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16. December 2002, 07:53   #15
Akareyon
 
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stanislav lem hat mal eine geschichte über einen rennfahrer geschrieben, der im verlaufe seiner karriere nach und nach nicht nur seine gliedmaßen verlor, sondern auch innere organe und letzten endes ein roboter mit menschlichem gehirn war. was ist das ich dieses rennfahrers? worüber identifiziert er seinen geist?

ich lese gerade rupert sheldrake, und seine forschungsergebnisse sagen mir als hardcorematerialisten gar nicht zu. nehmen wir das phänomen der phantomgliedmaßen, so weist einiges darauf hin, als sei der geist mit dem körper dergestalt verschmolzen, daß bei amputation eines gliedes der geist weiterhin diese lücke auffüllt. so wird ein beinamputierter achtgeben, nicht mit seinem nichtvorhandenen bein gegen das bett zu stoßen.

schaurig wurde mir, als er eine testreihe vorstellte... man kann als zweite Person diese phantomgliedmaßen fühlen, so scheint es bis zum beweis nachlässiger experimentalbedingungen.

nehmen wir weiter die kirlianphotographie, deren phänomen ebenfalls noch nicht vollständig geklärt ist. ein abgetrennter finger erscheint als korona an der ansonsten intakten hand.

wenn das nicht alles bloß bislang ungeklärte physikalische phänomene sind; wenn nicht scharen von skeptizisten daherkommen und medizinisch-psychologische ursachen für erstgenannte phänomene postulieren -- wird man sich dem schluß stellen müssen, dass das gehirn nicht einziger sitz des geistes ist.


selbst als materialist wagte ich darauf hinzuweisen, daß seltsamerweise empfänger von transplantationen alsbald charakterzüge des spenders übernahmen...


ich schließe mich meinem vorredner an: es gibt dinge zwischen himmel und erde, die kennen wir noch nicht.

einige werden wir bald erklären können, andere werden uns verschlossen bleiben.