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24. August 2007, 19:18   #1
Sacki
Dummschwätzer
 
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Registriert seit: February 2005
Beiträge: 3.365
Harald Schmidt wird 50

Heute um 21.45 Uhr zeigt das ARD 90 Minuten aus dem Leben von Harald Schmidt.
Für mich wird es vorerst die letzte Sendung sein, die ich mir von/über Harald Schmidt anschauen werde.
Da er sich ja zum Beginn seiner neuen Staffel diese widerwärtige Schmeißfliege Pocher in seine Sendung geholt hat, werde ich natürlich zukünftig auf Schmidt verzichten können.
Da kommt so ein Rückblick heute genau zum richtigen Zeitpunkt.
 
24. August 2007, 21:11   #2
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... man stelle sich vor: Harald Schmidt wird 50, und nicht nur er geht nicht zur Feier, sondern auch die meisten Zuschauer überkommt inzwischen nur noch ein Gähnen, wenn sie schon wieder seinen Namen lesen und sich alte Konserven ansehen sollen aus einer Zeit, als er noch gut war. Und das ist lange her - wie zum Beispiel bei "Schmidteinander". Auch später bei Sat1 war er in der ersten Zeit grauenhaft schlecht. Erst als er die Gagschreiber auswechselte, kam er in Fahrt, und von da an habe auch ich mir gern seine Shows angesehen.

Damit war es dann wieder vorbei, als er bei der ARD den überheblichen Langweiler gab, der sich vor allem in folgender Rolle gefiel: Ihr dummen Zuschauer habt doch mitbekommen, wieviel Kohle man mir in den Arsch geschoben hat und wie mich das Feuilleton wie ein Gott feiert - allen voran mein treues Mohrchen vom Spiegel, dem jedesmal einer abgeht, wenn er mich anbeten darf. Und Ihr meint im Ernst, daß ich es noch nötig habe, Euch zu unterhalten? Daß sich einer wie ich noch anstrengen soll? Ihr habt doch gesehen, wie mir Programmdirektor Struve aus der Hand frißt. Der würde meinen Vertrag sogar noch erneut verlängern, wenn ich in jeder Sendung nur noch mit dem Rücken zum Publikum das Telefonbuch vorlesen würde.

Doch nicht mal das wäre ein neuer Gag, sondern nur von Loriot abgekupfert, der aber in einer ganz anderen Liga spielt. Was auch für Hape Kerkeling gilt oder Gerhard Polt oder Dieter Hildebrandt. Harald Schmidt wird dagegen nie eine Legende werden. In Wirklichkeit ist er schon seit langem Quoten-Gift, weil ihn die Zuschauer einfach nicht mehr sehen wollen.

Es ist schon schwierig genug, im Showbusiness nach oben zu kommen. Aber noch schwerer ist es, sich oben zu halten. Harald Schmidt hat das im Gegensatz zu anderen Stars nicht geschafft und gehört deshalb auch nicht zu den Leuten, deren Feier zum 50. mich besonders interessiert. Aber die Sendung wird sicherlich schon bald wiederholt. Dann zeichne ich sie auf, um sie später im Zeitraffer durchlaufen zu lassen und an den wenigen lohnenswerten Stellen anzuhalten.

Das wird manchen vielleicht überraschen: Die beiden kürzlich ausgestrahlten Dokus über Diether Krebs, der in diesem Jahr 60 geworden wäre, habe ich mir dagegen mit großem Interesse von Anfang bis Ende angeschaut. Im Gegensatz zu Schmidt war er bis zum letzten Tag erfolgreich, schiß auf die intellektuellen Kritiker und hat sich in einer letzten Tournee sogar noch von seinen treuen Fans verabschiedet, obwohl das aufgrund der gleichzeitigen Chemotherapie eine Tortour für ihn gewesen sein muß. Verpflichtungen gegenüber dem Publikum? Darüber würde ein Harald Schmidt höchstens hämische Witze reißen.

Vielleicht wacht er ja auf, wenn sich in 10 Jahren kaum noch einer an ihn erinnert und es dann auch keine Sondersendungen zum 60. und zum 70. mehr geben wird, während man für Legenden wie Carrell oder Kulenkampff, die sich ihre Gags noch selbst ausgedacht haben, auch weiterhin Geburtstagssendungen ausstrahlen wird. "Aber dafür habe ich die meiste Kohle abgezockt", wird er sich dann großkotzig vor seiner aktuellen Freundin brüsten. Und die wird schon wissen, wie man reiche alte Säcke bei Laune hält: "Ja, Harald", wird sie sagen, "Du warst immer der Beste, Tollste und Größte. Und daß Dir niemand mehr eine Sendung geben will und Dich die Zuschauer schon seit langem nicht mehr sehen wollen, liegt halt nur am Versagen Deiner Gagschreiber und daß Du ohnehin schon immer zu gut fürs Unterschichten-Fernsehen warst."

Angst davor, später mal bei Heizdecken-Veranstaltungen oder Baumarkt-Eröffnungen auftreten zu müssen, braucht ein Harald Schmidt wohl nicht zu haben, wenn er seine Millionen gut angelegt hat. Aber eine Legende, ein richtiger Star, an den sich das Publikum auch noch lange nach seinem Tod erinnert, wäre er wohl auch gern geworden.

Gruß Ben
 
25. August 2007, 09:49   #3
Sacki
Dummschwätzer
 
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Registriert seit: February 2005
Beiträge: 3.365
Ich bin dann doch bei der neuen Koch-Show von Tim Mälzer hängengeblieben. Der gefällt mir mit seiner noch relativ unverbrauchten Art momentan ganz gut und die Idee der neuen Sendung ist mal was anderes.
 
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