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18. January 2006, 12:10   #51
Ben-99
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Zitat von tw_24

Der Papa wirft den Amerikanern doch auch immer vor, sie würden nicht gleichzeitig überall politisch oder militärisch für bessere Verhältnisse sorgen
... nö, die Amerikaner haben noch nie irgendwo "für bessere Verhältnisse" gesorgt – jedenfalls nicht uneigennützig. Aber glaub' Du ruhig weiter daran, daß ein Menschenfreund wie George Bush seine "Befreiungskriege" nur aus edlen humanitären Gründen führt ;-)

Und noch einmal: Es ist ein Unterschied, ob irgendwo auf der Welt in irgendeinem Staat, der noch halb im Mittelalter stecken geblieben ist, Unrecht geschieht, oder ob unser wichtigster Bündnispartner, ein Land, das sich auch noch als "Führer" der "zivilisierten" westlichen Welt versteht, barbarisch aufführt, indem man Menschen verschleppen läßt, um sie an geheimen Orten in KZs zu foltern und auch nach wie vor an der Todesstrafe festhält, weil das amerikanische Justizsystem wie noch vor 100 Jahren vor allem auf "Rache" ausgerichtet ist. Und das soll ein "fortschrittliches" Land sein?

Und da Du Dich ja immer wieder so beherzt für Schwarzenegger stark machst und die Vollstreckung der Todesstrafe auch in solchen Fällen verteidigst, beantworte mir doch bitte mal die Frage, warum es in den USA denn Überhaupt die Möglichkeit eines Gnadengesuchs gibt? Sollte man als vernünftig denkender Mensch nicht meinen, daß gerade die letzten beiden spektakulären Fälle genau solche Ausnahmen darstellen, bei denen man erwartet, daß ein Gnadengesuch nicht abgelehnt wird? Und genau deshalb sind weltweit so viele Menschen empört.

Wenn also auch ein ehemaliger Straftäter, der danach viele junge Menschen vom Weg der Kriminalität abgebracht hat und ein gelähmter schwerkranker Greis exekutiert werden, welche Voraussetzungen müßte Deiner Meinung nach ein zum Tode Verurteilter mitbringen, um bei einem Gnadengesuch erfolgreich zu sein? Erst ab 95? Aber auch nur dann, wenn man gleichzeitig auch noch geistig behindert, blind, beinamputiert und taubstumm ist? ;-)

Ne, mal im Ernst: Es würde mich schon interessieren, für welche Ausnahmefälle man in den USA die Möglichkeit eines Gnadengesuchs vorgesehen hat. Auf mich wirkt es eher wie ein Feigenblatt, das in einer bigotten verlogenen Gesellschaft die nach wie vor mittelalterlichen Prinzipien eines durch und durch kranken Rechtssystems verdecken soll.

Gruß Ben