Thema: Also.
Einzelnen Beitrag anzeigen
5. December 2005, 13:19   #5
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... was heute im Hamburger Abendblatt zu lesen ist, paßt auch ganz gut zu den Methoden, wie die USA die Iraker und überhaupt die Welt verdummen wollen.

Gruß Ben

Zitat:

Empörung über "gekaufte Pressefreiheit"


Von Cornel Faltin

WASHINTON - Die US-Armee hat bestätigt, für Beiträge in irakischen Zeitungen bezahlt zu haben. Drei Tage nach der Aufdeckung des Medienskandals hat das amerikanische Verteidigungsministerium sein Schweigen gebrochen.

Mitte vergangener Woche hatte die "Los Angeles Times" gemeldet, daß das Pentagon Artikel, die die USA und die Entwicklung im Irak durchweg positiv darstellen, über eine PR-Firma "für Millionenbeträge" an zahlreiche irakische Zeitungen verkauft habe. Die Texte seien von Militärvertretern auf englisch verfaßt und dann ins Arabische übersetzt worden. Die Enthüllung hatte in den USA sowohl bei Bürgern als auch bei Politikern Empörung ausgelöst. In einem Statement erklärte das US-Militär im Irak nun, daß es sich bei den fraglichen Artikeln um "deutlich gekennzeichnete Anzeigen" gehandelt habe oder um Nachrichten, die aus "Sicherheitsgründen" für die Autoren unter fiktiven Namen erschienen seien.

Besonders die erste Erklärung stimmt jedoch nicht mit den Recherchen der "Los Angeles Times" überein. Nach den Angaben der Zeitung gab es bei keinem der weit mehr als hundert gekauften Artikel eine Kennzeichnung, die darauf hingedeutet hätte, daß es sich um Anzeigen handelt. Die "Lincoln Group", eine vom Pentagon mit der Werbung beauftragte PR-Firma, kann die ganze Aufregung und Entrüstung nicht verstehen. Laurie Adler, eine Sprecherin des Unternehmens: "Es handelt sich dabei um eine legitime Kampagne, die den gezielten Mißinformationen der Aufständischen im Irak entgegenwirken soll. Wir enttarnen nur Lügen, Einschüchterungen und das uneingeschränkt Böse der Terroristen und heben den Heroismus des irakischen Volkes und der US-Truppen hervor."

Mit Demokratie und Pressefreiheit hat das jedoch auch für die meisten Abgeordneten der Republikanischen Partei von US-Präsident George W. Bush nichts zu tun. So erklärte Virginias Senator John Warner, der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses: "Die ganze Angelegenheit gibt Anlaß zu großer Sorge und muß genauestens geklärt werden." Sein demokratischer Kollege Edward Kennedy forderte einen Untersuchungsausschuß in dem Skandal und nannte es "schändlichen Betrug, Propagandaartikel an irakische Zeitungen zu verkaufen, der dem Ansehen der USA sehr schade". Bush selbst hatte vom Verkauf positiver Artikel an irakische Medien angeblich nichts gewußt und versprochen, daß man "die Sache aufklären" werde.

http://www.abendblatt.de/daten/2005/12/05/510090.html