bis 8202:
Ostern fällt im Jahre J auf den (D+e+1)sten Tag nach dem 21. März
a = J / 19
b = J / 4
c = J / 7
m = (8*(J / 100) + 13) / 25 - 2
s = (J / 100) - (J / 400) - 2
M = (15 + s - m) / 30
N = (6 + s) / 7
d = (M + 19 * a) / 30
D =28 falls d = 29 oder
D = 27 falls d = 28 und a grösser / gleich 11 oder
D = d für alle anderen Fälle
e = (2 * b * 4 * c + 6 * D + N9 / 7
Ostern = 21. März + (D + e + 1)
Na okay, sieht monstermässig schwierig aus, aber Sie wollten doch wissen wann Ostern ist! Na, da hat sich die ganze Rechnerei doch gelohnt und Sie können nun Ihren eigenen Kalender zeichnen – kann auch nicht jeder, oder? Sind Sie beim Berechnen der nächsten Osterfeste auf folgende Termine gekommen?
2003: 20.April
2004: 11.April
2005: 27.März
2006: 16.April
2007: 08.April
2008: 23.März
2009: 12.April
2010: 04.April
hehe, ich ja, hab ich doch 'n Organizer.
Auf jeden Fall etwas, um Verwandte auf der nächsten Beerdigungsfeier zu verblüffen - wenn mans kann.