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17. July 2003, 20:55   #1
Akareyon
 
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Kategorisierung von Menschen

Es macht Spaß, mit meinen Kumpels durch die Strassen der dunklen Stadt zu ziehen.

Es macht auch Spaß, mit meinen Kumpels durch die Fussgängerzone der hellerlichten Stadt zu ziehen, denn dann sind mehr Menschen unterwegs. Vielleicht war ich bisher einfach kontaktscheu, oder habe mich mit den falschen Leuten umgeben, jedenfalls habe ich nicht gewußt, wie schnell man dazu übergehen kann, Menschen aufgrund von Kleidung und Frisur einzuordnen, politische Gesinnungen festzustellen undsoweiter.

Da gibt es beispielsweise die weitesgehend mit Wohlwollen betrachteten Punks, Metaller, Gothpunks, Goths, Autonome, Anarchos und Hippies. Die Übergänge sind fließend. Doch ein gutes Zeichen sind immer Nietenarmbänder, Nietenhalsbänder, Nietengürtel oder Nieten am Rucksack. Bei den Frisuren gibbet nicht viel zu erzählen: wenn schon "normal" kurze Haare, dann doch bitte wenigstens einen Kinnbart. Lange Haare sind besser, lange Haare mit Unterschnitt fast unschlagbar, ein Iro oder Dreads nahezu optimal. Schwarz sollte Farbe der Wahl sein, ausser bei Punks und Hippies. Ein eventuell mitgeführter Rucksack sollte ebenfalls schwarz, oder besser, mit Patches (Aufnähern) der Sorte "Gegen Rechts" oder guter Bands verziert sein. Krönung des Outfits: Schnappverschlüsse von Bierflaschen an Kleidung oder Rucksack, Kronkorken in den Dreads oder als Halsband, Metallkaminchen von Feuerzeugen als Umrahmung der Cord-Jacke, oder eine extensive Kollektion von gezockten Mercedes-Sternen an einer dicken Kette am Rucksack. Durch's Ohrloch sollte schon ein Bleistift passen, mindestens aber drei Sicherheitsnadeln. Das Schuhwerk: nach Möglichkeit verschiedenfarbige Lederstiefel, vorzugsweise mit Stahlkappe.

Tja. Und dann gibbet da die "anderen". Gabber (bzw. Gabberheads, u.U. rechts), Skins (nicht notwendigerweise rechts!), Faschos (die schon), Skater und Popper. Skins und Faschos sind nicht immer leicht auseinanderzuhalten, denn es gibt auch eine Bewegung "Skins gegen rechts", man sollte also nicht einfach drauflosprügeln. Und schwarze Skins gibbet obendrein auch noch. Wer jedoch den rechten Arm zum Gruss erhebt, kann getrost einen in die Fresse bekommen. Popper sind harmlos, bloß doof. Am besten nicht beachten. Schwierig ist es allenfalls mit den Gabbers, denn obwohl sich viele Faschos Gabba ausgesucht haben und die Szenen sich vermischt haben, sollte man da ganz vorsichtig drangehen. Vorsicht bei T-Shirts mit Frakturschrift, "Lonsdale"- oder "Pitbull"-Aufdruck, wenn "Germany" druntersteht. "England" deutet auf linke Skins hin, aber nicht notwendigerweise.

Bei den Mädels ist die Klassifizierung da schon einfacher. Die eine wird unter einem unartikulierten, urzeitlichen Grunzlaut ähnlich "Bgoh!! "gefolgt von "Mann, Alter, guck dir die Titten an!" zusammengefasst, die anderen sind entweder "Girlies" oder "Näh, Arsch wie'n Brauereipferd" und vollkommen uninteressant.