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5. April 2001, 18:00   #1
San Juez
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Linefire - Kostenlos SMS über ISDN ( ohne Internet)

Kostenlose ISDN-Telegramme via "Linefire"


Hacker schockt Telekom und AOL mit einem Programm, über das sich kostenlose Messages verschicken lassen - offline und ohne irgendwelche Kosten.

Jetzt ist es raus: "Linefire" - so heißt das Programm des 19-jährigen Aron Spohr, das die Deutsche Telekom AG und AOL in den kommenden Wochen und Monaten sicherlich vor erhebliche Probleme stellen wird. Mit dem Programm, das Spohr kostenlos zum Download anbietet (Link s.u.), ist es möglich, Kurznachrichten über ISDN zu verschicken - ähnlich dem "Instant Messenger" von AOL. Einziger Unterschied: Um die Kurznachrichten zu senden und zu empfangen, muss man nicht online sein - es fallen absolut keine Gebühren an. Dies berichtet "Die Telebörse" in ihrer heutigen Ausgabe.
Ein spektakulärer Coup des 19-jährigen Hackers, der AOL und Telekom im übrigen gut bekannt ist: Vor drei Jahren knackte er den Zugangscode mehrerer hundert Kunden. Derweil nun AOL um die Beliebtheit des "Instant Messengers" bangt und bereits überlegt, die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) anzurufen, sieht sich die Deutsche Telekom mit ganz anderen Problemen konfrontiert: Die Kurznachrichten können nicht abgerechnet werden, um die Nutzung des Programms zu unterbinden, müsste man komplette Anschlüsse sperren und letztlich droht - bei entsprechend intensiver Nutzung - der Zusammenbruch ganzer Ortsnetze. "An dem Problem Linefire wird Ron Sommer noch lange knabbern", so Spohr gegenüber des Finanzmagazins "Telebörse", das die Story heute exklusiv im Blatt hat. Spohr selbst hat erst für heute Vormittag, elf Uhr, zur Pressekonferenz nach Köln geladen.

Seit der gestrigen Vorabmeldung der "Telebörse" rätseln zahllose User: "Wie funktioniert's?" Die Antwort ist: Über das Klingelsignal. Da das Telegramm als Klingelsignal "getarnt" wird, müssen weder Sender noch Empfänger online sein. Bei ISDN-Anschlüssen werden mittels des Klingelsignals die Nummer des Anrufers sowie weitere Daten vermittelt - und eben in diesen Datenpaketen sind 7 Byte frei. Das reicht für zehn Buchstaben. Längere Nachrichten werden mittels mehrerer Anrufe verschickt. "Schon für den Satz Hallo, wie geht es Dir? braucht Linefire vier Anrufe", so "Die Telebörse". Danach lege das Programm auf und rufe erneut an - ein dramatisches Problem für die Telekom. Denn: "Schon 1000 Nutzer könnten ein Ortsnetz lahm legen", so Spohr gegenüber dem Anleger-Magazin der Verlagsgruppe Handelsblatt.

Bereits gestern hatte Telekom-Sprecher Ulrich Lissek besagte Technik gegenüber der Nachrichtenagentur AP als "eher akademisch" abgetan - die Methode weise wenig Nutzwert auf. Da sind die "Telebörse"-Redakteure anderer Meinung: "Wir haben das Programm genau getestet. Mit Erfolg".

Die aktuelle Ausgabe der "Telebörse" ist ab heute im Zeitschriftenhandel erhältlich.



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