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2. October 2006, 10:38   #6
tw_24
 
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Es machte die Diskussion leichter, schafftest Du es, mal auf das F-Wort zu verzichten, denn herrschte in den Staaten Faschismus, könnte auch ein Bob Woodward den US-Präsidenten ungefähr überhaupt nicht "in Bedrängnis" bringen. Faschismus zeichnet sich nun eben gerade nicht dadurch aus, daß die "vierte Gewalt" ein wachsames Auge auf Regierungshandeln wirft. Daß indes George W. Bush (bewußt) gelogen haben soll, ist wenig überraschend, das wußten seine Gegner schon immer. Insofern ist die "Bedrängnis" wohl eher ein Marketing-Gag oder Wunschvorstellung eines SPIEGEL-Autors.

Der Krieg gegen das faschistische Bath-Regime im Irak war und ist richtig. Linke vom Schlage eines Oskar Lafontaine mögen das wie seine braunen Freunde von der NPD oder aus dem Lager der Anhänger eines Propheten, der eine Vorliebe für ganz junge Mädchen hatte, anders sehen, sie können aber nur schwerlich leugnen, daß ihre Alternativen darauf abzielten, den Terror Saddam Husseins gegen die irakische Bevölkerung abzusichern. Ihr Appeasement gegenüber dem Bösen, wo das sich zeigt, diskreditiert sie gründlich. Ein untoter bin Laden ist so wenig ein Verhandlungspartner wie ein Ahmadinedschad.

Man darf aber auch nach Israel blicken, auf den Libanon und die Autonomiegebiete. UN-Blauhelme schauten über Jahre zu, wie die Hisbollah aufrüstet, der "kritische Dialog", den die der SPD nahestehende Friedrich Ebert Stiftung in Beirut mit der Nasrallah-Bande pflegte, um "die Dialogfähigkeit des politischen Islams auszuloten", hat (bisher) ungefähr überhaupt nichts gebracht. Was da als "Strategie, Wandel durch Annäherung zu ermöglichen", verteidigt wird, ist nichts als ein Kniefall vor stockreaktionären Ideologien, die den Tod lieben, nicht aber das irdische Leben.

George W. Bush hat - wenigstens in einigen Gegenden - den Versuch unternommen, für bessere Lebensbedingungen zu kämpfen, eine Aufgabe, an der Organisationen wie die UNO scheitern. Daß dieser Kampf gegen Repression durchaus auch in amerikanischem Interesse geführt wird, macht ihn noch lange nicht zur Farce, sondern um so unterstützenswerter, weil er schlicht gut ist. Und daß er geführt werden muß, über den Zeitpunkt darf diskutiert werden, daran besteht kein Zweifel. George W. Bush hat das begriffen, während Trottel wie Kofi Annan sich kaufen lassen oder mit Banditen posieren, statt sie zumindest zu ignorieren.


George W. Bush bringt, wie man so abgedroschen spricht, die Verhältnisse zum Tanzen. Wie das ausgeht, das ist sicher ungewiß, aber was Sacki ganz oben als "außenpolitische Kehrtwende" einfordert, also wohl den isolationistischen Rückzug der Vereinigten Staaten von der Weltbühne, wäre für eben jene verheerend, die am irdischen Leben hängen und nicht auf ein höchst ungewisses im Jenseits hoffen (wollen). Denn leider gibt es nicht wenige, die der Gefahr mit Appeasement begegnen wollen, was aber nichts anderes ist als Verrat und Selbstaufgabe. In Amerika soll "Faschismus" herrschen? Lächerlich.

In Deutschland läßt, was sich Intelligenz nennt oder Kunst, es zu, daß bei und durch Sabine Christiansen einer hofiert wird, der Frauen nicht die Hand geben will, daß kritische Filme abgesetzt, uralte Theaterstücke vom Aufführungsplan gestrichen werden, weil jemand durch sie sich beleidigt fühlen und zum Amokläufer werden könnte. Daß die Gefahr sehr real ist, weiß Ayaan Hirsi Ali, die den Niederlanden nicht grundlos den Rücken kehrte und es vorzieht, in den USA zu leben. Dort, nicht in Old Europe, kann sie für Menschenrechte streiten, die es doch schon bereitwillig dem Islam opferte.

"Die Tatsache", schreibt sie in ihrer lesenswerten Textesammlung Ich klage an, "die Tatsache, daß wir keine islamischen Brüder Wright hervorgebracht haben, hindert uns doch auch nicht am Fliegen. Indem wir nur die technischen Errungenschaften des Westens übernehmen und nicht den westlichen Mut zum selbständigen Denken bleibt die geistige Stagnation der islamischen Kultur weiterhin bestehen, und so wird es von Generation zu Generation bleiben." (München, Zürich 2005, S. 11) George W. Bush, nicht das, was sich "links" wähnt und gut, unternimmt etwas gegen diese Stagnation, die mehr und mehr demokratische Errungenschaften zurückdrängen will.

Bob Woodwards - freilich überschätzte - "Enthüllungen" zeigen nur einmal mehr, wie wertvoll diese Werte im Wortsinn sind. Sie, jene knapp 600 Seiten, sind damit der beste Beweis dafür, daß George W. Bush trotz der einen oder anderen Unrichtigkeit in seinen Aussagen ein verdammt guter Präsident ist. Düsterer sähe die Welt wahrlich aus, gäbe es ihn nicht oder handelte er, wie sich das seine Gegner wünschen. Und in einer solchen Welt, in der dann auch in Hamburg Mädchen öffentlich aufgeknüpft würden, weil sie vielleicht unartig waren, sollst Du, lieber Papa nicht aufwachen müssen. George W. Bush kämpft auch für Dich ;-). Das darf Dir peinlich sein.

MfG
tw_24