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8. July 2007, 23:53   #4
Ben-99
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... ich bin übrigens doch wieder bei "Soldat James Ryan" hängengeblieben, der diesmal auch in der ungeschnittenen Version gesendet wurde. Man muß die blutigen ersten 20 Minuten ertragen, in denen Krieg niemals zuvor so realistisch dargestellt wurde und es dennoch Spielberg gelang, vor allem auch durch akustische Effekte, mal durch mehrere sekundenlange Stille, mal durch dumpfe Unterwasser-Geräusche, ein Kunstwerk des Grauens zu erschaffen.

Auch Leute, die amerikanischen Regisseuren aus gutem Grund ständig einen Hang zur Geschichtsklitterung und zum übermäßigen Patriotismus vorwerfen, laufen diesmal in Leere, weil der Film weder deutschfeindlich ist, noch die Sinnlosigkeit der US-Strategie verharmlost, durch die damals Hunderttausende junge Amerikaner in den sicheren Tod geschickt worden sind. Diese inzwischen berühmten ersten 20 Minuten von "Soldat James Ryan" zeigen, wie allein beim "D-Day" in der Normandie Tausende schon am ersten Tag für ein groteskes "Hasenschießen" geopfert wurden, weil unsere bewaffneten Großväter nur mit ihren MGs aus ihren höher gelegenen Unterständen einen nach dem anderen aufs Korn nehmen mußten.

Danach beginnt erst die Handlung eines der wohl anspruchsvollsten Movies von Steven Spielberg, das für mich auch gleichzeitig, zusammen mit "Deer Hunter" und "Apocalypse Now" zu den besten jemals gedrehten Kriegsfilmen gehört.

Gruß Ben