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2. November 2007, 20:33   #1
jupp11
 
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Der neue Stetson

Es ist schon ein Kreuz, die Haarpracht im Zenith weicht mehr und mehr der Sonne und die Hutgeschäfte machen, eines nach dem anderen zu.

Jedenfalls trag ich mich schon seit bestimmt einem Jahr mit dem Gedanken, mich zu behüten. Einmal weil es durchaus praktisch ist nicht in die Sonne gucken zu müssen und außerdem muss ich mein Haupthaar, wenn ich es offen trage sorgfältig scheiteln und das klappt einfach nicht immer. Mit breiter Krempe einer sollte es sein, aber nicht so breit, wie diese australischen Allwetter-Herdehüte-Hüte. Die Dinger kann man nur tragen, wenn man grundsätzlich mit Lederschnürjeans, Cowboystiefeln und Lederweste unterwegs ist.

Als Zwischenlösung hat die Basecap vom Yachtclub herhalten müssen aber mit der schöpf ich Sommertags auch schon mal aus der Mosel Wasser, um es mir über die erhitzte Birne zu gießen - und Moselwasser färbt.

Also, langer Rede kurzer Sinn, nach langem Rumtelefonieren hab ich n Hutgeschäft in Koblenz gefunden - weil ich im Internet nicht kaufen wollte. So ein richtig altmodisches - nix im Laden - außer Hüten und einem Männlein hinterm Tresen, der wohl auch schon während der Weimarer Republik dort stand.

Ausprobiert und rumprobiert - und sämtliche deutschen Nobelmarken wie Mayser und Konsorten verworfen, weil der Amideckel einfach am angenehmsten zu tragen ist und qualitativ den besten Eindruck machte. Da spielte ein relativ geringer Mehrpreis auch keine Rolle mehr.

Jedenfalls hat der Verkäufer erzählt, dass in den letzen Jahren Stetson den alteingesessenen deutschen Herstellern massig Marktanteile wegnimmt. Er vermutet, weil die Qualität der deutschen Fabrikanten durch Verlagerung ins Ausland deutlich gelitten habe.

Jedenfalls bin ich nun stolzer Träger eines relativ breitkrempigen schwarzen Stetson mit Feder und ich werd auf dem Kopf nicht mehr naß ....

Wie siehts denn mit euch aus - wer traut sich, einen Hut zu tragen?


tschao

jupp11