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1. December 2002, 13:49   #6
Phantasia
 
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Zitat:
Zitat von opium
Nein Rosie, ich denke es liegt nicht unbedingt nur an der Erziehung, denn irgendwann ist ein Mensch in seinem Leben von seinen Gedanken und Erfahrungen her so weit, daß er auch entgegen eventuell anerzogener Ansichten seine Meinung verändern und vertreten kann.
Das sagte ich auch nicht! Ich meinte, dass fast alles in der *Kindheit* begraben liegt…. Jeder Mensch lernt dazu, entwickelt sich, die Vorurteile begleiten den Menschen, iss so!

Es liegt an einem selbst, inwieweit man das *anerzogene* weiterführt im Leben, oder abschüttelt…

Ich komme noch aus der Zeit, wo die Judenverfolgung und der Rassismus alle geprägt hatte, auch wenn ich 5 Jahre nach Kriegsende geboren wurde, war es auch Ende der 50er/Anfang der 60er Gespräch; auch habe ich noch den *Russenhass* und die Angst gespürt, die meine Mutter und Oma in vielen Gesprächen begleitet hatte, als sie von der Flucht erzählten…

Nein, es prägt und es liegt an jedem Menschen selbst, sich einen eigenen Blick zu verschaffen und Toleranz zu üben.

Ich habe mich *entwickelt*, so will ich es einmal nennen, ich für mich habe gespürt was Recht und Unrecht ist…daher habe ich eine sehr ausgeprägte Toleranzgrenze, versuchte mich immer in den Menschen hineinzuversetzen, als ob ICH diejenige Person wäre…und da musste ich sehr oft schlucken!

Das hatte mein Leben lang zur Folge, dass ich NIE vorschnell urteilte, mich *fast* immer auf meinen Instinkt verließ und diejenigen verteidigte, die angeprangert waren und wurden…

Mein *Mit*-Leid ist sehr ausgeprägt, denn oft spüre ich es fast körperlich, wie andere Menschen leiden und selbst wenn ich seit einigen Jahren anfange, Dinge nicht mehr so nah an mich heranzulassen, ist es nur Selbstschutz, denn sonst würde ich langsam vor die Hunde gehen…

....ob des Leids, der Ungerechtigkeit und Intoleranz