Einzelnen Beitrag anzeigen
26. May 2002, 10:11   #6
Marie
 
Benutzerbild von Marie
 
Registriert seit: April 2001
Ort: Na hier
Beiträge: 5.712
War mir klar, das es unverständnis gibt.

Dann will ich das mal erklären.

Meine Tochter wurde geboren, da war ich 21.

Völlig unvorbereitet, die Welt genießend, da endlich von zu Hause weg, als erstes die Pille genommen, nun ja sie hat versagt, wurde ich schwanger.

Seis drum.

Schwere Schwangerschaft mit viel liegen, aber ich hab mich auf das Kind gefreut.

Am 20 Dezember war Geburtstermin.
Aber das Schneckchen lag quer und machte keine Anstalten sich zu drehen.
Nun Sektio für den 17 Dezember.
Aber das Schneckchen wollte schon vorher raus, komme was da wolle.

Am 16. bekam ich Wehen, der Arzt wurde gerufen.
Abends18.59Uhr wurde sie geholt.
Das Dumme an der ganzen Sache, ich hab zuviel Blut verloren, das eine größere Arterie angeschnibbelt wurde(kein normaler Kaiserschnitt.Schnitt vom Bauchnabel nach unten) Dazu noch Sauerstoffmangel, dem Kind ging es aber soweit gut.

Hab 2 Tage lang im Bett gelegen und war zu nichts fähig, die Ärzte behielten sich vor, mir mein Kind erst am 3. Tag zu bringen.
Im Halbschlaf wurde mir in der Zwischenzeit die Milch abgepumt, da ich vorher gesagt habe, das ich unbedingt stillen wollte.

Ich fand das damals alles sehr schrecklich.
Erst als ich das Schneckchen im Arm hielt, ging es mit der Bindung langsam aufwärts.
Eine Schwester meinte damals das es nicht ok war, das ich das Kind erst so spät gesehen habe.
denn grad der erste Moment gleich nach der Geburt ist so wichtig.
Selbst heute nach fast 22 Jahren hängt die Erinnerung noch nach.

Kein Wunder, das ich bei meinen anderen geburten so ein Schiss hatte, daß das Gleiche nochmal passieren könnte.
Gott sei dank nicht.

Und was die Schmerzen angeht.

Ich hab vorher nie gewußt was es heißt, stark durch Schmerzen zu sein.

Es hat mich geprägt, für das Leben, ich weiß was ich alles meistern kann.
Wenn ich mal zweifle an mir und meinen Fähigkeiten, dann ruf ich mir die Erinnerungen an die Geburten hervor.
Grad jetzt, wo meine Gesundheit so schlecht ist, denk ich an damals und das gibt wieder aufschwung.

Das meinte ich damit.

Aber das alles ist nur für mich persönlich so, für jeden Anderen mag es anders sein und vielleicht nicht nachvollziehbar.

Jupp mag vielleicht verstehen, er weiß ein klein wenig von meinen Schmerzen, die mich immer wieder heimsuchen.
Und aus diesen früheren Erinnerungen schöpfe ich immer wieder Kraft.

Hoffe es ist jetzt verständlicher.