[Sacki]

Selbst wenn auch nur die Hälfte dessen stimmen sollte, was der Stern auf seiner Webseite über Methoden der Bespitzelung von Mitarbeitern bei Lidl berichtet, dann wäre das ein einzigartiger Skandal.

Quelle: Überwachungsskandal: Lidl ließ Mitarbeiter bespitzeln - Wirtschaft - stern.de

Einfach nur schockierend: Die krassesten Zitate aus den Lidl-Protokollen


Überwachungspraktiken und Bespitzelung bis weit in den Privatbereich hinein in fast vollendeter Perfektion - unglaublich.
Wenn das der Weg ist, um angeblich günstige Preise für den Kunden zu garantieren, dann kann ich auch darauf verzichten.
Keine Ahnung, ob andere Discounter mit ähnlich menschenunwürdigen Methoden arbeiten, aber zumindest über die Türschwelle von Lidl werde ich garantiert keinen Fuß mehr setzen.

[louloudi]

Das ist ja ne Frechheit sondergleichen.Ich moechte mal die Meinung der Mitarbeiter dazu wissen.Weiss nicht ob das hier in Korfu auch schon der Fall ist.Gelesen habe ich noch nichts darueber.

[Ogino]

Als die grösste DDR aller Zeiten 1989 ihre Pforten schliessen musste, wurden schlagartig auch viele hauptamtliche Führungskräfte der Abteilung "horch und guck" arbeitslos.
Da standen sie nun da, die EX-Stasi-Handlanger, denn keiner wollte sich ihre gründlich erlernten jahrelangen Erfahrungen im Schnüffeln, Ausspähen, Abhorchen und Beschatten zunutze machen.
Also war guter Rat teuer und die sich nun bietenden Möglichkeiten des ehemaligen Klassenfeindes, die Freie Marktwirtschaft, wurde gerne in Anspruch genommen, indem man sich selbstständig machte.
Kein Wunder, dass nun ominöse Sicherheitsdienste, Detekteien, Auskunfteien und dergleichen wie Pilze aus dem Boden schossen.

So sass der werte Herr Ex-Major der Stasi plötzlich in einem tollem Büro und da das Sicherheitsbedürfnis des Ex-Klassenfeindes extrem hoch war, expandierte man.
Freilich hielt man an den alten Arbeitsmethoden fest, ein wenig abgespeckt, damit einem keiner an die Karre pinkeln konnte, aber bis an die erlaubte rechtliche Grenze konnte man sich schon vorwagen.

Wie das speziell im Fall Lidl ist, vermag ich nicht zu beurteilen.
Wer aber die Protokolle der Firma Lidl im Stern liest, der wird sich ganz sicher eine eigene Meinung bilden können, mit welchen Methoden da brutal in der Privatsphäre der Mitarbeiter geschnüffelt wurde.

Wer noch freiwillig bei Lidl einkaufen geht sollte sich im klaren sein, dass er damit zwangsläufig auch die Sicherheitsfirma mit finanziert.
Ich kaufe nicht nur aus diesem Grund bei Lidl schon lange nicht mehr ein, ebenso wie beim Wall-Markt.

[jupp11]

Zitat von Ogino

Wer noch freiwillig bei Lidl einkaufen geht sollte sich im klaren sein, dass er damit zwangsläufig auch die Sicherheitsfirma mit finanziert.

Bekenne mich schuldig im Sinne der Anklage. Zu meiner Rechtfertigung habe ich nur zu sagen, dass wir selbst zu Lidl und Aldi 7km fahren müssen und jede Alternative, Penny, Norma u.a. mindestens doppelt so weit weg sind.

Aber wenn ich die Wahl hätte, wäre Lidl außenvor!!!

tschao

jupp11

[little tyrolean]

Hierzulande gibt es auch Lidl-Märkte neben dem alteingeführten Hofer (Aldi Süd).
Wenn ich überhaupt bei Diskontern einkaufe, dann nur bei Hofer.
Der Grund:
In Köln ging ich einmal zu Lidl,
und ich habe selten so einen verdreckten und desorganisierten Schuppen gesehen.

Diese Berichte über Lidl sind nur eine weitere Bestätigung meines Eindrucks von damals,
daß ich lieber woanders einkaufen sollte...

[jupp11]

Zitat von LT

In Köln ging ich einmal zu Lidl,
und ich habe selten so einen verdreckten und desorganisierten Schuppen gesehen.

Schlimm genug, aber trotzdem kann man das nicht verallgemeinern. Es wäre unzulässig, zu sagen, dass Lidl dreckiger als Aldi wäre.

Wie es überhaupt imho kein Lidl-Problem allein ist. Überwachungskameras haben auch andere Discounter installiert. Und Nachtigall, ick hör dir trapsen... - wo überwacht wird, ist der Schritt zur Auswertung des vorhandenen Materials zu weiteren Zwecken ganz sicher verführerisch.

btw: Hammerhart finde ich ja diese Lidl-Aussage

Lidl selbst hat die Existenz der Protokolle nicht bestritten, berichtet der "Stern". Sie dienten aber "nicht der Mitarbeiterüberwachung, sondern der Feststellung eventuellen Fehlverhaltens", zitiert das Magazin eine Sprecherin.

Quelle

Jedenfalls hoffe ich, dass Lidl spürbar verknackt wird. Denn

die Hoffnung stirbt zuletzt

tschao

jupp11

[Irata]

Diesmal ist Lidl dran, beim nächsten Mal wird nur der Name getauscht, der Bericht wird derselbe sein. Mir ist ein Revisor einer großen Lebensmittelkette bekannt, der auf seinen Ruhestand hofft und dafür betet, bis dahin moralisch noch durchzuhalten. Ob elektronische Kassensysteme, gezielte Suche nach kleinen Vergehen, alles wird dazu genutzt unbequeme Mitarbeiter möglichst kostenneutral loszuwerden. Bis vor einigen Jahren noch beschäftigten sich Revisoren überwiegend mit internen Diebstahlsdelikten und in diesen Fällen musste hart durchgegriffen werden, da die Quote im höhen Millionenbereich liegt. Mittlerweile aber hat sich das Aufgabengebiet mehr dahin entwickelt, dass z.B. die Gründung von Betriebsräten unterbunden wird. Es gab schon einige Fälle, in denen in einer Nachtaktion ein Laden mit 50 MA kurzfristig geschlossen wurde und die Hütte innerhalb von 2 Tagen komplett geräumt wurde.

Erschreckende Berichte hierzu finden sich z.B. unter Chefduzen - Forum der Ausgebeuteten | Handel, Banken & Versicherungen. Wenn man nur ein Drittel davon hernimmt und in den Bereich des Glaubhaften stellt, findet sich hier eine erschreckende Bestandsaufnahme des deutsche EInzelhandels. Im Fall Lidl wird man hier fündig, besonders lesenswert ist das Schwarzbuch. Gerade die Pfandnummer ist ein b eliebtes Druckmittel.

[jupp11]

Igitt Irata

bereits der 1. Thread aus dem 1. deiner Links läßt meine Nackenhaare kräuseln.

Unglaublich, was sich Leute in diesem Lande gefallen lassen müssen.

Bäh - pfui

tschao

jupp11

[Irata]

Neckarsulm (dpa) - Der Lebensmitteldiscounter Lidl hat eingeräumt, dass in einzelnen Filialen Mitarbeiter möglicherweise mit Überwachungskameras bespitzelt wurden. Er könne nicht ausschließen, dass es dazu Aufträge gegeben habe, sagt das Mitglied der Lidl- Geschäftsführung, Jürgen Kisseberth, in Neckarsulm. Das sei aber nicht der Auftrag der Geschäftsleitung gewesen. Das baden- württembergische Innenministerium prüft nun datenschutzrechtlich, ob die Lidl-Beschäftigten in Filialen systematisch überwacht wurden.

Aktuelle Nachrichten - WELT ONLINE

Schon dumm wenn man nicht weiß was im eigenen Laden vor sich geht. Jetzt fehlen nur noch ein paar Filialleiter als Bauernopfer, die auf eigene Initiative und Rechnung für die Spitzeldienste verantwortlich zeichnen und die Herren GF gehen zum Tagesgeschäft über.

[little tyrolean]

Zitat von jupp11

Schlimm genug, aber trotzdem kann man das nicht verallgemeinern. Es wäre unzulässig, zu sagen, dass Lidl dreckiger als Aldi wäre.

Das habe ich auch nicht behauptet...
Es ist nur so:
Wie so oft hat der erste Eindruck entschieden -
ich bin seither einfach nicht mehr auf die Idee gekommen, bei Lidl reinzuschauen,
egal ob in D oder hier bei uns.

Im Übrigen beginne ich Diskonter nachgerade zu hassen:
Ich sehe fast täglich, wie im Frischwarensektor auf Teufel komm raus angeboten wird,
sehe aber auch, daß speziell im Obst- und Gemüsesektor nicht die Hälfte vom Angebot verkauft werden kann.

Was passiert?
Kurz vor dem Ablaufdatum der Ware wird versucht, diese mit Aktionen zu verschleudern,
der Rest wird entweder an Viehmäster oder "Sozialläden" verscherbelt.
Dabei könnte man zumindest den Arme-Leute-Shops
durch kostenloses Überlassen der Ware unter die Arme greifen:
Wer glaubt,
daß die egal_wie_auch_immer-Entsorgungskosten nicht schon von Anfang an in der Kalkulation stecken
und somitvon allen Kunden bezahlt werden (müssen!!!),
träumt von warmen Eislutschern...

[Chaya]

Generell bin ich auch sehr schockiert über die Methoden von Lidl, aber ich kann nachvollziehen warum.

Wenn ich mir diese Lidl-Protokolle durchlese, muss ich schon daran denken: Was wenn diese Leute in meinem Laden arbeiten würden?
Das es bei Lidl teilweise recht schmuddelig ist, ist doch kein Verschulden des Konzerns selber sondern der Mitarbeiter. Vielleicht hätte Lidl die nicht bespitzeln müssen, wenn sie denen keinen Grund dafür gegeben hätten...

Nochmal, ich find dieses Bespitzeln auch nicht okay, schon garnich wenns wirklich privat ist! Aber man sollte auch nich vergessen, dass hinter Lidl auch Menschen stecken, die um ihren Job fürchten müssen wenn z.B. Kunden ausbleiben, die den Markt nicht betreten, weil die Mitarbeiter vor Ort nicht sauber und kaum effizient arbeiten.

Ich mein', nich alles is immer schwarz und weiß, oder...

[Lemmy]

Cahya hat völlig recht.

Wenn man sich mal anschaut, was für ein Pöbel da beim Lidl arbeitet, den muss man an die Kandare nehmen. Alleinerziehenden Müttern oder 400-Euro Jobbern kann man doch nicht über den Weg trauen. Ist ja wohl klar, dass die nichts auf der Naht haben und demnach der Schwund der Ware abzusehen ist. Und wer zahlt dann die Zeche. Richtig, der Käufer, werden die Verluste durch Diebstahl auf den Verkaufspreis umgelegt.

Und man stelle sich vor, diese Bande hat vor einen Betriebsrat gründen zu wollen. Da muss im Interesse der Kunden dagegengehalten werden; die Rädelsführer sind zu entlarven und schnellstens an die frische Luft zu setzen. Ist erst ein Betriebsrat installiert besteht durchaus die Gefahr, dass die Arbeitnehmerinteressen wie z. Bsp. bezahlte Überstunden durchsetzen. Und die Folge wäre wieder eine Preiserhöhung.

Dass kann nicht sein.

Und überhaupt ist in den Läden viel zuviel Personal vorhanden. Lidl sollte Schlecker nacheifern und aus den Läden einen Ein-Frau-Betrieb machen. Die ersparten Personalkosten dürften Preissenkungen zur Folge haben. Und wenn es die Dame nicht schafft den Laden auch noch sauber zu halten, dann ist sie überfordert, raus mit ihr, es gibt genügend Menschen die, Hartz IV sei dank, jeden Job annehmen.

Insofern ist die von LIDL getätigte Überwachung völlig richtig und nachvollziehbar, kann das Unternehmen den nötigen Druck aufbauen und somit verhindern, dass durch Diebstahl, Faulenzerei und gewerkschaftlicher Zusammenrottung der Unternehmensgewinn sinkt und der Kunde durch die dann notwendigen Preiserhöhungen die Zeche zahlt.

Und mal ehrlich unter uns Pastorentöchtern: Würde wer so eine Lidlangestellte in seine Wohnung lassen? Man müsste ja um Hab und Gut fürchten, und geht sie denn dann wieder, wie sieht die Wohnung dann aus? Schmuddelig!



Edit/ Rächtschraibung koriekiert

[Chaya]

@Lemmy: Also bitte, ich habe nur versucht auch die Sicht von der anderen Seite nicht zu vergessen. Ich wollte damit auch nur sagen, das es ja auch nich sein kann dass man als Unternehmer nicht nur mit "Schwund" durch Kunden, sondern auch durch die Leute die man bezahlt, rechnen muss.
Dabei geht es mir nicht gesondert um Lidl, sondern allgemein um das immer schlimmer werdene asoziale (ich meine das nicht im umgangssprachlichen Sinn!) Verhalten Vieler.

LG

[Ben-99]

... für die Kunden von Lidl hat die Sache noch weitere positive Aspekte. Denn: Wer dort mit einer Kreditkarte bezahlt hat und später seine Geheimzahl vergessen sollte, braucht nur das Unternehmen zu bitten, kurz mal einen Blick auf die an dem betreffenden Tag heimlich im Kassenbereich angefertigten Aufnahmen zu werfen ;-)

Im Überwachungsskandal bei Lidl sind möglicherweise nicht nur Mitarbeiter, sondern auch Verbraucher betroffen: Der Kieler Datenschutz monierte gestern, dass Kunden an Lidl-Kassen beim Eingeben der Geheimzahl gefilmt worden sein könnten. Grünen-Chefin Claudia Roth und der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Wend, riefen zu einem Boykott gegen den Discounter auf.

Die Gewerkschaft Ver.di empfahl Lidl-Mitarbeitern, eine Sammelklage gegen das Unternehmen einzureichen. Exklusiv berichtet im Abendblatt ein Detektiv, wie er bei Lidl Mitarbeiter überwachte.

Lidl-Skandal: PIN-Nummern der Kunden gefilmt?

Gruß Ben