Skats

Datenschutzerklärung Letzten 7 Tage (Beiträge) Stichworte Fussball Tippspiel Sakniff Impressum
Zurück   Skats > Interessant & Kontrovers > Musik unplugged
Registrieren Hilfe Benutzerliste Kalender Alle Foren als gelesen markieren


 
 
22. May 2005, 12:24   #1
Maggi
 
Benutzerbild von Maggi
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 3.915
Frau Dudelsack ist eiskalt

Wie ich gerade mitbekommen habe, hat unser neues Sternchen am deutschen Rock- und Pophimmel wieder mal bewiesen, wozu "Made in Germany" fähig ist. Nachdem sie "irgendwie nervöser als sonst" ihre Pflicht getan hatte und einen respektablen letzten Platz für Deutschland geholt hatte, fand sie das nicht besonders schlimm.
Zitat:
Zitat von Gracia
"Ich und meine Band haben unser Bestes gegeben", sagte sie nach dem Auftritt per Live-Schaltung zu den 15.000 Fans der Eurovisions-Party auf der Hamburger Reeperbahn."
Ist ja auch logisch! Warum sollte sie auch irgendwie traurig sein, die Show haben ja auch nur europaweit ungefähr 100 Millionen Menschen gesehen. Dass sie dann auch noch den Mut hat, leere Phrasen zu dreschen und davon zu reden, dass sie und ihre Band "das Beste gegeben" haben, das ist eigentlich nur bewunderswert. Wenn es das Beste war - wie hat es diese Frau dann überhaupt in den Eurovision Song Contest, der für mich immer noch Grandprix d'Eurovision de la Chanson heißt, geschafft?

Vielleicht liegt es ja daran, dass das Ding schon lange kein ernst zu nehmender Wettbewerb mehr ist. Nicht nur der Titel ist englisch, auch die Bands und die Stücke sind englisch. Wer hätte gedacht, das Vanilla Ninja aus der Schweiz kommen, dem Land der Yellos und DJ Bobos? Bei letzterem weiß ich allerdings auch nicht, ob er schon mal ein Lied in deutscher Sprache gesungen hat?
Jedenfalls ist diese Aufführung reinster Krawall, ein Wettbewerb für den besten Songschreiber, für Ralf Siegel und seine Freunde und Freundinnen - aber sicher nichts mehr, womit man die Musikalität von Nationen messen kann. :haeh:

Das wissen übrigens auch die Gracia-Fans:
Zitat:
Leider kam Gracia's Song Run & Hide bei der Europäischen Bevölkerung nicht wirklich gut an. Nur abzusehen, dass der Ostblock hier in Europa seeeelbstverständlich nur für ihre Nachbarländer gevotet haben.
Der Eurovision Song Contest ist und bleibt ein politischer Wettbewerb (...)

www.superstar-gracia.ch
Süß, oder?
Maggi
 
22. May 2005, 12:46   #2
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... ich find's gut. Denn Gracia hat genau das bekommen, was sie auch verdient: Mit Abstand den letzten Platz. Nur für ihren Namen gab's ein paar Punkte, weil die Monegassen Grace Kelly wohl noch immer nicht vergessen haben *g*.

Schön, daß man diesen nervigen Schummel-Song nun auch im Radio nicht mehr hören wird. Ich kann nämlich jodelnde Frauen nicht ausstehen. Zumindest in der Rockmusik nicht. Und beim Musikantenstadl wäre diese Heulboje sowieso viel besser aufgehoben ;-)

Gruß Ben
 
22. May 2005, 12:59   #3
Marie
 
Benutzerbild von Marie
 
Registriert seit: April 2001
Ort: Na hier
Beiträge: 5.712
Das wir schon lange keinen "guten" Platz hatten, sollte uns zu denken aufgeben.
Allerdings wichtig ist so ein Rummel eh nicht.
Gibt wichtigeres.
 
22. May 2005, 16:42   #4
Maggi
 
Benutzerbild von Maggi
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 3.915
Jo, zum Beispiel die Wahl in NRW. Da aber in diesem Moment noch keine Ergebnisse bekannt sind, machen wir hier weiter.

Mir würde sich diese Frau ja nicht ganz so unsympathisch machen, wenn sie endlich das Phrasendreschen lassen würde. Ist OK, die Niederlage ist schlimm, aber das könnte sie wenigstens eingestehen. Macht sie aber nicht, sie wälzt viel lieber die Schuld an dem Desaster herum und damit noch einige Fettnäpfchen platt - wahrscheinlich viel besser so, dann braucht sie nicht mehr reintreten.
Zitat:
Zitat von Gracia
"Ihr habt das Lied gewählt. Und ich glaube, wir haben euch trotzdem so vertreten, dass wir stolz nach Hause fahren können"
Natürlich. Wer ist schuld? Die Bevölkerung, die sie im Vorentscheid gewählt hat. Ist ja klar, waren soo viele gute Lieder zur Auswahl und wir mussten gerade das Schlimmste nehmen. Selbst schuld kann man da nur sagen, und: Sie findet auch, dass sie uns wahrheitsgemäß im Ausland vertreten hat. Letzter Platz und stolz darauf. Bei so einer seltsamen Form von Masochismus tut eine Behandlung Not.

Dabei kann sie noch froh sein, dass sie in einem Land lebt, das neben Spanien, Frankreich und Großbritannien am meisten in diesen Europafonds der Volksmusik einzahlt; sonst hätte sie's wahrscheinlich gar nicht ins Finale geschafft. Schwarze Haare sind eben nicht alles.

Ciao,
Maggi
 
22. May 2005, 18:38   #5
Irata
Junge mit Mundharmonika
 
Registriert seit: October 2002
Ort: Bonn
Beiträge: 1.367
Deutschland gratuliert



schön gesungen



schön gefahren



schön einen Wahlerfolg als eigenen Erfolg deklariert
 
23. May 2005, 08:40   #6
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... hehe, Gracia, Schumi und die Merkelsche mit trotzig verkniffenem "Sieger"-Lächeln *g*. Aber es ist wirklich unglaublich, wie dummdreist diese Jodel-Schnepfe nach der bisher schlimmsten Blamage für Deutschland in der Geschichte des Grand Prix reagiert: "Andere Länder, andere Geschmäcker", argumentiert sie allen Ernstes. "Einer muß ja letzter werden. Ich bin lieber die letzte, als die vorletzte. Dann können sich die Leute wenigstens an mich erinnern." Und: "Mein Ziel war es, einen guten Auftritt hinzulegen. Und das haben wir geschafft." Sie scheint komplett gaga zu sein.

Da muß ich sogar mal der BILD-Zeitung recht geben, die ausdrücklich auch dem Moderator Peter Urban eine Mischuld gibt, daß man mit viel Geld aus dem Gebühren-Topf diesmal für einen besonders tristen Fernsehabend gesorgt hat. Ständig hat er versucht, die Blamage herunterzuspielen. Kunststück, denn die Entscheidungsträger der ARD haben es ja zu verantworten, daß man Gracia, deren peinliches Liedchen nur durch Betrug in die Charts kam, indem der Produzent 30.000 CDs ankaufen ließ, nicht schon vorher aus dem Rennen genommen hat, wie es sich gehört hätte.

Es wäre keine Überraschung für mich, wenn irgendwann herauskäme, daß vielleicht auch Mitarbeiter des Senders unter Korruptionsverdacht stehen. So wundere ich mich schon seit längerer Zeit über Peter Urban, der früher jahrzehntelang als NDR-Hörfunk-Moderator für einen besonders erlesenen Musikgeschmack stand, so daß ich seine Sendungen immer gern gehört habe, gerade weil es um Musik jenseits des Mainstream ging.

Schließlich ist der promovierte Fachmann selbst Musiker. Und wer die Bands, in denen er spielt, schon mal live gehört hat, käme nie auf die Idee, daß er sich eine Platte von Gracia überhaupt bis zu Ende anhören würde. Aber jetzt bescheinigt er insgesamt allen Grand-Prix-Teilnehmern ein "extrem hohes Niveau". Ich traute meinen Ohren nicht, als ich solche Sprüche von ihm hören mußte.

Fest steht, daß nicht etwa Gildo Horn für den bisher peinlichsten deutschen Auftritt gesorgt hat, sondern es waren Gracia, Dr. Peter Urban und der verantwortliche NDR-Grand-Prix-Chef Dr. Jürgen Meier-Beer ("Wir sind mit der Sendung zufrieden").

Kein Wunder, daß BILD heute einen Vordruck anbietet, den die Leser an den ARD-Vorsitzenden Thomas Gruber schicken können, um sich die Gebühren für diesen Monat zurückzuerstatten.

Gruß Ben

Zitat:

An den

ARD-Vorsitzenden Peter Gruber
Bayerischer Rundfunk
Rundfunkplatz 1

80300 München


Sehr geehrter Herr Gruber,

die Übertragung des Grand Prix war früher einer der Programm-Höhepunkte des Jahres. Er stand für tolle Unterhaltung und kompetente Moderatoren.

Was Ihr Peter Urban uns am Sonnabend zugemutet hat, war eine an Langeweile und Inkompetenz nicht zu überbietende TV-Katastrophe.

Wir bitten daher höflich, uns die TV-Gebühren für diesen Monat zu erstatten.

Mit freundlichen Grüßen

(Hier unterschreiben und abschicken)
http://www.bild.t-online.de/BTO/prom...iederlage.html
 
23. May 2005, 20:37   #7
Maggi
 
Benutzerbild von Maggi
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 3.915
Na, ob sich der NDR davon beeindrucken lässt?

Der NDR zog jetzt übrigens erste Konsequenzen aus dem Grand Debakel. Gracia forderte - sicher nicht ohne die freundliche Unterstützung von Peter Urban - den ersten Job.
Es ist der Job von Jürgen Meier-Beer, dem Unterhaltungs- und Grand-Prix-Beauftragten des NDR. Man denkt beim NDR auch über die Abschaffung des Grand-Prix-Vorentscheides nach. Dem ist auch der Herr Meier-Beer nicht abgeneigt, er sagt: Wenn ein Künstler einen guten Vorschlag macht, aber nicht am Vorentscheid teilnehmen will, dann lässt sich da sicher etwas machen.

Wer ist an seinem Jobverlust schuld? Er macht die Musikindustrie dafür verantwortlich und nimmt seinen Hut. Diie habe nämlich zu wenig Interesse und lasse sich da ein Publikum von Millionen Grand-Prix-Fans in ganz Europa durch die Lappen gehen. Im Klartext: Mit dem Kaffeesatz der deutschen Musikindustrie, im Folgenden "Gracia" genannt, lasse sich im internationalen Vergleich kein Blumentopf gewinnen. Gracia war einfach zu schlecht, und die Musikindustrie ist schuld. Gracia kann eben nichts dafür, dass sie so schlechte Musik macht.
Auch eine neue Sichtweise. Dann müsste man ja direkt Mitleid mit Gracia haben.

Ciao,
Maggi
 
Antwort

  Skats > Interessant & Kontrovers > Musik unplugged

Stichworte
dudelsack

Themen-Optionen



Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 15:59 Uhr.


Powered by vBulletin, Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Online seit 23.1.2001 um 14:23 Uhr

Die hier aufgeführten Warenzeichen und Markennamen sind Eigentum des jeweiligen Herstellers.