16. December 2005, 21:26 | #26 |
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Ich weiß nicht, ob das Mörder sind - das wissen nur die ganz alleine.
Ich weiß nicht, ob es richtig ist, dass Schwarzenegger einem Richterspruch nicht widerspricht. Ich weiß nicht, ob ein Mörder schnell oder langsam sterben sollte oder ob überhaupt. Ich weiß nicht, ob Stanley "Tookie" Williams ein anderer Mensch geworden ist - wer wird das nicht, nach 24 Jahren? Und das ist es, was ich auch nicht weiß, aber wissen möchte: Wenn die Justiz damals von seiner Schuld überzeugt war, denn das musste sie gewesen sein, denn sonst wird die Todesstrafe nicht ausgesprochen, warum wartet man 24 Jahre bis zur Hinrichtung? Todesstrafe heißt Tot und nicht Lebenslänglich mit anschließender Giftspritze. Kann mir das einer erklären? |
16. December 2005, 21:59 | #27 | |
Dummschwätzer
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Zitat:
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19. December 2005, 22:12 | #28 | |
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... höhö – kein Kommentar nötig *g*.
Gruß Ben Zitat:
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20. December 2005, 13:06 | #29 |
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Wenn er jetzt noch durchsetzt, dass seine Filme nicht mehr in Österreich gezeigt werden dürfen, hätte er sogar ein gutes Werk vollbracht.
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20. December 2005, 14:20 | #30 |
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Und wenn schon. Weg mit dem Schund, der die Arenaarchitektur verschandelt. Er will kein Grazer sein, deswegen soll er auch kein Grazer sein. Das bringt nur den endgültigen Beweis für seine Arroganz, dabei ist er nur ein Gouverneur von 50.
Ciao, Maggi |
21. December 2005, 18:15 | #31 | |
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Zitat:
Was hat der vierfache Mörder Williams, was vorherige 'Opfer' der Todesstrafe und damit Schwarzeneggers nicht hatten? Mit den früheren Entscheidungen Schwarzeneggers für die Vollstreckung konnten die Grazer anscheinend prächtig leben, gegen die Todesstrafe können sie also nicht sein und daher auch nicht glaubwürdig gegen sie protestieren. Also sind sie es doch, die mit ihrer Doppelmoral sich lächerlich machen, so daß es nur folgerichtig und kein Wunder ist, wenn Arnold Schwarzenegger nichts mehr mit ihnen zu tun haben will. MfG tw_24 |
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21. December 2005, 18:59 | #32 | |
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Das
Zitat:
Tookie hat(te) eben VIP-Status, hatte viele Anhänger unter vielen amerikanischen Schwarzen und Celebrities, die sich alle wunderbarst für sein Leben einsetzten. Logisch, dass da bald auch Verknüpfungen zu den Medien gezogen werden, dass bald auch Europa von Tookies Schicksal hört und sich immer mehr Personen gegen die Todesstrafe aussprechen. Es scheint also festgelegt zu sein, dass das Thema der Todesstrafe im Allgemeinen und in Amerika nie leerdiskutiert sein wird und daher auch periodisch und regelmäßig als höchstmoralische und ethische Diskussion in der Gesellschaft auftaucht. Aber daran ist ja nix schlechtes: Je mehr Menschen sich gegen die Todesstrafe einsetzen, desto besser ist dies, da sie als große Masse mehr erreichen können. Es wird nicht jede Hinrichtung in den USA so gerne nach Europa übertragen wie die von Tookie. Es ist aber gut, dass die Diskussion durch solche Fälle immer wieder angeregt wird. Vielleicht besteht ja noch Hoffnung, dass die Amerikaner einmal einen menschlichen und humanen Präsidenten wählen, der der Hinrichtung ein Ende schafft, wenn nur der Druck zu groß wird. Ciao, Maggi |
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21. December 2005, 19:20 | #33 |
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... so magst Du es sehen, tw, aber für mich ist Schwarzenegger bereits jetzt schon ein "Dead Man Walking", auf den ich keinen Pfifferling setzen würde. Denn, im Gegensatz zu seinem Schauspieler-Kollegen Ronald Reagan, der auch nur mäßige Begabung auf der Leinwand zeigte, scheint ihm auch noch das Talent zum Politiker zu fehlen.
Dabei hatte am Anfang alles "wie geschmiert" geklappt, und der Ösi mit den Muckis bewies der Welt, daß man sich auch als Mann nach ganz oben bumsen kann. Denn ohne seine Frau, der Journalistin und Kennedy-Nichte Maria Shriver, hätte es der frühere "Mr. Olypia" sicherlich nicht bis zum Gouverneur von Kalifornien geschafft. Doch dann verspielte er immer mehr das Vertrauen der Wähler, denkt aber wohl immer noch, daß ihn die Seilschaft zum Bush-Clan retten wird. Doch der selbst erheblich angeschlagene Präsident hat zur Zeit ganz andere Sorgen. Deshalb glaube ich, daß er ihn wie eine fettige heiße Kartoffel fallen lassen wird. Das wiederum wird Schwarzenegger Gelegenheit geben, der Welt noch mal seinen besonders liebenswerten Charakter zu zeigen, indem er versuchen wird, Bush mit irgendwelchen gemeinsamen Leichen im Keller zu erpressen. Doch dieser Brocken wird zu groß für ihn sein. Und am Ende wird er mit blutiger Nase und eingezogenem Schwanz als Verlierer die politische Bühne verlassen. Unglücklicherweise wird er danach auch kein lukratives Angebot mehr aus dem traditionell politisch eher links eingestellten Hollywood erhalten. Im Gegenteil: Die Regisseure, von denen die meisten die konservativen Republikaner und vor allem die Politik von George Bush verachten, werden ihn verspotten, was wiederum zu einer Ehe-Krise führen wird, da nicht jede Frau gern mit einem schlaffgewordenen Fleischklops verheiratet sein will, der überdies auch noch als Loser gilt. Was am Ende von ihm bleiben wird? Noch vor kurzem hätte er die Option gehabt, in der Nähe des "Arnold-Schwarzenegger-Stadions" ein Bodybuilding-Studio zu eröffnen, in dem er dann neugierigen Alm-Touristen und den Grazer Kraftmeier-Kiddies Autogramm-Karten und hübsche Fotos aus seiner märchenhaften Zeit im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" verscherbelt. Doch nicht mal in seiner Heimat will man noch etwas von ihm wissen. Es heißt ja immer, Schauspieler mit deutschem Akzent würden in den USA nur als Bösewichte in drittklassigen Filmen Karriere machen. Bei "Arni" war das anders: Er durfte in einigen erstklassigen Filmen mitwirken und das Böse in ihm anschließend als Politiker ausleben. Damit, und durch Grundstücksspekulationen, ist er zwar reich geworden. Doch, anders als in seinen Filmen, wird er am Schluß als Verlierer dastehen. Man mag es Neid oder gar Schadenfreude nennen. Aber ich habe kein Problem zuzugeben, daß ich ihm, den für mich seit Jahrzehnten wegen seiner Großkotzigkeit unsympathischsten Filmschauspieler, dieses Schicksal von Anfang an gegönnt habe. Gruß Ben |
21. December 2005, 20:02 | #34 | |
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Zitat:
Wenn man Filmfeuerwerk en masse nicht als Kriterium nimmt. tschao jupp11 |
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21. December 2005, 20:35 | #35 | ||
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Zitat:
Denn Befürworter könnten mit einiger moralischer Berechtigung kontern, daß die Todesstrafe zunächst einmal auch nur vergleichsweise selten verhängt wird und dann zumeist für Taten, durch deren Verüben die Täter ja selbst den Maßstab festlegten, nach dem die Berechtigung der Strafe bewertet werden kann oder eben muß, gerade auch wenn man sich auf christliche Werte beruft. Wenn beispielsweise Williams vier Menschen umlegte, also selbst an Unschuldigen die Todesstrafe vollstreckte, dürften er und seine Anhänger sich nicht über diese Art der Strafe beschweren, wird sie auf ihn angewandt. Er akzeptierte das Töten von Menschen, also ist es doch nicht verwerflich, wird er getötet - und auch dies erst nach einem Prozeß und einiger Zeit, während der noch Entlastungszeugen hätten aufgeboten werden können, so sie denn existieren. Will man also bei "pervers" oder "krank" bleiben, so war er es, der "pervers" und "krank" handelte, so festlegte, was geht, und entsprechend sanktioniert wurde. Zitat:
George W. Bush kann als Präsident sich ungefähr überhaupt nicht selbständig in die kalifornische (Innen-)Politik einmischen, also sich auch nicht irgendwie von Gouverneur Schwarzenegger trennen, indem er ihn etwa aus dem Amt jagt, sollte der unbequem werden. Und umgekehrt sind auch die Fördermöglichkeiten beschränkt. Arnold Schwarzenegger ist, was er ist, aus eigener Kraft. Ob Schwarzenegger als Politiker talentiert ist oder nicht, läßt sich sicher nicht nur an dieser einen vollstreckten Todesstrafe festmachen. Kalifornien ist wegen Schwarzenegger im Bereich einer nachhaltigen Umweltpolitik innerhalb der USA (und teilweise selbst gegenüber Deutschland) vorbildlich, und das ist ja doch eher gut als böse. BTW: Ich sehe gerade, daß der Terminator heute bei Kabel 1 auftreten wird, neulich übte er sich wohl auch noch als Feuerwehrmann in Collateral Damage - eine ziemlich blöde Story, lausige Darsteller -, groß kann also die wirkliche Empörung über ihn im deutschsprachigen Raum auch nicht sein, sonst hätten der oder die Sender doch bestimmt auf Boykottdrohungen reagiert, die es aber anscheinend nichtmal gab ... MfG tw_24 |
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21. December 2005, 21:08 | #36 | |
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... Dir ist hoffentlich klar, daß Du Dich in Deinem letzten Beitrag ganz unmißverständlich als Befürworter der Todesstrafe geoutet hast, was mich ehrlich gesagt ziemlich betrüblich stimmt, weil ich es gerade von Dir nicht erwartet hätte.
Zitat:
Hier kann man übrigens hören, wie entsetzt Jaenicke in einem WDR-Rundfunk-Interview schon damals reagiert hat, als er von der Wahl Schwarzeneggers erfuhr. Dagegen ist mein "Antiamerikanismus" noch richtig harmlos ;-) http://www.wdr.de/cgi-bin/mkram?pnm:...warzenegger.rm Gruß Ben |
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21. December 2005, 22:15 | #37 | ||
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Zitat:
Um es nochmal zu sagen: Man kann gegen die Todesstrafe nicht argumentieren, indem man sie als "krank" bezeichnet oder - berücksichtigt man die Taten, die mit ihr in den USA geahndet werden - als "pervers". Schwierig würde es ja auch, beriefe man sich auf christliche Werte, denn in dem Fall kann ein Befürworter noch immer mit dem Alten Testament und dem Spruch "Auge um Auge, Zahn um Zahn" kommen. Im konkreten Fall wurde danach eine vierfacher Mord mit einer einfachen Tötung, meinetwegen auch staatlich sanktioniertem Mord, vergolten, was aber eben doch noch sehr christlich wäre. Oder nationale Identität, die (nicht nur) tapfere Linksdeutsche immer dann bewahren wollen, droht amerikanische Unkultur, die aber gegenüber dem, was der Islam bisher schaffte, dennoch überaus progressiv ist. Zitat:
Der ist mir nicht glaubwürdig genug. MfG tw_24 |
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21. December 2005, 22:31 | #38 | |
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Zitat:
Sorry, ich weiß, daß sich Tiervergleiche mit Menschen nicht gehören. Aber bei Diskussionen, in denen um Verständnis für die Todesstrafe geworben wird, mache ich schon mal eine Ausnahme ;-) Gruß Ben |
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22. December 2005, 11:21 | #39 |
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Und jetzt komme ich einmal mit einer ganz dämlichen Frage:
Gerät die vollziehende Macht nicht in einen moralischen Widerspruch bei der Vollziehung der Todesstrafe? Ich meine, sie verbietet Mord und setzt ihn selbst. Was ich damit sagen möchte, es ist doch ein Widerspruch, dass der Staat, die Tötung eines Menschen prinzipiell verbietet, zur Durchsetzung gerade dieses Prinzips es aber selber bricht. |
22. December 2005, 11:51 | #40 |
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Das Kriegsvölkerrecht verbietet erstmal allerlei, gestattet es aber dann, wenn der jeweilige Gegner damit anfing. Legt also Kriegspartei A die Krankenhäuser von Partei B gezielt in Schutt und Asche, darf diese entsprechend antworten, muß es freilich nicht.
Natürlich begibt ein Staat, der die Todesstrafe anwendet in das geschilderte Dilemma, allerdings gilt eben auch hier, daß eben der Täter den ersten Schritt tun muß, wobei der Staat ja nicht willkürlich tötet, sondern mit einem solchen wahrlich endgültigen Urteil mehrere Instanzen befaßt sind. Insofern sind also - jedenfalls im unter diesen Bedingungen idealen Fall - erstens Fehlurteile ausgeschlossen und wird, zweitens, auch dafür gesorgt, daß die Strafe in ihrer Härte angemessen ist bzw. verhältnismäßig. Es gibt allerdings auch Fälle, in denen die Theorie nicht zur traurigen Praxis passen will. Und deshalb ist die Todesstrafe eben eine, auf die ein Staat im Regelfall verzichten sollte, denn unschuldig Hingerichtete können nicht mehr entschädigt werden, und auch nur ein solcher Fall machte den Staat zum Mörder, dessen Schuld dann sogar wegen der diversen involvierten Instanzen schwerer wiegt als die eines 'normalen' Mörders. Nur fehlte dann wieder die Instanz, die darüber richten könnte. MfG tw_24 |
22. December 2005, 13:10 | #41 |
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tw_24,
bist du wirklich der Meinung, dass, wenn so ein Urteil mehrere Instanzen durchlaufen hat, und bestätigt wurde, ein Fehlurteil ausgeschlossen ist? Bevor ich darauf antworte möchte ich nur wissen, ob ich das auch so verstanden habe, wie du es meintest. |
22. December 2005, 13:36 | #42 | |
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... die Amis werden immer größenwahnsinniger. Jetzt will ausgerechnet der Kriegsverbrecher Donald Rumsfeld den Deutschen erzählen, wie viele Milliarden sie für ihren Verteidigungshaushalt auszugeben hätten. An Stelle unseres neuen Verteidigungsministers hätte ich nur an die Stirn getippt oder ihm gleich den Stinkefinger gezeigt. Eine andere Sprache verstehen diese Polit-Proleten um George Bush doch gar nicht ;-)
Gruß Ben Zitat:
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22. December 2005, 13:38 | #43 |
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Irrtümer sind nicht ausgeschlossen, weil die Realität meistens macht, was sie will, und nicht das, was die Theorie vorgibt. Tatsächlich wird also das Risiko eines Fehlurteils bestenfalls durch die verschiedenen und teilweise unabhängig voneinander agierenden Instanzen minimiert. Und weil das so ist, halte ich die Todesstrafe - weil Tote eben nur als böse Vampire wiederauferstehen können - für sehr bedenklich und erklärte ja schon, daß ein Staat auf sie verzichten sollte. Man könnte ja nicht nur Haftstrafen über einen (un-)bestimmten Zeitraum verhängen, sondern auch noch über die konkreten Haftbedingungen strafen ...
MfG tw_24 |
22. December 2005, 14:36 | #44 |
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tw_24,
ich habe gelesen, dass du die Todesstrafe für sehr bedenklich hältst, ich bin nur über das Wort „Fehlurteile“ gestolpert. Es sollte auch nicht als Kritik deiner Meinung erscheinen, aber bevor ich antworte und mir nicht sicher bin, ob ich das Gemeinte auch richtig verstanden habe, frage ich lieber nach. Es ist wie es ist, aus der Verschiedenheit der geistigen Reife der Menschen resultiert ein stets unvollkommenes Recht, das immer wieder neuen Situationen angepasst werden muss, bzw. sollte. Mord ist illegales Töten, wogegen die Todesstrafe (nicht nur in Amerika) kein Mord ist, wohl aber das Töten eines Menschen, und somit legal wird. Toll. |
17. January 2006, 18:32 | #45 | |
Dummschwätzer
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Eigenartig, es regt sich kaum jemand darüber auf, daß die Alpenstämmige Dumpfbacke erneut eine Begnadigung ablehnt.
Liegt es daran, daß der Abgespritzte eigentlich schon mehr tot als lebendig war?: teilweise gelähmt, blind, fast taub und 76 Jahre alt... Zitat:
Und der dumpfe Ex-Muskelmann fährt derweil ohne gültigen Führerschein durch Kalifornien. Und weil er selbst dazu zu blöde ist, baut er auch noch einen Unfall. Eigentlich kann er noch so viele Leute hinrichten lassen und sich dadurch Wählerstimmen erhoffen. Aber selbst die dümmsten Kalifornier haben wohl inzwischen mitbekommen, was für ein Primitivling und hohle Brosche ihr Gouverneur ist. |
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17. January 2006, 19:52 | #46 | |
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Zitat:
MfG tw_24 |
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17. January 2006, 21:44 | #47 |
Dummschwätzer
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Ach tw_24, ich denke Du weißt ganz genau um was es mir geht.
Was soll ich da noch groß erklären ? |
18. January 2006, 00:15 | #48 | ||
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Zitat:
Denn das sollte doch langsam mal klar sein: Amerika, ein Land, das der sogenannten "westlichen Welt" nun schon seit vielen Jahren die "Führer"-Rolle aufdrängen will, wird selbstverständlich von einem verbündeten Staat wie Deutschland mit ganz anderen Maßstäben gemessen. Schließlich brüsten wir uns doch damit, "zivilisierter" und "fortschrittlicher" zu sein als diese ganzen anderen "Muselmanen"- "Kanaken"- und "Hottentotten"-Länder, bei denen wir es damals während unserer blutigen "christlichen" Kreuzzüge leider verpaßt hatten, nicht auch noch den letzten "Eingeborenen" abzuschlachten. Das hatte andererseits aber auch etwas Gutes, weil wir ja sonst später während unserer "Kolonial"-Ausbeuter-Zeit auf so viele billige Sklaven hätten verzichten müssen, die, eigentlich noch bis heute, dafür garantieren, daß 80 Prozent der Armen und Rechtlosen auf der Welt dafür sorgen, daß die restlichen 20 Prozent - vor allem in der "westlichen" Welt - vergleichsweise wie die Maden im Speck leben können. Zitat:
Auch dafür interessiert sich keine Sau. Weil ja zur Zeit bei uns in den westlichen Ländern nur der Irak im Brennpunkt des öffentlichen Interesses steht und deshalb auch nur die dortigen Bürger das fragwürdige "Privileg" genießen, von den heldenhaften Amerikanern "befreit" werden zu dürfen. Aber auf die nun von mir schon hundertmal gestellte Frage, warum die USA konsequenterweise nicht auch noch 20 oder 30 andere Länder mit denselben Argumenten bombardieren, die derzeit auch von blutrünstigen Diktatoren beherrscht werden, habe ich ja leider noch nie eine Antwort erhalten. Also wird die "Liebe" der Amis zum Irak - und jetzt auch zum Iran - wohl nur ganz zufällig entstanden sein und hat natürlich keinesfalls etwas mit der Tatsache zu tun, daß in beiden Ländern das kostbare Öl fast wie im Schlaraffenland sprudelt. Obwohl das für ein raffgieriges Land wie die Vereinigten Staaten, das in der Hitparade der weltweit größten Energie-Verschwender und Umwelt-Verpester noch immer auf Platz 1 steht, so wirkt, als würde ein schwer bewaffneter Strauchdieb eine ärmliche, ungesichterte Hütte entdecken, in der kostbare Smaragde nur von ein paar zahnlosen, debilen Greisen "bewacht" würden. Und was die Meldungen über die jüngst vollstreckten Todesstrafen in den USA betrifft: Natürlich ist es pervers, einen greisen, todkranken Krüppel, der in Kürze sowieso gestorben wäre, noch unbedingt vorher hinzurichten. Und zum Glück gibt es auf der Welt Millionen "Sackis", die derzeit emotional genauso entsetzt reagieren. Sogar amerika-freundliche konservative Zeitungen können einfach nicht verstehen, wie rückständig, beinahe schon barbarisch primitiv, sich wieder einmal eine Weltmacht präsentiert, die sonst immer so "fortschrittlich" sein will - und manche schon mit 17 "ewiggestrigen" Hip-hop-Kiddies das auch immer noch gern glauben. Aber bei den Erwachsenen, und zwar quer durch alle Parteien, ist inzwischen auch in Deutschland eine tiefe Abscheu gegen einen Staat spürbar, in dem drittklassige Schauspieler schon nach wenigen Jahren hohe politische Ämter übernehmen können, um dann endlich nicht nur auf der Leinwand, sondern eben auch "real" Menschen töten zu können. Wer das, wie hierzulande zum Glück nur die sogenannten "Antideutschen", beklatscht, stellt sich wieder einmal gegen den "Rest der Welt" und sollte bedenken, daß es aus einer solchen gänzlich "isolierten" Position heraus schon immer schwer war, politisch etwas zu bewegen. Natürlich ist es richtig, daß es einem grenzdebilen, zumindest aber minderbegabten Präsidenten-Sohn eines früheren intrigenerprobten CIA-Chefs in kürzester Zeit gelungen ist, sein Land derart in die Scheiße zu reiten, daß jetzt sogar schon republikanische Parteifreunde laut über eine "Amtsenthebung" nachdenken. Und dennoch gilt es zu bedenken: Arnold Schwarzenegger macht so etwas nicht, weil er vielleicht ein Sadist ist, sondern er tut es, sogar gegen den Willen seiner eigenen Frau, weil er sich dadurch bei den Wählern beliebt machen will. Denn es ist nun mal leider so, daß die überwiegende Mehrheit der amerikanischen Bevölkerung die Todesstrafe "geil" findet und jeden Politiker für einen Schlappschwanz hält, der sich nicht traut, auch mal auf ein Gnadengesuch positiv zu antworten. Das hatte George Bush damals als Gouverneur ja auch nicht gemacht, sonst wäre er wohl auch nicht bis nach ganz oben aufgestiegen. Nun könnte man meinen, daß es gar nicht mal an Leuten wie Schwarzenegger, Reagan oder Bush liegt, sondern daß das amerikanische Volk an sich "krank" ist. Aber auch mit dieser Behauptung sollte man besonders als Deutscher lieber vorsichtig sein. Denn: Wir haben bei uns zwar Gott sei Dank ein Grundgesetz, daß die Todesstrafe nicht vorsieht und unterscheiden uns auch sonst wie die meisten europäischen Länder wohltuend von der Primitiv-Kultur und der mittelalterlichen "Der-Stärkere-hat-immer-Recht"-Philosophie unserer Verbündeten am anderen Ende des Atlantiks. Aber seid doch mal ehrlich und stellt Euch vor, daß unsere Bürger am nächsten Sonntag durch einen Volksentscheid über die Einführung der Todesstrafe abstimmen könnten – natürlich anonym, wie es sich für jedes feige Volk gehört. Ich würde darauf wetten, daß dann auch bei uns in Deutschland schon der nächste sogenannte "Kinderschänder" auf richterliche Anordnung am Galgen baumeln, erschossen oder totgespritzt werden würde. Aber natürlich nur, wenn seine Schuld auch "ganz sicher erwiesen" ist *g*. Na ja, das Thema kennen wir ja schon aus unzähligen Board-Kloppereien, die schon seit Jahren ziemlich eindeutig beweisen, daß der deutsche Dumme an Dämlichkeit zumindest in dieser Hinsicht seinem amerikanischen "Vorbild" in nichts nachsteht ;-) Gruß Ben |
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18. January 2006, 07:42 | #49 |
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In den von Dir erwähnten "unzähligen Board-Kloppereien" der unterschiedlichsten Arten konnte man aber auch feststellen, dass wir mit keinem Rechtsystem 100%ig zufrieden sind.
Die Rechtsprechung der "nicht-westlichen-Länder" können wir sowieso nicht nachvollziehen, weil vollkommen anders ticken. Wenn man sich aber vor Augen hält, dass dort die Frau absolut nichts wert ist und keinerlei Rechte besitzt, dann ist es auch "logisch", dass sie bestraft wird, wenn sie einen Mann tötet - egal in welcher Situation. Wie wir schon festgestellt haben, müsste da ganz unten angesetzt werden um sämtliche Verzweigungen, die darauf basieren, in eine andere Richtung lenken zu können. Auch das deutsche Recht ist nicht perfekt und - im Gegenteil zu anderen Ländern - viel zu lasch. Ich gehe davon aus, dass man sich woanders genauso entrüstet, wenn hier ein Schwerverbrecher ein paar Jahre Hotel auf Staatskosten bekommt. Genauso denke ich aber auch, dass hier insgeheim so manch einer die Einführung Todesstrafe begrüßen würde. Vor allem die Leute, die direkt mit einer Straftat involviert sind, also die Hinterbliebene von Mordopfern etc. Nur diese lange Zeit bis zur Durchführung kann wohl niemand nachvollziehen. Wer sich für diese Strafe ausspricht, der meint damit sicher nicht 23 Jahre Vollzug mit anschließender Tötung - wo ist da noch dieser Urgedanke der "Rache und Genugtuung"? |
18. January 2006, 10:29 | #50 | |
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Zitat:
Wenn es praktisch keinen Unterschied zwischen lebenslanger Haft und 'künstlich' verkürzter lebenslanger Haft mehr gibt, ist das in der Tat ja widersinnig, soll doch ein Todesurteil eine noch härtere Strafe darstellen als 'nur' lebenslange Haft, die mit dem natürlichen Tod endet. Doch das ist eher ein Problem der Praxis, weniger ein grundsätzliches, das ja in der Akzeptanz der Todesstrafe besteht. Diese wiederum als Ausweis von Dummheit anzusehen, halte ich für nicht weniger primitiv als eben die Behauptung, speziell Amerikaner seien irgendwie dümmer als Bürger anderer Staaten, in denen die Todesstrafe abgeschafft wurde. Wenn hierzulande etwa die NPD die Todesstrafe für Kinderschänder fordert, hat sie neben dem Boulevard zweifellos eine Mehrheit der Eingeborenen hinter sich, die doch nicht deshalb klüger oder friedlicher sind als die Amerikaner - was sie sonst freilich bei jeder anderen Gelegenheit behaupten -, weil in Deutschland staatsoffiziell die Todesstrafe abgeschafft wurde. Wollen würden die Deutschen sie ja schon, auch wenn sie sich andererseits so prächtig mit dem Mörder Stanley Williams solidarisierten. Wahrscheinlich glauben sie, daß sie - anders als die dummen Amerikaner - die Gerechtigkeit für sich gepachtet haben und Fehlurteile bei ihnen nie vorkämen. Die verlogene Heuchelei der Deutschen (oder anderer "Völker" in Old Europe) hast Du dabei ja durchaus richtig erkannt - für Williams' Schicksal interessierten sie sich, für einen Greis, für den der Tod vielleicht tatsächlich Erlösung war, hingegen kaum oder gleich gar nicht. Liegt das daran, daß er es versäumte, sich Nominierungen für Nobelpreise zu erschreiben? Konnten sie ihm deshalb nicht vergeben und also auch nicht für ihn Proteste veranstalten? Dann sind sie doch tatsächlich moralisch nicht besser als ein Arnold Schwarzenegger, der Williams' Begnadigung ja mit dem freilich wenig überzeugenden Argument ablehnte, dieser habe sich nicht zu seinen Taten bekannt - gefragt werden müßte doch, ob ein Verurteilter erfolgreich 'diszipliniert' wurde. Und diese Verlogenheit offenbart sich eben sehr wohl auch darin, wie wenig Beachtung Todesurteile hierzulande finden, die nicht in den Vereinigten Staaten verhängt und/oder vollstreckt werden. Der Papa wirft den Amerikanern doch auch immer vor, sie würden nicht gleichzeitig überall politisch oder militärisch für bessere Verhältnisse sorgen, also muß er sich umgekehrt auch fragen lassen, weshalb ein bestimmtes vollstrecktes Todesurteil in den USA sogar verschlafene Hinterwäldler in der Ostmark dazu bringt, ein Stadion umzubenennen, die öffentliche Hinrichtung teilweise sogar Minderjähriger in islamistischen Staaten sie aber nichtmal bewegt, auch nur eine Protestnote zu verfassen. Bei dieser Ungleichbehandlung der Todesstrafe liegt doch der Verdacht nahe, daß es um diese eigentlich gar nicht geht, sondern mehr um die Pflege gewisser Ressentiments. Das stört mich, und es schadet letztlich auch dem Ziel, die Todesstrafe irgendwann einmal tatsächlich zu beeerdigen. Denn daß ein als dumm titulierter Gouverneur Arnold Schwarzenegger sich nicht auf eine ernsthafte Diskussion über Sinn oder Unsinn der Todesstrafe einlassen würde, liegt dabei wohl auf der Hand - und erspart den "Kritikern" zugleich, was sie begrüßen dürften, die Suche nach Argumenten, die diese Bezeichnung verdienen. So bewahren sie sich zwar ihr geliebtes Feindbild, ihre Konsquenz indes läßt vermuten, daß sie auch in dieser Hinsicht alles andere als verläßlich sind, möglicherweise sogar ihre moralische Empörung sehr käuflich ist, denn wenn es etwa heißt: "Schwarzenegger hilft deutschen Firmen", ist er plötzlich wieder ihr allerbester Freund. MfG tw_24 |
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