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11. July 2006, 21:20   #4
Ben-99
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... das sehe ich aber ganz anders. Denn es ist überhaupt kein "normaler" Staatsbesuch, wenn Frau Merkel unbedingt einem so umstrittenen Präsidenten ihr Kuhdorf in der früheren DDR zeigen will. Sogar MeckPom-Ministerpräsident Ringstorff, der Bush bei seiner Ankunft morgen abend begrüßen wird, ist alles andere als erfreut und erinnert in einem Interview daran, daß dort in zwei Monaten Wahlen sind, was Angie wohl auch bei ihrer Schnaps-Idee bewußt einkalkuliert hat:

Ringstorff zum Bush-Besuch: "Merkel muss sich Kritik gefallen lassen"

Der Schuß könnte für sie aber auch nach hinten gehen. Denn fest steht, daß es sich um einen überaus ungebetenen Gast handelt. Der TV-Sender N24 hatte seine Zuschauer gefragt, ob sie sich darüber freuen, daß Bush kommt oder nicht. Vorhin am späten Nachmittag hatten fast 80 Prozent der Anrufer mitgeteilt, daß sie sich nicht darüber freuen. Frau Merkel hat also das gemacht, was man ja auch von Bush kennt: Sie hat sich gegen die Interessen ihres Volkes entschieden.

Natürlich ist es klar, daß der Sicherheitsaufwand enorm ist, wenn man einen der zu recht verhaßtesten Politiker der Welt einlädt. Aber der Aufwand, vor allem auch die Kosten und die Behinderungen für die dortigen Bewohner, stehen in überhaupt keinem Verhältnis zu den möglicherweise positiven Auswirkungen zwischen Washington und Berlin. Zumal es sich um einen Präsidenten handelt, der vielleicht gar nicht mehr das Ende seiner Amtsperiode erleben wird. Und ich wiederhole noch einmal, daß ich es für instinktlos halte, sich ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt einem George Bush aufzudrängen, dessen internationales Ansehen ramponiert ist und von dem sich immer mehr andere europäische Staatschefs aus gutem Grund abwenden.

Vor allem für die Anwohner ist es eine Zumutung. So dürfen zum Beispiel die Menschen, die an der Fahrstrecke wohnen, bei hochsommerlichen Temperaturen von morgens bis abends nicht ihre Fenster öffnen. Außerdem kann man sich vorstellen, wie hoch der wirtschaftliche Schaden für die Einzelhändler sein wird. Sogar einige Arztpraxen bleiben geschlossen, weil sie von den Patienten sowieso nicht erreicht werden können.

Und das soll ein ganz normaler Staatsbesuch sein? Hätte sie ihren Liebling, den sie ja auch schon vor ihrer Kanzler-Zeit ständig in den Arsch gekrochen ist, angeboten, sich mit ihr im Berliner Regierungsviertel zu treffen, wo man erhöhte Sicherheitsmaßnahmen gewohnt ist, wäre es okay gewesen. Aber doch nicht in der Walachei von MeckPom, wo nimand damit gerechnet hatte.

Zitat:
Für den Besuch werden weite Teile Stralsunds und der anderen Aufenthaltsorte Bushs abgesperrt. Bis morgen Abend müssen sämtliche Autos aus einer Sicherheitszone im Stadtkern entfernt werden, auch aus Höfen und Garagen. Die ganze Innenstadt wird am Donnerstag für den Autoverkehr gesperrt. Die Anwohner der Fahrstrecke Bushs und der Orte, die er besucht, müssen von morgens bis nach seiner Abreise die Fenster schließen. Beim Auftritt Bushs und Merkels auf dem Alten Markt gelten schärfste Kontrollen für die Zuschauer. Die Polizei verschweißte über tausend Gullydeckel aus Sorge vor Anschlägen aus dem Untergrund.

(...)

Bushs Hotel in Heiligendamm wird weiträumig gesperrt, um das Gelände wird ein Sicherheitszaun gebaut. Der dreistufige Zaun wird laut Polizei 1300 Meter lang sein. Vor der Küste liegt ein Schiff der US-Marine, das den Besuch mit den deutschen Stellen von der Seeseite schützen soll. Auch zur Luftüberwachung werden zu deutschen Flugzeugen auch amerikanische Kampfflugzeuge eingesetzt. Der Präsident wird sich in eigens eingeflogenen Panzerlimousinen oder im Hubschrauber bewegen. Die Polizei setzt nach eigenen Angaben 12.500 Beamte ein.

Mecklenburg-Vorpommern: 12.500 Polizisten sollen Bush schützen
Gruß Ben